Popst 3 und Schluss

Donnerstag, 7. April 2005 um 10:03

Nachdem ich zum vierten Mal diese Woche große Teile des SZ-Mantelteils mit einem
I couldn’t care less überblätterte, sorge ich mich nun doch: um die Prioritäten der klassischen Medien in Deutschland. Erleichtert, weil ich damit nicht allein bin, lese ich den Heise-Beitrag:

Fundamentalismus, wirkt im Zeitalter erodierender Institutionen attraktiv. Sie mögen das Falsche tun, die Ayathollas und Päpste, aber sie stehen wenigstens noch für etwas… und sind ideale Figuren des Emotionstheaters für die Massen.

Sehr nützliche Gedanken in dieser Richtung auch bei Christin Anke.

Welche Spuren der Verwüstung der Tod des katholischen Religionsführers durch die deutsche Sprache zieht, steht im aktuellen Zwiebelfisch: „Der Pabst ist tod, der Pabst ist tod!“ (Dank an Stefan)

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Popst 3 und Schluss“

  1. typ.o meint:

    Ich glaube an die Schraube. (Eine viertel Umdrehung geht immer noch)

  2. kewil meint:

    Die Spur der Verwüstung bei der Rechtschreibung zieht nicht der Papst, sondern die sozialdemokratische Gesamtschule, aus der Wiglaf Droste und konsorten gekommen sind. Eins ist sicher, die sterben ganz einsam, kein Hahn wird nach ihnen krähen!

  3. die Kaltmamsell meint:

    Nein, Herr kewil, Ihrer Meinung bin ich nicht.

  4. Lila meint:

    Bei uns findet das natuerlich nicht in dem Ausmass statt, wie ich es nun hier lese. Es wird zwar berichtet ueber die Pilgerstroeme etc, aber immer mit der Distanz des: seht mal, so machen das die Christen, interessant, nicht wahr? Und nicht aus dem “wir”-Blickwinkel.

    Ich denke, die ganze Hysterie wird sich schnell wieder legen, wirklich genau wie bei Diana. Beide Menschen haben nicht viel gemeinsam, mir ist ehrlich gesagt der olle Papst lieber. Beide haben aber die Illusion der Konstanz und des Bekanntseins, eben per Fernsehen, gegeben. Ich weiss noch, wie meine Mutter beim Tod von Grace Kelly betroffen meinte, “die ist fast mein Alter. Ich erinnere mich noch dran, als sie ihr erstes Kind kriegte”, und fuer meine Generation war die Diana eben so ein Fixpunkt. Solange die noch schick und jugendlich war, waren wir’s auch. Die verschiedenen Haltestellen (Heirat, Kinder, Scheidung) hat sie auch denen vorgelebt, die sich einige davon schenken konnten.

    Und der Papst, der war wirklich lange dran. So wie D. die Wandelbarkeit des Lebens in seinen Stationen zeigte, so war er der zoelibataere, unangreifbare Fixpunkt.

    Ich muss los, hm, den Vergleich sehe ich nun mal ganz anders als Anke, aber keine Zeit… Kaltmamsell, ich denke aber an Dich!

  5. Stefan meint:

    @kewil: Sprache hat relativ wenig mit der formalen Bildung zu tun. Sprache bildet sich an Gelesenem und Gehörtem. Nicht einmal die schlimmste hierzulande vorstellbare Schule kann ihren Schülern das Lesen und das Zuhören verbieten :-)
    @Lila: Meine Frau dementiert heftig, dass Diana in ihrem Leben eine Bedeutung hatte! :-)

  6. Lila meint:

    Da hat Deine Frau vollkommen recht! Der Vergleich kommt von Anke, und was die allgemeine Hysterie angeht, stimmt er. Was die Bedeutung aber angeht, stimmt er nicht. Dreimal Hoch für Deine Frau!

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