Vergleichsweise: Schiene – Straße

Mittwoch, 9. Juli 2008 um 8:39

Weitere Datenaufnahme auf der Suche nach der Ursache für das reflexhafte Bahnbashing der Deutschen.

Sonntagnachmittag war der Blitz in die Oberleitung der Bahnstrecke zwischen München und Augsburg eingeschlagen und löste große Komplikationen und Verzögerungen aus – kurz bevor ich von Augsburg nach München fahren wollte. Reaktion vieler Bahnreisender auf die Durchsage: „Tyyyypisch Bahn! Können die vielleicht eeeeeinmal pünktlich sein?“ Ich halte es ja für eine massive Überschätzung der Macht von Herrn Mehdorn, er könne es sogar blitzen lassen. (Mag jemand Verschwörungstheorien klöppeln?) Für die etwa 60 Kilometer lange Strecke brauchte ich in der Folge gut zwei Stunden: Zug nach Mering, dort alle aussteigen zu „Schienenersatzverkehr“ (bahnisch für „Busse“), hier keine klaren Angaben, wie es weitergehen sollte. Schließlich Bus zum Geltendorfer Bahnhof, S-Bahn oder Regionalzug nach München. Mir pressierte es glücklicherweise nicht, ich hatte genug zu lesen dabei und machte auch noch Bekanntschaft mit der zauberhaften Landschaft zwischen Landsberg und Ammersee. So schaffte ich es, das Dauergenöhle einiger Mitreisender fast komplett wegzuschalten.

Und dann erzählte mein Chef von einer ähnlichen Fahrt am Sonntagnachmittag, allerdings mit dem Auto: Er hatte von Tutzing nach München Schwabing (ca. 40 Kilometer) zweieinhalb Stunden Stop-and-go gebraucht, allein eine davon für die Durchquerung Starnbergs. Ursache: dichter Verkehr. Lesen konnte er natürlich nicht zum Zeitvertreib. Nun bekommt ein Autofahrer ja das Genöhle der anderen Stauinsassen nicht mit – aber ich bin mir recht sicher, dass keiner davon Herrn Tiefensee verflucht hat. Auto-Staus scheinen leichter als höhere Gewalt wahrgenommen zu werden als Blitzschäden, Bäume auf Gleisen oder Böschungsbrände.

(Deppen rechne ich ja schon gar nicht ein. Also auch nicht den auffallenden Passagier im Regionalexpress nach Augsburg: Die Nachricht, die Weiterfahrt verzögere sich erst mal, weil ein Güterzug vor uns ein technisches Problem habe, beheulte er mit: „Ey, Alde, isch hab doch gesagt, nehmen wir IC!“)

die Kaltmamsell

28 Kommentare zu „Vergleichsweise: Schiene – Straße“

  1. mona_lisa meint:

    Oh, solche Zeitgenossen gibt es tatsächlich überall. Ist mir von einigen Wochen ähnlich in den Dresdner Öffis passiert: Bus steht im Stau wegen Unfall, kann weder eine vierte Spur aufmachen, noch wenden oder Umleitung fahren. Nöhlender Fahrgast neben mir zum Busfahrer: “Ich beschwer mich über Sie bei den DVB!” und macht fleißig Handyfotos von der Fahrzeugnummer im Bus.
    Mir ist schon länger eine allgemeine Dagegen-Haltung der öffentliche Verkehrsmittel benutzenden Leute aufgefallen. Komischerweise regt sich die immer nur gegen das Unternehmen, den Fahrer und die hohen Fahrpreise (die nur unwesentlich höher liegen als für einen Liter Benzin), niemals gegen ihr eigenes unhöfliches Benehmen.

  2. Stefan meint:

    Ich fahre sehr viel und relativ gern mit der Bahn. Ich kenne diese Stimmung in den Zügen. Die Leute machen sich nicht bewusst, wie oft es vernünftig funktioniert. Die Information der Reisenden und die Kommunikation mit den Reisenden sind allerdings noch verbesserungsbedürftig. Als langjähriger Jahreskartenbesitzer in Dresden bin ich im Prinzip auch mit dem ÖPNV zufrieden und @Mona_Lisa: für das Verhalten des nölenden Fahrgasts habe ich gerade eine Runde Fremdschämen eingelegt ;-)

  3. walküre meint:

    Ähnliches durfte ich auch schon beobachten; es ist wirklich ein eigenartiges Phänomen, dass die meisten Menschen Staus und zähflüssigen Verkehr als Normalität betrachten, während fünf Minuten Verspätung bei der Bahn eine mittlere Katastrophe darstellen.

