In der Reihe: Joggingstrecken aus aller Welt

Donnerstag, 15. November 2007 um 17:29

Heute: Berlin, Krumme Lanke

krumme_lanke.jpg

und Schlachtensee.

schlachtensee.jpg

Und wieder habe ich mich in der Dauer der Anreise massiv verschätzt: Mal kurz raus zum Laufen dauerte vom Alexanderplatz aus mit der U-Bahn fast eine Stunde. Auf dem Rückweg zählte ich die Stationen: 26. Ich glaube, keine Münchener U-Bahnlinie hat selbst insgesamt so viele Stationen.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „In der Reihe: Joggingstrecken aus aller Welt“

  1. gaga meint:

    die beiden sind schon nicht die nächsten Seen vom Alex aus. Mit der S-Bahn (ist heute doch recht oft gefahren, trotz Streik) ein gute halbe Stunde, 16 Haltestellen bis Mexicoplatz bzw. 17 bis Schlachtensee. 1986 habe ich in der Nähe der Krummen Lanke gewohnt, in der Argentinischen Allee. Über die Straße und durch den Wald zum See. Barfuß. Schönster Sommer.

    Der Flughafensee wäre auch mal was. Nicht ganz so weit.

    Klaus Hofmann hat der Krummen Lanke ein Lied geschrieben:

    Vor zwee Jahrn im Aujust,
    da hab ick noch nich jewusst,
    dass ick heute Klagelieder singen muss.
    Damals hatt’ ick grad entfernt die Emma kennjelernt,
    aber heute is schon mit die Liebe Schluss.

    In nem Grunewaldlokal, da sah ick sie det erste Mal,
    sie trank Kaffe’ und aß Liebesknochen zu,
    und ick schlängelte mir ran
    und wir fing’ zu quatschen an
    und um achte sagten wir schon beede du, du, du, du.

    Und denn saß ick mit de’ Emma uff de Banke,
    über uns da sang so schmelzend een Pirol,
    unter uns da floss so still die Krumme Lanke,
    nebenan aß eener Woosch mit Sauerkohl.

    Graderüber zog sich eener an vom Baden,
    und ick sah ihn noch im Badeanzug jehn.
    Die Emma fragte traut:”Bist du auch so schön jebaut?”
    Und dann gab se mir ‘n Kuss, och war det schön!

    Ja der erste Kuss war schön,
    doch et blieb nich bei dem Een’,
    denn een Kuss alleen, det hat ja nich viel Zweck,
    Emma küsste mit Jefühl, die Nacht die war so scha-wül,
    der letzte Zug war sowieso schon weg.

    Aber um die Weihnachtszeit,
    klagt se leise mir ihr Leid,
    und sie sagte:”Det Malör, det is von dir!”
    Ick dachte au verdammt,
    und jing hin zum Standesamt.
    Denn macht ick schleunigst Hochzeit noch mit ihr.

    Und nun saß ick wieder mit ihr uff `ner Banke,
    und die Orjel hat so wunderschön jetönt.
    Und wir dachten beede an die krumme Lanke
    Und die janzen ollen Tanten hab`n jeweent.

    Der Herr Pastor hielt so schöne fromme Reden,
    und er sprach ooch wat von Jungfrau rein und klar,
    denn er hat ja nischt jewusst
    von dem Abend im Aujust,
    weil er damals nich dabeijewesen war.

    Und nun war`n wir Frau und Mann,
    und bald kam der Kleene an,
    da bekamen wir`n Schreck janz fürchterlich!
    Eenen Wasserkopp engro
    Und die Beene krumm wie`n O
    `s war so`n richt`ger kleener Krummelankerich.

    Ach, der Junge der war toll,
    alle Windeln macht er voll,
    und ick spülte dann die dreckjen Dinger aus,
    denn die Emma meente jlatt,
    det se det nich nötig hat.

    Dadurch kam bei uns der erste Streit ins Haus.
    Nachher saß ick in der Küche uff der Banke,
    und die Windeln hingen rum so wunderschön,
    und `ne Filiale von der Krummen Lanke
    macht`der Kleene mir uffs linke Hosenbeen.

