Ich hätt’s dann

Mittwoch, 18. September 2013 um 13:57

Alles abgehakt.

Alle Aussichten ermüdend berechenbar.

Milder Blick auf die Begeisterung anderer.

Verständnisloser Blick auf die eigenen vergangenen Begeisterungen: Woher kam die Kraft für diese Strohfeuer?

Diese lächerlich ziellose Kraft.

Völlig benommen vor Hass.

Und doch noch so viele Jahre durchzuhalten.

die Kaltmamsell

37 Kommentare zu „Ich hätt’s dann“

  1. Dentaku meint:

    .

  2. Wortmischer meint:

    ?

  3. Viktoria meint:

    Entschuldigen Sie meine deutlichen Worte: Gehen Sie in Therapie. Dringend!!!

    So, wie Sie Ihr Befinden beschreiben, scheint eine mehrwöchige stationäre Behandlung mit einer Kombination aus intensiver Therapie und begleitender Medikation dringend angezeigt, welche später ambulant fortgesetzt werden sollte.

    Sie scheinen gefährdet. Sehr. Weiß Ihr Mann über Ihren Zustand detailliert Bescheid? Gibt jemand entsprechend Acht und kann bei einer Eskalation reagieren?

    BITTE, lassen Sie sich von Profis helfen und von Ihren Liebsten unterstützen!!!

  4. Kitty Koma meint:

    Es ist Herbst und Sie machen eine Arbeit auf die Sie passen wie ein Porsche in die Opelgarage.
    Ich sende mal ein großes Fuder Mitgefühl und Umarmungen. Wird wieder. Das Leben ist nicht nur Begeisterung, sondern ein langer ruhiger Fluss.

  5. midori meint:

    Kenn ich gut.

  6. Thea meint:

    Kenne ich auch. Lassen Sie sich Zeit, viel Zeit, und sicher unterstützt Sie der Mitbewohner darin. Und wenn er es auch finanziell tut, weil Sie den jetzigen überhaupt nicht zu Ihnen passenden Job quittieren, ist es keine Schmach. Sie wissen: Stolz und Dummheit sind Schwestern. Also, nicht kirre machen lassen und schon gar nicht das augenblickliche Problem in stationäre und medikamentöse Hände geben. Gut, vielleicht für ein paar Tage etwas Stimmungsaufhellendes. Aber Therapie? Ich glaube, das ist nichts für Sie. Aber ich kenne Sie ja nicht. Geben Sie sich auch diesen Gefühlen hin, so wie Sie es mit den positiven ja sicher auch tun. Cheers!

  7. Gaga Nielsen meint:

    ach… <3
    (ich denke immer Berlin… in Berlin habe ich immer die lebensfrohe Kaltmamsell gesehen. Ist die Kaltmamsell in Berlin eine andere als in München?)
    (nur so ein Gedanke… ich selber bin an jedem Ort ein bißchen eine andere, oder vielleicht besser gesagt: passender. In Berlin ganz und gar. Wo anders …na ja)

  8. trippmadam meint:

    Oh je, das hört sich nicht gut an. Ich bin ja so zwei, drei Jahre älter als Sie und habe diese Phase schon wieder so gut wie hinter mir. Die Phase, in der man begreift, dass man nicht mehr Primaballerina werden wird und sich schon sehr beeilen müsste, wollte man noch den Nobelpreis haben.

    (Ich bin jetzt absolut nicht sicher, ob ich mit meinen Vermutungen über die Hintergründe Ihres Eintrags richtig liege. Wenn nein, ignorieren Sie mich einfach.)

    In jungen Jahren trifft man Entscheidungen, deren Folgen man nicht absehen kann. In den mittleren Jahren werden diese Entscheidungen plötzlich unwiderruflich. Man wird höchstwahrscheinlich die Welt nicht mehr aus den Angeln heben und sogar das eigene Leben zu ändern, wird schwieriger. Die Bequemlichkeit, dieses plötzlich aufgetretene Bedürfnis nach einem vertrauten und sicheren Umfeld, äußere Zwänge, Pflichten, die ein junger Mensch noch nicht hat… Es ist verdammt hart, erkennen zu müssen, dass nicht mehr alle Türen offen stehen.

    Soweit ich das mitkriege, sind Sie in der Lage, mit Ihrem Gehalt für Essen, Wohnung und Kleidung zu sorgen, aber der Job lastet Sie geistig und zeitlich nicht wirklich aus. Richtig? Was würden Sie denn tun, wenn Sie absolut frei wären? Malen? Singen? Jonglieren? Einen Roman schreiben? Forschen? Tun Sie es im Rahmen Ihrer Möglichkeiten, zusätzlich zum Brot-Job. Tun Sie es nicht, um Erfolg zu haben, tun Sie es, weil Sie es wollen und brauchen. Tun Sie es, weil Sie es müssen. Möglicherweise wird das eine elende Schufterei, aber das ist gut so.

    Wenn Sie im Moment partout nichts finden, was Sie tun wollen, dann beschränken Sie sich vielleicht eine Weile darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen und ein anständiges Leben zu führen?

