Journal 1. März 2010

Dienstag, 2. März 2010 um 6:42

Welch ein aufregendes Leben ich führe! Gleich morgens im Büro reichte mir die Abteilungssekretärin als Post eine Ladung vors Amtsgericht: „…auf Anordnung des Gerichts werden Sie zur Vernehmung als Zeuge geladen auf…“. Vier Blätter, getackert, Firmenanschrift mit Tipp-ex ausgebessert, Anschrift des Gerichtsgebäudes mit Kuli korrigiert. Wieder etwas gelernt: Es gibt nicht nur Fachvokabular, sondern auch Fachgrammatik: Juristensprache lädt „auf“ einen Tag vor, nicht etwa „an“ einem Tag.

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Ich gönne es Hugh Laurie von Herzen, dass er als Dr. House ein Superstar geworden ist. Dennoch habe ich das Bedürfnis darauf hinzuweisen, dass wir ihn eigentlich aus Blackadder sowie Jeeves and Wooster kennen und für solche Dinge lieben (Klick auf Bild für Hören).

Hier eine Version des sehr viel jüngeren Hugh Laurie (der allerdings bereits amerikanisch klingen konnte):

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Eine bestimmte Art von Coolness und Abgebrühtheit will ich bitte nie erreichen: Ich will nie aufhören mich superwichtig und scheißabgefahren zu fühlen, wenn ich beruflich mit Kolleginnen in Südafrika telefoniere. Auch wenn das Gespräch zweimal abgeschnitten wird, wegen “problems with our line”.

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Brav in der Muckibude Gewichte gehoben. Beim Abendessen wieder festgestellt, dass mir Grenache in allen Varianten schmeckt (Côtes du Rhône Montirius Vacqueyras 2006).

die Kaltmamsell

9 Kommentare zu „Journal 1. März 2010“

  1. Marqueee meint:

    Was die Grenache betrifft, so teilen wir eine Vorliebe, werte Frau Kaltmamsell. Deshalb finde ich es erstaunlich, dass nicht öfter die spanische Schwester der Grenache den Weg an Ihre Tafel findet.

  2. kittykoma meint:

    ha, endlich jemand, die sich an hugh laurie in viel jünger als kronprinz e.al. in “black adder” erinnern kann! ich dachte, ich wäre in deutschland die einzige.

  3. die Kaltmamsell meint:

    Das ist Zufall, Marqueee, derzeit landen halt eher italienische und französische im Glas. Die spanischen Garnachas (Martínez Bujanda!) schätze ich auch sehr.

    Ich kann sogar durch ein Blogposting von 2005 belegen, kittykoma, dass es hier einen Laurie vor House gab:
    https://www.vorspeisenplatte.de/speisen/2005/04/hugh-laurie-hits-americas-funny-bone.htm

  4. brittbee meint:

    ich war ganz erstaunt, hugh laurie in sense & sensibility zu entdecken. ich mag ihn sehr, aber house hat sich für mich ausgespielt. vielleicht geb ich blackadder mal ne chance.

  5. André Thiele meint:

    in deutschland die einzige.

    Ha! Ich höre wohl nicht recht! Nach “Sinn und Sinnlichkeit” und “Peter’s Friends” habe ich persönlich bittere Tränen geweint, als “Stuart Little” kam und damit das, was ich für den finalen Untergang zweier erstklassiger Schauspieler hielt. Dann kam “Flug des Phoenix”, und es war deutlich, dass ich mich geirrt hatte. Als ich von “House” hörte, dachte ich, das sei so etwas wie “Stuart Little, M.D.”, aber auch da: geirrt. “Street Kings” ist übrigens ein akzeptabler Film und eine bemerkenswerte Einzelleistung von Laurie.

    (“Fortysomething” habe ich erst 2008 angeschaut; war nicht doll; immerhin: lustig, “Duckface” wieder zu sehen.)

    Man muss eines sagen: So gut die Gruppe um Fry und Atkinson auch ist, Laurie hat sie eher geschadet. Gute Filme, mittelmäßiger Laurie. Allein war er zumeist besser.

  6. Sebastian Dickhaut meint:

    Hugh Laurie saß mir jetzt an Weihnachten in einer Gondel in der Wildschönau gegenüber. Seine älteren Freundin erzählte, dass sie seit Jahren dorthin fahren und ihr Frühstück immer selber machen. Er berlinerte irgendwas dazu. Vielleicht war es ja auch John Lurie.

  7. croco meint:

    Vermutlich die einzige Art, mit dem Alter und der Schlechtigkeit der Menschen zurecht zu kommen : “coole Sau sei.”
    Also ich strebe das an.

  8. Sigourney meint:

    Und ich will nie so abgebrüht sein, dass ich in einem Flugzeug bei Start und Landung (und wann immer man was sehen kann) nicht begeistert aus dem Fenster gucke, sondern stattdessem “cool” irgendein blödes Blättchen lese.
    Aber wahrscheinlich haben die eh nur Schiss und übertünchen das.
    Dem Nächsten auf einem Fensterplatz, der mir die Sicht nach aussen versperrt, werde ich ein Gespräch über die letzten Flugzeugunglücke aufdrängen.

  9. Uebersetzerin meint:

    Und natuerlich Laurie in “A Bit of Fry and Laurie”

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