  4. giardino meint:

    Das Gefühl des Ausgeliefertseins ist im Zug ungleich höher. Ausgeliefert bin ich im Stau natürlich auch, aber da hab ich’s mir ja selbst eingebrockt und zumindest die theoretische Chance, mich ab der nächsten Abzweigung auf anderen Wegen durchzuschlagen. Zumal mir zuvor niemand gegen Geld versprochen hat, mich zu einer bestimmten Ankunftzeit am Ziel abzuliefern. (Disclaimer: Das ist kein Plädoyer für Bahnbashing.)

  5. Susanne meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Genau!

    *******************************************************

  6. walküre meint:

    @giardino

    DAS schau ich mir an, wie Sie mit dem Pkw auf dem Weg in den Süden versuchen, den Tauerntunnel und vergleichbare Nadelöhre zu umfahren !

  7. Hufi meint:

    Selbstverständlich ist die Deutsche Bahn AG ein superguter Konzern. Und selbstverständlich kann man im Auto im Stau alt werden.

    Was den Vergleich so problematisch macht ist nicht, dass man in beiden Fällen abhängig ist von Naturereignissen – gegen die ist niemand gefeit. Aber bei der Bahn geht man, wie giardino schreibt, zudem ein paar Vertragsleistungen ein, die man aber selbst gar nicht mitaushandeln kann. Und natürlich gibt es nette Bahnmitarbeiter, nicht selten sind aber eben auch die Gestalten, die selbst notorisch Weisungen ausführen, aber eben dann doch jede Verantwortung von sich weisen. “Dafür kann ich nichts”, “Da sind sie bei mir falsch”, “Da müssen Sie sich an den oder das wenden” … Und natürlich ihrerseits sind sie zwar freundlich, aber dafür kann man sich dann auch nichts kaufen. “Für die Verspätung bitten wir um Verständnis …” – Probiere es mal andersherum: “Ich bitte um Verständnis, dass ich meine BahnCard nicht bei mir führe.” Nene, das geht natürlich nicht. Da wird eine Nachzahlung fällig, die man sich gegen eine Bearbeitungsgebühr dann zurück holen kann. 15 Euro! Umgekehrt freilich hat man keinen Anspruch auf Bearbeitungsgebühr. Da bekommt man, wenn man im richtigen Zug Verspätung hat (und Kumulation gildet nicht), vielleicht einen Gutschein, den man aber nur an bestimmten Verkaufsstellen einlösen kann und nur eine bestimmte Zeit lang. “Vielen Dank liebe Bahn, aber zusätzlich wird eine Bearbeitungsgebühr von 15 Euro fällig,” den Kunden möcht’ ich sehen, der das durchsetzen kann.

    Ich könnte da Geschichten erzählen (von fehlenden Wagen, ausgefallenen Heizungen, vierstündigen Verspätungen – zwei davon Stillstand im Tunnel -, umgereihten Wagen – sind ja nur ggf. ca. 500 Meter zu bewältigen, …) denn ich kenne die Alternative Auto nicht, habe weder eines noch einen Führerschein). Ich kann nicht wählen. Ich kann auch keine andere Bahn-Gesellschaft wählen. Bahn AG, das ist ein rotes Tuch für mich, absolut.

  8. markus meint:

    Zum einen fährt ein Teil der Leute ja tatsächlich Bahn, weil er Stau vermeiden möchte. Für diese ist die Frustration natürlich höher, sie haben ja schon einiges unternommen, um Negatives abzuwenden. Das ist in etwa so, wie wenn man mit dem Auto einem Stau ausweicht und auf der Geheimstrecke dann Stau durch Unfall ist.
    Zum anderen fluchen Autofahrer auch nicht schlecht. Als ich noch eins hatte, das ich nur bei Bedarf benutzte habe ich mich schon immer gut aufregen können über all die, die Benzin und öffentlichen Raum ohne Not für sich nutzen und dadurch denen, die wirklich kaum anders können (Umzug, Möbelkauf) das Leben schwer machen. Bei der Bahn ist der Ärger nur leichter auf ein Unternehmen bzw. dessen Chef zu lenken.

  9. Stefan meint:

    @Hufi: Jetzt hast Du ja selbst gedonnert und geblitzt ;-)

    Führe doch mal für ein Jahr ein Protokoll über Deine Bahnreisen. Ich habe gerade mal meinen Kalender überflogen und bin bei zwei Dutzend (ICE)-Fernreisen auf zwei wirkliche Probleme gestoßen. Einmal musste fast alles umgeleitet werden, weil sich jemand das Leben genommen hat und bei der anderen Reise ist eine Tür eingefroren. Leider war sie noch offen …

    Es ist immer empfehlenswert, sich Alternativrouten zurechtzulegen. Wenn ein Anschluss in Gefahr ist, muss man offensiv und freundlich auf das Zugpersonal zugehen und sich eine Bestätigung geben lassen (die übrigens auch für einen »besseren« Zug ausgestellt werden kann). So bin ich schon einige Male doch noch recht ordentlich an mein Ziel gekommen

  10. giardino meint:

    @walküre: Deswegen schrieb ich ja “theoretisch” – es geht um die subjektive Wahrnehmung.