    (Jaja, ich habe für andere Leute immer sehr viele “kluge” Ratschläge. Dabei bin ich aber komplett unterbelichtet, wenn es um mich selbst geht.)

  9. pepa meint:

    <3

    (((Habe gerade ein ähnliches Berlin-Gefühl wie Frau Gaga. Berlin und einen Hund. Sehr subjektiv, ich weiß.)))

  10. allabouteve meint:

    Ich kenne das. Ich kenne dieses Gefühl. Diese Stimmung ist unterschwellig immer da und ploppt ab und an einfach hoch. Dafür muss keinen konkreten Anlass geben. Ich denke, es ist eine melancholische Grundeinstellung zum Leben, die manchen Menschen eigen ist. Was den einen als ein krankhafter, behandlungsbedürftiger Zustand erscheint, ist für andere eine glasklare Analyse des menschlichen Lebens. Die Empfehlung, eine Therapie zu beginnen, mag gut gemeint sein, ist aber gleichwohl anmaßend und – sorry – auch etwas einfältig. So einfach ist das im Leben nicht.

  11. wortschnittchen meint:

    Nur soviel: Fühlen Sie sich gedrückt.

  12. Spontiv meint:

    Ähm. <3

  13. Konstantin meint:

    Not acceptable.

  14. Sigourney meint:

    Hilfloses Mitgefühl.

  15. not quite like beethoven meint:

    <3

  16. MissJanet meint:

    Was ich tun würde? Sofort den Job kündigen! Unterforderung frustriert extrem, lassen Sie es bitte sein. Sie wollten weniger Streß, nun klingt es so, als müssten Sie sich selber klein machen, um dem Bild der kleinen Sekretärin zu entsprechen*. Was bedeutet das für das Selbstbild einer feministisch geprägten Frau (und Tochter)? Was bedeutet es für Sie persönlich, nach allem, was Sie erreicht haben, erreichen wollten? Wie nah oder weit weg ist der Job vom Scheitern? Sie haben durch die Arbeit etwas erfahren, was Sie vielleicht noch nicht wussten, nicht bedacht haben/für überwindbar/irrelevant gehalten haben. Das ist doch zunächst einmal sehr positiv. Jetzt können Sie mit diesen Erkenntnissen jonglieren.

    Greifen Sie nach den Sternen, oder machen Sie etwas ganz anderes, was Sie noch nicht können. Da gewinnt man ganz neue Erkenntnisse, was das Selbstbild, die Lernfähigkeit und die eigene Motivation angeht. Und dieses Gefühl der quälenden Gleichförmigkeit ist wie weggeblasen.

    Nur so ganz nebenbei, 800 mg Johanniskraut pro Tag sind hilfreich bei leichter Depression, Ihr Arzt könnte mal einen Hormonspiegel auswerten, vielleicht sind es auch hormonelle Schwankungen, die Ihre Stimmungen verstärken.

    *Ich finde nicht, dass Sekretärinnen “klein” sind, ich denke, Sie sehen das generell auch nicht so, aber diese Einschätzung Ihrer momentanen Tätigkeit schimmert, so wie ich sie lese, immer ein wenig aus Ihren Beiträgen heraus, aus Ihrer Perspektive finde ich das verständlich.

  17. giardino meint:

    .

  18. aha meint:

    Sonst stumme Leserin, muss ich doch anmerken, daß bei Johanniskraut Vorsicht geboten ist, sobald man noch andere Medikamente nimmt. Deren Wirkung kann sich sehr stark abschwächen. Bitte vor der Einnahme mögliche Wechselwirkungen vom Apotheker checken lassen.
    Ihnen, liebe kaltmamsell, alles gute.

  19. allabouteve meint:

    Ach, wie unterschiedlich ein Blogeintrag von den LeserInnen interpretiert wird! Ich hatte Ihren Eintrag als Kommentar zum Leben an sich, im allgemeinen und überhaupt verstanden und weniger die aktuelle Lebenssituation beklagend. Aber rührend, wie jeder sich bemüht, Ihnen zu helfen. Schön.

  20. typ_o meint:

    Ich sende gute Gedanken!

  21. engl meint:

    [ach, diese (unnötigen) interpretationen.]

    ich weiß nur: das innen und das außen. ja, das ist gut zu wissen. und zu zeigen, mitunter.

  22. kid37 meint:

    Hier im Norden heißt es ja “beten scheef hett Gott leev”. Seien Sie gnädig mit sich. Gute Wünsche!

  23. Christine meint:

    <3

  24. FrauBruellen meint:

    Ziemlich genau, was Gaga Nielsen sagt <3

  25. Micha meint:

    Wäre alles sinnlos, ich wüßte nicht warum druchhalten.

  26. Frau Klugscheisser meint:

    U got mail

  27. Tim meint:

    Ob der Zustand, das Gefühl, die Stimmung, einen Krankheitswert hat, wäre Ferndiagnose und dazu noch von nicht dafür qualifizierten Experten. Aber in jedem Fall könnte professionelle Unterstützung richtig sein. Mir scheint es, als befände sich die Autorin in einer Übergangsphase, Neuorientierung. Dies ist immer Teil des Lebens, wenn sich Umstände ändern und Entscheidungen getroffen werden müssen, die für den weiteren Verlauf bedeutend sein können. Von der Schule ins Studium, vom Studium ins Arbeitsleben, im Job bei der Karriere, Familiengründung, etc.

