Journal Freitag, 10. Februar 2012 – Berlinale und Pinot Noir

Samstag, 11. Februar 2012 um 8:41

Die Berlinale war sehr lange etwas weit Entferntes für mich – interessierte mich auch nicht so arg. Das änderte sich, wie so vieles, durch Blogs: Seit letztem Jahr berichten mir echte Menschen davon im Web, Menschen die ich kenne und deren ganz subjektive Sicht mich interessiert. Das begann 2011 mit den Blogpostings von Frau Julie für die Leipziger Volkszeitung und geht heuer zusätzlich weiter mit Maike Hank (mit der ich ja praktisch schon im Blogsandkasten gespielt habe) für Der Freitag. Wenn Sie also auch das Gefühl haben wollen, direkt in der Berlinale zu sitzen, lesen Sie
Frau Julie aus Berlin
und
Maike aus Berlin

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Arbeit. Ein Tag ohne unangenehme Überraschungen.

(Übrigens, nur zur Sicherheit und zur Ehrenrettung meines Arbeitgebers: Diesen meinen Job kann man ganz gewiss auch machen, ohne sich zu zermürben, an den tausend Details und Widerständen wahnsinnig zu werden und in existenzielle Krisen zu geraten. Nur kann ich das halt nicht.)

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Die Kälte ist nicht mehr so schlimm. Zum einen sind die Temperaturen in den einstelligen Minusbereich gestiegen, zum anderen habe ich mich halt gewöhnt. Hin und wieder schneite es ein paar Flocken.

Ich stapfte (die einzige Gangart, die in meinen Schneestiefeln möglich ist) zur Hofbräumühle, weil ich Roggenschrot brauchte. Den es zwar eigentlich gerade nicht gab, doch die freundliche alte Dame hinter der Theke bot mir an, einfach ein Kilo Roggen frisch zu schroten. Ich nahm gleich auch noch Brotgewürz mit.

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Der Mitbewohner hatte schon wieder gekocht, und zwar etwas so Verlockendes, dass meine Appetitlosigkeit des Tages (ich hatte an der Käsetheke des Basitsch ein Probiererl abgelehnt, weil mir allein der Anblick den Magen umdrehte) nicht dagegen ankam: Italienische Dim-Sum-Dampfnudeln.

Dazu probierte ich einen weiteren Pinot Noir, diesmal von da, wo Frau… äh… Mutti wohnt.
Ich bilde mir ein, langsam auf das spezifisch Pinot-Noirische zu kommen: Rauch, Wacholder und Pfeffer ohne Wucht. (Warum praktisch alle St. Antony-Weine leicht moussieren, auch die nicht so jungen, würde ich gerne mit dem Winzer diskutieren.) Mal weiter trinken.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Freitag, 10. Februar 2012 – Berlinale und Pinot Noir“

  1. Sebastian meint:

    Diese Korrekturfransen (?) haben etwas sehr Japanisches – in Ihrer Schönheit wie Perfektionsheit. Stelle mir jetzt einfach vor, dies ist ein leeres Notizbuch, und schon ist es gewitztes Kunsthandwerk.

    Die Dampfnudeln – Frau Sälzers Evergreens. Und mein Wein, klingt so.

  2. Frau Klugscheisser meint:

    O.T.: Guck Sie mal da http://www.charlierose.com/view/interview/12127

  3. die Kaltmamsell meint:

    Absolut großartig, Frau Klugscheisser, vielen Dank! (Und wie sie am Ende dunkelst errötet!)

  4. Petra_s meint:

    Meine Worte von Herrn @Sebastian. Künstlerisch wertvoll, dieses Objekt.
    Und irgendwas in mir möchte doch wissen, wofür die untercheidlichenen Farben stehen.

  5. Viktoria meint:

    Und was ist mit Ihrer Ehrenrettung? Wenn Sie doch wissen, dass Sie sich selbst zermürben, warum ändern Sie nichts daran? “Kann nicht” ist der Bruder von “Will nicht”. Anscheinend haben Sie doch etwas davon, wenn Sie bereits seit Jahren diese Arbeitshaltung nicht in den Griff bekommen (wollen)…

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