Erste Male in der Stadt
Samstag, 10. März 2012 um 16:27“Ähm, Entschuldigung.” Aus dem Augenwinkel über meine Lektüre hinweg hatte ich an der Tramhaltestelle die beiden jungen Mädchen bereits ratlos um sich schauen gesehen. Jetzt sprechen sie mich an.
“Welche fährt denn zum Hauptbahnhof? Hier oder gegenüber?”
Die Frage überrascht mich. Ich zeige über meine Schulter: “Das ist der Hauptbahnhof.”
“Ja, aber der andere Eingang.”
“Oh, da gibt es noch zwei,” erkläre ich, “auf beiden Seiten.”
“Und welche Straßenbahn fährt da hin?”
Erneute Verdutzung: “Die eine Minute könnt ihr zu Fuß gehen.”
“Aber wir sind noch nie Straßenbahn gefahren.”
Jetzt haben sie mein volles Verständnis. Sofort sehe ich mich um, auf welcher Seite die nächste Tram kommt. Gegenüber quietscht gerade ein uraltes Modell um die Ecke (ich liebe diese kugeligen Oldtimer und freue mich an jedem, auch wenn sie für mich den Beinamen “Omaquäler” haben, weil sehr alte Menschen die drei riesigen Einstiegsstufen der Wagen schier nicht bewältigen): “Da, die 17 bringt euch auf die Nordseite.”
Und schon springen die zwei mit einem Dank über die Geleise. Ich bin ganz gerührt.
12 Kommentare zu „Erste Male in der Stadt“
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10. März 2012 um 17:04
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10. März 2012 um 17:10
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10. März 2012 um 17:20
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10. März 2012 um 17:31
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10. März 2012 um 20:02
Mei scho liab, gell. Ich fahr auch gern Trambahn.
Übrigens habe ich Visit from the Goon squad auch gelesen, ein rundum überraschendes Buch.
10. März 2012 um 20:07
Ihr Beitrag rief in mir wieder das angstlich-kribbelndee Gefühl hervor, dass ich als Kind hatte, als ich zum ersten Mal in der großen Stadt Straßenbahn gefahren bin (und bis heute machen die mir irgendwie Angst, nicht rechtzeitig durch die Türen zu kommen und eingeklemmt zu werden). Vielen Dank für das Hervorrufen dieses Erinnerungsgefühls!
Vor einigen Jahren machte ich mal eine Stadtführung mit 16- bis 18jährigen Jugendlichen aus dem weiteren Hamburger Umland. Um schneller von A nach B zu kommen, fuhren wir eine Station mit der U-Bahn. Ein Teil der Gruppe scheute vor der Rolltreppe, die an Hamburgs tiefster U-Bahn-Station tatsächlich beeindruckend lang wirkt. Ich dachte, die Jugendlichen wollten mich uzen, aber die waren tatsächlich ängstlich, weil sie zum ersten Mal in der großen Stadt waren, zum ersten Mal vor einer Rolltreppe standen und gleich zum ersten Mal mit der U-Bahn fahren sollten. Ich fühlte mich plötzlich sehr alt …
10. März 2012 um 21:45
meine mutter erzählt noch heute on cue öpnv, dass ich weiland in the federal state capital, wo damals meine oma noch wohnte, aus dem hauptbahnhof kam und mich extrem empört zeigte, dass da jemand die busse an die leine gelegt hatte.
bis heute.
jedes mal.
10. März 2012 um 22:02
Touristenfreuden! Herrlich.
10. März 2012 um 23:07
Hach. Für mich war ja seinerzeit als Landkind DAS Großstadterlebnis immer das Kirschenkaufen am Stachus. (In meiner Erinnerung war es anscheinend immer Juni…).
11. März 2012 um 22:04
Ist das süß! :)
12. März 2012 um 12:50
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13. März 2012 um 21:49
erinnerungen: nach der matura vom “land” nach wien: am vortag mit block, zettel und stoppuhr die strecke zur ausbildungsstätte abgefahren. : )