  11. Hufi meint:

    Lieber Stefan, ich habe vergessen, hinzuzufügen, dass ich immer die Bahn trotz alledem bevor”zug”e. Schon allein die Möglichkeit, zu sitzen und zu lesen, sich einigermaßen zu bewegen, ist für mich Vorzug genug.

    Natürlich handelt es sich bei den beschriebenen Dingen um Sachen, die im Verhältnis 1:10 stattfinden. Und ich muss sagen, dass ich tatsächlich in den letzten zwei Jahren einigermaßen genug Glück mit der Bahn hatte. Dafür hat es meine Frau mit den Kindern ersatzweise umso mehr erwischt – das Pech hat seinen Besitzer gewechselt.

    Früher gab es mal eine Rubrik bei mir, die Angriff auf die Deutsche Bahn hieß. Und da hatte ich genug zu erzählen, wirklich. Nach wie vor finde ich aber die Risikoverteilung zwischen Bahn und Kunde sehr einseitig.

    Deinen Vorschlag in allen Ehren: so einfach ist das eben nicht, wenn man aus Kostengründen mit Zugbindung fahren will. Auch denke ich, dass die Bahn wirklich gut an mr verdient, auch mit den Ersattungen, die nicht einlösbar waren, weil es mehr Zeitaufwand gekostet hätte als entsprechende Erstattung bringt.

    (Neulich habe ich Erstattung bekommen und sogar aus Kulanzgründe wie es hieß – BahnCard war nicht vorrätig, obwohl am Telefon versichert wurde, ein anderer Ausweis genüge zur Identifikation der Online-Karte – einen Fahrgutschein über diese 15 Euro Erstattung. vernünftig einlösen kann ich ihn jedoch nur an bestimmten Vorverkaufstellen etc. Er wäre praktikabel für ein BayernTicket, aber das kostet am Schalter wieder mehr als am Automaten [2 Euro und Anstellen und also viel Sicherheitszeit einbauen, damit man es erwerben kann und den Schein am besten für jeden Fall bei sich führen; wenn man ihn dann einsetzten könnte, fehlt der Gutschein gerantiert]. Irgendwie bekommen die es doch immer hin, dass man auf die Nase fällt. – Wenn ich eine Bahncard 100 hätte allerdings, wäre mir das alles ziemlich schnuppe. Habe ich aber nicht.)

    Gestern und vor fünf Tagen war die Fahrt in Ordnung übrigens. So viel zur Statistik.

  12. Stefan meint:

    Ich fahre auch oft mit Zugbindung. Aber die Zugbindung gilt genau in solchen Fällen nicht mehr so strikt. Wenn der nächste Zug nicht erreicht werden kann, weil die Bahn den Anschluss nicht gewährleistet, kann man sich eben solche Bestätigungen ausstellen lassen. Du kannst es ja einfach mal versuchen. Natürlich muss eine passende Ausweichstrecke vorhanden sein, bei mir ist es z.B. so, dass man von Dresden über Frankfurt auf unterschiedlichen Wegen nach Köln oder Bonn kommt.

  13. kid37 meint:

    Die mangelnde Toleranz gegenüber echter höherer Gewalt ist wirklich beachtlich. Ich erinnere mich, wie vor zwei Jahren ein Orkan die Oberleitung auf der Strecke nach Berlin an mehreren Stellen abgerissen hatte und fast einen ganzen Tag lang der Zugverkehr behindert war. Und dem Geschrei einiger empörter Kunden nach zu urteilen, hat Herr Mehdorn, ganz wie im alten Kalauer, vielleicht keine Ahnung vom Tuten, dafür aber vom Blasen – andererseits warb die Bahn ja lange mit dem Klassiker “Alle reden vom Wetter, wir nicht”. Ich glaube, wir nehmen sehr vieles als sehr selbstverständlich. Eine Fahrt über 60 Km war früher eine Tagesreise, daran muß man sich ab und an mal erinnern.

