Verkehrserziehung für Öffentliche

Dienstag, 13. Oktober 2009 um 9:34

Ist denn schon wieder was passiert?

Im U-Bahnhof Sendlinger Tor wurde heute Morgen Verkehrserziehung unterrichtet. Über den Bahnsteig erklang eine mikrophonverstärkte Frauenstimme: „NICHT in der Mitte stehenbleiben. Zu beiden Enden durchgehen. Sicherheitsstreifen frei halten.“ Färbung und Modulation erinnerten mich an eine Karusseleinheizerin auf dem Volksfest („Dassssmachtspass, dassssgefällt.“). Diese erste Durchsage wiederholte sie mehrfach bis die U-Bahn einfuhr. Dann kam das nächste Unterrichtskapitel dran: „Erst aussteigen lassen, dann zusteigen, bitte erst aussteigen lassen.“ Und Kapitel 3 lautete: „Zurücktreten, Sicherheitsstreifen ganz frei machen. Der Sicherheitsstreifen muss ganz frei bleiben.“ Die U-Bahn fuhr ab, die Verkehrserzieherin kehrte zu Kapitel 1 zurück: „NICHT in der Mitte stehenbleiben…“

Die Online-News der Münchner Verkehrsvertriebe wissen nichts von einer Erziehungskampagne für Fahrgäste. Bin ich etwa in einen Schabernack geraten? War eine Aktionskünstlerin in Aktion? Oder handelt es sich um regelmäßigen Unterricht, der mir nur zufällig bislang entgangen ist?

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Verkehrserziehung für Öffentliche“

  1. rosa meint:

    OH GOTT, genau! Ich warte da täglich auf die Bahn, habe die grausige Durchsage heute das allererste Mal gehört und konnte, bis die U6 endlich kam, kaum mit dem Kichern aufhören. Hoffen wir mal, dass das nicht zur Regel wird. Gegen den nun mal viel zu schmalen Bahnsteig und den toll konstruierten Umsteigeengpass in der Bahnsteigmitte (wo sich die Menschenströme kreuzen) hilft Verkehrserziehung nämlich leider nicht :/

  2. Hande meint:

    Das kenne ich von früher, Odeonsplatz. Meistens wars immer wenn ein Fußball Spiel etc. gab und sehr viele Leute unterwegs waren. Aber genau so, wie hier beschrieben, also muss es ein Drehbuch dafür geben!

  3. hape meint:

    Sowas bräuchte es mal in Köln, um den Leuten beizubringen, dass es so viel effizienter ist, wenn man eine Seite der Rolltreppe für die freilässt, die selbige gerne hochgehen würden, weil sie es eilig haben (wozu soll eine Rolltreppe gut sein, auf der jeder steht und so letztlich viel länger braucht, um oben anzukommen). Das nervt mich ja jedes Mal.

  4. Marcus meint:

    Da hat doch einer das Wiesn-Ende verpennt ;o) Die Ansagen zum korrekten ÖPNV-Gebrauch wurden an der Theresienwiese zwei Wochen lang sogar recht unterhaltsam vorgetragen.

  5. Cati Basmati meint:

    In Hamburg spielt man klassische Musik, die sich alle 3 Minuten wiederholt. Das soll die Junkies fernhalten. Vielleicht hat München das Konzept geklaut und etwas verändert, damit das keiner merkt?!

  6. Ms K meint:

    Habe letztens das auf YouTube gefunden und mich bei dem Eintrag sofort erinnert. Man muss allerdings die NYer Subway kennen, um das so richtig geniessen zu koennen :)

    http://www.youtube.com/watch?v=Xopwmval2jY

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.