Journal 15. Juni 2009

Dienstag, 16. Juni 2009 um 6:26

Es ist ja in Ordnung, „zsamgricht wiara weha Finga“1 (wie es meine Mutter formulieren würde – ich erspare Ihnen eine Auslassungsapostrophschlacht) in die Arbeit zu radeln – doch in dieser Montur im Büro als erstes dem Personalvorstand zu begegnen und einen Double Take bei ihm auszulösen war mir schon ein wenig peinlich. Wobei mir sofort weitere Sagerer meiner oberbayrisch sozialisierten Mutter einfallen: Man kann sich fühlen „wiara Packl Kunsthonig in da Sunn“2, jemand, dem es sehr schlecht geht, sieht gerne mal aus, „wiaras Leidn Christi in Schmoiz rausbachan“3. Habe heute meine Radlstrecken an so vielen blühenden Linden wie möglich ausgerichtet.

Die Lendenwirbelsäule hat sich wieder gefangen, eigentlich erinnert nur ein leichter Muskelkater in meinem Hohlkreuz an den freitäglichen Schreck.

Nahrung: Café con leche, Bananen, Putenrollbraten mit Spargel und Rohkostgemüse, Milchkaffee, Planetenpfirsiche, Schokolade, Hirse mit Zwiebeln und Tomaten, Tomatensalat mit Metzgerzwiebel (hat sich da jemand bei den Wochenendeinkäufen verschätzt?), dazu Albarello bianco, Lazio IGT 2008, Joghurt mit Lavendelhonig
Wetter: Warm, wolkig, hin und wieder Regen

  1. zusammengerichtet wie ein weher Finger []
  2. wie ein Päckchen Kunsthonig in der Sonne []
  3. wie das Leiden Christi in Schmalz ausgebacken []
die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal 15. Juni 2009“

  1. Richard meint:

    meines vaters worte: wiaras leiden christi i`n essig und öl!

  2. gingerbox meint:

    meiner oma worte: wiar a gschpiems öpfökoch

  3. rip meint:

    “double take” ist eines der schöneren quasi unübersetzbaren englischen Lexeme. Danke für die Verwendung.

    @gingerbox: im Ernst “öpfökoch”? Das zweite “ö” scheint mir nicht glaubhaft, und die Endung (oder das Fehler einer solchen) schon erst recht nicht. Andererseits – ich kenne Ihre Oma nicht.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Testkommentar wegen neuer Formatierung.

  5. gingerbox meint:

    @rip: wenn, dann war ich beim ersten “ö” im zweifel, ob es nicht doch ein “o” war. aber ich glaube, auch das oberösterreichische idiom bevorzugt eine möglichst geringe anzahl unterschiedlicher vokale.

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