    Als ich noch mehrmals im Monat nach Berlin pendelte, lief nicht immer alles glatt. Aber im Laufe zweier Jahre doch eben auch erstaunlich viel. Diese Erstattungen andererseits habe ich übrigens auch nie eingelöst, weil ich der Meinung war, der Aufwand lohne nicht. Das müßte man mal zusammenaddieren, da kommt sicher eine gute Summe zusammen. Manchmal gibt es aber Freigetränke, Kaffee oder Wasser. Das ist immerhin was. Bringen einem die Stauhelfer auch nicht immer ;-)

  14. giardino meint:

    Dass der Fahrgast sich um eine Bestätigung kümmern (und dafür gerne mal durch den ganzen Zug laufen und den Schaffner suchen, oder im Anschlussbahnhof mit Gepäck zum Reisezentrum hechten) muss, um dem Kontrolleur im Anschlusszug nachweisen zu können, dass die Bahn ihren Teil der Zugbindungs-Vereinbarung nicht eingehalten hat, finde ich übrigens ein sehr ärgerliches Detail.

  15. Hufi meint:

    @ Stefan: Es geht darum, bei häufigen und bekannten schlechten Zügen, einen davor zu wählen, damit man den Hauptzug erreicht. So etwas ist nicht vorgesehen. Und bei meiner Kenntnis der Schaffner-Reaktionen würde ich mich nur ungern auf ein Gespräch einlassen; zumal, liebe Bahnkunden hier, es durchaus genauso umgekehrt gewöhnlich ist, dass man schon gar nicht mehr sich traut, dem Zugpersonal etwas zu sagen, weil man von den anderen Mitreisenden dann nur als Nörgler mit entsprechender Mimik bedacht wird. Sorry, aber was giardino im letzten Kommentar gesagt hat, muss ich leider bestätigen. Gegenwärtig herrscht da eine “Keine-Gnade-aber-ich-führe-nur-aus-Mentalität” beim Begleitpersonal vor – die ich mir nur dadurch erklären kann, dass die Bahnmitarbeiter unter einem extrem hohen Kontrolleinfluss und großer Angst vor Vorgesetzten stehen), dass man am besten die eigene Anwesenheit durch ein getürktes Schild “Verbraucherschutzbund” und der Lektüre des Hauptmanns von Köpenick ergänzend zu den vertrauten Kleidungsstücken paaren möchte.

    Damit niemand das missversteht. Die Bahn als Gegenstand und Angebot öffentlicher Reisenutzung ist mehr als genial, der Erhalt dringend geboten. Aber einiges funktioniert da einfach nicht, vieles ist ärgerlich und gehört verändert. Kyrill und Blitz sind Ausnahmen, gegen die jeder und alles machtlos ist, geschenkt. Deswegen würde ich mich niemals aufregen (außer über Petrus). Aber ansonsten wünschte ich mir, dass das Personal dort etwas mehr Verantwortung und mehr zumutet bekommt. Denn irgendwie ist es ja noch “unsere” Bahn. Bahn-Report.

  16. mona_lisa meint:

    @Stefan: Danke fürs Fremdschämen, mir war in jenem welchen Moment ähnlich zumute. :)
    @Hufi, giardino: Sorry, Jungs, aber wenn ich mich an manche “Fahrgäste” erinnere, dann kann ich die Reaktion und den Unmut mancher Zugbegleiter wirklich verstehen. In den meisten Fällen macht “der Ton die Musik”, und dieser ist den Schaffnern gegenüber meist unhöflich, einige Male sogar beleidigend. Die Kommunikation eines Unternehmens zu seinen Kunden, die steht auf einem anderen Blatt. Und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß sich dort in absehbarer Zeit noch etwas verbessern wird. :)

  17. stephen meint:

    Also sich vor einigen Jahren ein Zug um einen Brückenpfeiler wickelte, ging ein gewaltiger Aufschrei durch das Land.
    Wieviele – und da nehme ich auch die Medien in die Verantwortung – haben damals nachge-dacht und -fragt, wieviele Menschen am nahezu zeitgleich stattfindenden langen Pfingstwochenende auf deutschen Autobahnen und Fernstraßen ums Leben gekommen sind – durch Fremdeinwirkung oder Selbstüberschätzung?
    Der Automobilität in diesem unserem Lande sind schon ganz andere Dinge geopfert worden, allen voran der gesunde Menschenverstand. Ob das nun um Pendlerpauschale oder Spritpreise geht, ist zweitrangig.