    Nachts, da konnte keener von uns ruhig schlafen,
    denn der Bengel brüllte bis zum Morgen fast;
    und da riss uns die Jeduld,
    eener jab dem andern schuld:
    „Hättste damals lieber nich den Zug verpasst.“

    Seit der Zeit jab`s jeden Tach
    Zwischen uns den jrössten Krach,
    denn der Emma schwoll janz fürchterlich der Kamm.
    Und sie haute jeden Topp
    Kurz und kleen uff meinem Kopp,
    meene Birne wurde weich wie`n Jummischwamm.

    Voll Verzweiflung schafft ick dann
    Mir ne andre Freundin an,
    doch die Emma hat`s natürlich rausjekriegt;
    und sie reichte, wie jemein,
    jleich die Scheidungsklage ein.
    Darauf kriegten wir `ne Ladung vors Jericht.

    Und nu saß ick wieder mit ihr uff `ner Banke,
    und der Richter hat uns beede dann verhört.
    Wütend dacht` ick: „Die verfluchte krumme Lanke!“
    Und dann wurde ick als schuld`jer Teil erklärt.

    Nu muss ick für Emma und det Jör bezahlen,
    und ick komm mein Leben lang nich mehr zur Ruh.
    Det soll mir `ne Warnung sein,
    ick fall nich noch eenmal rein,
    ick koof mir Sand und schipp die Krumme Lanke zu.

  2. gaga meint:

    Quatsch, nicht Klaus Hofmann. Der hat es nur in den Siebzigern neu aufgenommen. Das Lied stammt von Fredy Sieg aus dem Jahre 1923.

  3. Mittelbayer meint:

    Die U6 hat genau 26 Stationen (von Garching-Forschungszentrum bis Klinikum Großhadern).

  4. Deef meint:

    “26. Ich glaube, keine Münchener U-Bahnlinie hat selbst insgesamt so viele Stationen.”

    Das funktioniert immer wieder um viele “Stimmt ja ganüsch!”-Kommentare zu generieren. Ich werde da auch meiner Rolle als München-Bewohner gerecht:

    Die Münchner U2 hat 27 Haltestellen. Aber wenn man vom Marienplatz zum Starnberger See fahren möchte, dann braucht man nur 14 Stationen zu zählen mit der S6.

  5. wasweissich meint:

    Krumme Lanke! Die gehört ja John und mir (in meiner Wahrnehmung), weil wir jedes Wochenende rausfahren und rumgehen und es so perfekt für uns ist. Mit dem Auto dauert es am Samstagmorgen von Mitte nur 25 Minuten…

  6. Mira meint:

    Mich würde mal interessieren, warum Sie sich auf einen solch langen Weg gemacht haben. Diese Frage veranlasst mich sogar, von der anonymen Mitleserin zur Kommentatorin zu werden. Beinahe wäre das schon neulich passiert, aber dann hatte jemand das Leydicke bereits vorgeschlagen. Zurück zu Laufstrecken: ich laufe in Berlin immer an der Spree lang durchs Regierungsviertel bis zum Schloss Bellevue. Der Tiergarten ist auch nicht zu verachten und das ist alles näher am Alex.
    Nun ist es ja nicht das Leydicke geworden, sondern ein Ort in der Gegend, wo ich aufgewachsen bin. Ich bin aber nicht mehr so oft in Berlin, so dass ich das Muschi Obermaier nicht kenne und auf Ihren Bericht am Sonntag gespannt bin.

  7. die Kaltmamsell meint:

    Jajaja, werte Mittmünchner, ich hatte nichts zum Nachzählen. Gesamt hatte die Linie 28 Stationen, ist München halt gleichauf.

    Wundervolles Lied, liebe gaga!

    Wer könnte einem See mit diesem Namen wiederstehen, wasweissich? Das war auch ein Grund, Mira, warum ich gerade da laufen wollte. Am liebsten laufe ich Wasser entlang, wobei die Spree mir zu einbetoniert war. Tiergarten habe ich schon mal durchmessen, ich war halt auf Abenteuer aus. Das nächste Mal mit der S-Bahn. Oder gleich Wannsee?

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.