    Wenn man davon sich überfordert fühlt, kann ein Coach helfen, vielleicht jemand mit psychologischer Erfahrung und Ausbildung.

    Ist alles auch eine Art Ferndiagnose, falls es Blödsinn ist, behandeln sie das als solches.

  28. Matthias meint:

    <3

    Lass den Hass.
    Loslassen!

  29. Sigrid meint:

    Warum um Himmelswillen darf man sich denn nicht einfach mal schlecht fühlen, an sich unannehmbare Anforderungen hassen und am Leben verzweifeln?
    Nicht jedes Stimmungstief braucht “Tröstung” oder einen “Experten” um diese wehen Anmutungen zu beseitigen.

  30. nachtschwester meint:

    Guter Rat von Trippmadam.
    Ich habe ja aus Erschöpfung eine ähnliche Jobsituation gewählt wie du, in der Hoffnung, aus der freien Zeit und dem freien Kopf wieder Energie zu schöpfen und auch ich sehe, dass das nicht funktioniert.
    Wir sind eben, was wir tun. Der kleine Job mit kleiner Verantwortung und kleiner Kompetenz macht, dass man sich wider besseres Wissen klein und perspektivlos fühlt. Ich zumindest kann mich von dieser Wechselwirkung nicht freimachen.
    Einen Rat habe ich weder für dich noch für mich. Schöne Sackgasse.
    Lass uns mal wieder… was essen und trinken.

  31. Trulla meint:

    Mir gefällt, was Trippmadam schreibt. Hier festzustellen, dass die nachtschwester, der ich so viel interessante Lektüre verdanke, Anteil nimmt, wunderbar. Die große Anzahl derer, die sich um Sie sorgt, ist eindrucksvoll.

    Ich selbst lese auch Schwermut aus Ihren Worten, nicht zum ersten Mal.

    Auf die Gefahr hin, ganz schief zu liegen, selbst Erlebtes zu unterstellen: bei mir waren es schlicht die Wechseljahre. Hormone über einen gewissen Zeitraum (1 Jahr lang) haben mir geholfen, diesen Strudel der Traurigkeit zu überwinden.
    Ich bin 20 Jahre älter als Sie, ich liebe mein heutiges Leben, kann vieles, was mich früher auf die Palme gebracht hätte, gelassen sehen. Und in meinem Leben gibt es einiges, was ich versäumt habe. Doch wen schert das?

  32. Nina Kanzel meint:

    Den Anspruch an sich selbst neu definieren, dabei die Gelassenheit wieder finden, Vergangenheit zu akzeptieren. Klingt einfach, ist aber sehr schwer auf dem Wege zur 2. Hälfte des Lebens. Was war, was ist, was kommt? Leider leben wir auch in einer Zeit wo Kompromisse fast als Niederlagen bewertet werden. Entweder Ja oder Nein. Karriere mit Überstunden gratis obendrauf oder ein langweiliger Job mit unendlich viel Nachdenkpotential wiederum gratis dazu. Liebe Autorin, stellen Sie sich vor, sie wären unheilbar krank und müssten von einer kleinen Erwerbsminderungsrente leben. Urplötzlich aus dem erfolgreichen Leben herausgerissen, täglich kämpfend ums weiterleben, und doch ohne Perspektive.

  33. Lila meint:

    Kommt mir bekannt vor, das Gefühl. Hast Du mal daran gedacht, wie Anke Gröner noch mal studieren zu gehen? Entschuldige, wenn das etwas brüsk daherkommt, ist nicht so gemeint.

  34. Nina meint:

    Liebe Kaltmamsell, immer lese ich mit, seltenst kommentiere ich. Bitte nicht den Kopf hängen lassen! Eine der interessantesten Personen, die ich kenne… bei der ich mitfühle, mitdenke und die ich bewundere. Tatsächlich wünsche ich mir jedesmal, wenn ich in München bin, Sie zufällig irgendwo zu treffen und zu erkennen (auch nächste Woche werde ich wieder an der Isar joggen und jeder entgegenkommenden Dame genau ins Gesicht schauen)! Sie geben vielen so viel Bereicherung, ich wünschte, ich könnte ein wenig davon zurückgeben – wenn Sie es jetzt brauchen! Alles Gute!

  35. kelef meint:

    kommt wohl vieles zusammen. manchmal muss man auch ganz runter, damit man wieder ganz rauf kommt. man weiss vorher nie, wozu das was passiert gut ist, sehr oft aber kommt man im nachhinein drauf dass es doch zu was gut war. das klingt platter als es ist.

    sie sind zu ungeduldig, meine ich manchmal. alles wird gut werden, sie werden schon sehen.

  36. karin1210 meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  37. marie_sophie meint:

    Ja, wenn er erst einmal da ist, der große, schwarze Vogel Traurigkeit und seine Kreise zieht.

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