  18. Hufi meint:

    Okaykoakay: Dann ist die Bahn eben so gut, wie sie hier erscheint. Dann sind die Gewichte eben gut verteilt. Dann ist man eben selbst schuld, wenn man Bahn fährt oder nicht fährt und niemand sonst. Ich finde, man lässt sich sowieso von vielen viel zu wenig bieten. Eigentlich machen es die alle nur richtig, die Steuerberater und Finanzämter, die Ämter insgesamt ohnedies, die ganzen Lehrer und Ärzte, die Krankenkassen, Elektro- und Autohändler, die Telefongesellschaften rangieren ganz oben in der Hierarchie, und wenn man es was Mieses liest, dann kann man die besten Mitarbeiter der Callcenter (weil die ihre eigenen Services natürlich aus Kostengründen abgeschafft haben) nur bedauern, mit welch nörgelnden Zeitgenossen sie es zu tun haben. Es wird insgesamt viel zu viel genörgelt und kritisiert. Typisch für Deutschland. Und wenn man es mal genau ansieht, sind im 18. Jahrhundert überhaupt keine Menschen durch motorisierte Fahrzeuge ums Leben gekommen und das Leben war einfach angenehmer bei Tempo Schusters Rappen. Und die tonmachende Musik war genial.

    Aber das war wohl ungerecht, nicht wahr? Ich sollte einfach dankbarer sein. Und gelobe von nun an, dem Bahnsystem mich zu fügen, den Ämtern und dem politischen Diktat.
    LG, Hufi

  19. die Kaltmamsell meint:

    Aber Junker Hufi, nicht gleich ins Gegenteil schwenken. Der Mensch hat ein begrenztes Nöhl-Potenzial, das muss er sich auch für die Bahn gut einteilen: Blitzschlag, Sturmschäden, Böschungsbrand – nicht nöhlen. Informationsmangel, dreckige Klos, Ruppigkeit des Personals oder der Umstand, dass der Güterverkehr dieselben Gleise mitten durch alle Städte nutzt wie der Personenverkehr – heftig nöhlen. Ließe sich das machen?

  20. pepa meint:

    Junker Huf kann gerade nicht antworten –er kocht.



    Nein, also jetzt nicht vor Wut, sondern chinesisch.
    Aber ich werde ihm ausrichten, dass Du ihm gerade die letzte Nöhlung verabreicht hast, liebe Kaltmamsell.
    Und ich finde das ist ein Kompromiss, mit dem sich gut leben lässt.

  21. Fabrice Pi meint:

    Eine Zeitlang war ich ziemlich viel mit der Bahn unterwegs. Irgendwann hatte ich sie so satt, dass ich, wenn nur irgend möglich, stattdessen den Fernlinienbus benutzte. Dabei hatte ich das unerhörte Glück, dass auf meinen beiden meistbefahrenen Strecken solche Linien existierten!

    Mehr zu Fernlinienbussen in Deutschland (v. a. warum es kaum welche gibt) bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Fernbusse_in_Deutschland

    NB: Der ÖPNV funktioniert in den meisten deutschen Städten (Kaltmamsells Heimatstadt und die Münchener S-Bahn mal ausgenommen) ziemlich gut.

  22. Hufi meint:

    Kann ich mit leben. (Fühle mich bei der Antwort so komisch abgebrüht.)

  23. Lu meint:

    da hatte ich ja richtig glück, dass ich sonntag knapp vor dem gewitter von augsburg noch nach füssen bummeln konnte. ich wäre ein wenig aufgeschmissen gewesen, zeitlich wie auch so.
    (dieses genöhle ‘typisch bahn’ bei minutenverspätungen und meist von leuten, die einmal pro jahr mit der bahn reisen, aber lassen wir das.)

  24. The Exit meint:

    Sie sprechen mir aus der Seele!

  25. Hufi meint:

    Ist das jetzt hier so eine Art illegale Weltmeisterschaft im Meta-Nöhlen.

    (Man muss und kann also froh sein, dass es die Nöhler gibt, sonst hätten die Anti-Nöhler ja auch nichts zu nöhlen. Metanöl wird aber bald teuerer.)

  26. Georg meint:

    Fabrice Pi: Welche Städte muss man denn zum Vergleich nehmen, um dem Münchner ÖPNV zu bescheinigen, er funktioniere nicht gut?

  27. Der Mitbewohner meint:

    Fabrice Pi sagte das speziell zur S-Bahn und nicht zum ÖPNV allgemein. Zumindest bei der S8 muss ich da leider zustimmen. Mit dem MVG-Teil (U-Bahn, Bus, Tram) bin ich dafür sehr zufrieden.

  28. Fabrice Pi meint:

    Ich bestätige: U-Bahn, Bus und Tram in München sind klasse. Nur die S-Bahn halt leider nicht. Und mit “Kaltmamsells Heimatstadt” meinte ich nicht München, sondern die Stadt, in der der Baggersee Baggersee heißt und das Volksfest Volksfest.

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