Herbstsonne

Dienstag, 15. Oktober 2013 um 7:14

Die Zahnärztin hatte darauf bestanden, mich auch am Montag krank zu schreiben, vor allem, weil ich möglichst wenig sprechen sollte (irgendwas mit Muskelsträngen und Kieferknochen). Ein halbstündiges Telefonat mit meiner Mutter am Sonntag, bei dem ich viel am Stück sprach, demonstrierte mir dann auch gleich, welche Schmerzen Zuwiderhandlung zur Folge hatten.

Also hatte ich Zeit, in der wundervollen Herbstsonne zu Fuß nach Schwabing zum Kontrolltermin bei der Ärztin zu spazieren, ich brauchte nicht mal eine Stunde.

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Nachmittags kam meine Mutter und brachte rote Mirabellen vorbei. Sie hatte im sonntäglichen Telefonat erwähnt, dass ein Spezl meines Vater einen Korb voll aus eigenem Anbau geschenkt hätte und sie gar nicht wisse, was sie damit … Weiter kam sie nicht, weil ich bereits “HER DAMIT!” gerufen hatte.

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So kochte ich aus einem Teil davon gestern Marmelade.

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(Sagen Sie: Bin ich die letzte, die für ihre selbstgemachte Marmelade nicht hübsche neue Gläser kauft, sondern das ganze Jahr über Schraubgläser in passenden Größen aufhebt, nachdem sie leergegessen sind? Ist das prollig?)

die Kaltmamsell

35 Kommentare zu „Herbstsonne“

  1. Frau Eff meint:

    Wieso die letzte? Mach ich auch. Sogar mit den gleichen sechseckigen Gläsern aus dem türkischen Laden, in denen dort Gewürze verkauft werden ;-)

  2. PeTra meint:

    Definitv nicht die letzte, ich sammle ebenfalls alle brauchbaren kleinen Gläser, gönne ihnen nötigenfalls einen neuen gekauften Deckel. Ich nenne sowas vernünftig!

  3. Micha meint:

    Das ist nicht prollig, das nennt man retro :)
    Und es sieht RICHTIG selbstgemacht aus. Wenn auch etwas dörflich-normal, weil ohne gekaufte, gestanzte Ediketten, gebastelter Wimpel oder anderen unnötigen Props (neues Wort, das ich bei Juliane gelernt habe).

  4. Dentaku meint:

    Bei uns steht jedenfalls immer Senfmarmelade oder Gurkenmarmelade auf dem Tisch.

    (wenn bei den Pinakotheken nicht neuerdings ein Wurmloch ist, dann passt das Sendlinger Tor irgendwie nicht in die Reihenfolge des Spaziergangs)

  5. Sus meint:

    Ich schließe mich dem Reigen der Gläser-Wiederverwender ungeniert an – schließlich ist das die direkteste Form von Recycling.

    Liebe Grüße, Sus

  6. mantine meint:

    [Als Spam markiert von Antispam Bee | Spamgrund: Server IP]
    prollig? Schmarrn! Sparsam! Mach ich immer schon. Manchmal wirds eng, wenn die Mitbringsel nicht mehr “leer” zurückkommen.
    Grüsse von Mantine

  7. lihabiboun meint:

    Ha! Ich sammle nicht nur selbst, mir werden die Gläser sogar zugetragen – in der stillen Hoffnung, sie dann gefüllt zurückzuerhalten. Nur die Deckel kauf ich manchmal neu, die können Gerüche annehmen (Senf? Trüffel?Essig?). Das Geld wächst ja schließlich noch nicht auf den Bäumen ….

  8. Chris Kurbjuhn meint:

    Habe mir auf dringenden Wunsch meiner lieben Frau, der ansonsten geduldigsten Gemahlin von allen, abgewöhnt, aus ehemaligen Senf-Gläsern zu trinken. Ansonsten halte ich immer so 30 bis 40 Schraubgläser in verschiedenen Größen auf Vorrat. Man weiß ja nie…

  9. Wortmischer meint:

    Prollig? Gar nicht. – Die Schmerzdame und ich machen das seit zwanzig Jahren genauso. Gläschen mehrmals zu verwenden ist 1. ökologisch, 2. ökonomisch, und 3. kann man verschiedene Sorten im Kühlschrank wegen unterschiedlicher Glasformen leichter auseinander halten. Also lassen Sie sich nicht einreden, Marmelade aus Milupagläschen sei popelig. Firlefanz!

  10. Sebastian meint:

    Das hat doch Stil und ist authentisch, japanisch, wabisabi! So lange Ihr nicht aus Senfgläsern trinkt… (Sorry, Chris)

  11. ilse meint:

    Wer kauft neue Gläser???

  12. Frau-Irgendwas-ist-immer meint:

    Habe gerade gestern 6 kleine Gläser ihrer Zweitverwendung zugeführt, hier Apfelsenf. Zur eigenen Verwendung bekommen diese Gläser nur eine kleines Zettelchen mit dem Herstellungsdatum, zum verschenken gibt es schon mal ein ‘ordentlichen’ Aufkleber mit Inhaltsangabe.
    Und ilse hat die richtige Frage gestellt: Wer kauft neue Gläser?

  13. katha meint:

    alte gläser, eh klar, aber irgendwann sind sie aus. vor allem die kleineren, das war bei uns heuer schon vor der marillenmarmelade der fall. und dann habt ihr in münchen das richtige geschäft für nachschub.

  14. Chris Kurbjuhn meint:

    @Sebastian: Das sind ganz dämliche Vorurteile gegenüber Senfgläsern, es gab da z. B. von einem bekannten bayrischen Senfhersteller mal einen bauchigen Halbliter-Humpen, der war m. E. ideal für helle Exportbiere…

  15. Julia meint:

    Ich nehme für Chutneys & Co immer Marmeladen- oder Senfgläser, die ich alle übers Jahr sammle. Für flüssigere Sachen (Ketchup, Sugo usw.) eignen sich hervorragend die Heinz Tomatenketchup Flaschen aus Glas. Die haben eine tolle Größe. Gekauft wird nur, falls die gesammelten Gläser voll sind. Bei den Etiketten halte ich es eher schlicht. Ich habe weder die Zeit noch die Geduld für die (oftmals sehr hübschen) DIY-Sachen… Also: Wenn, dann sind wir wohl ALLE prollig :)

  16. Biki meint:

    Bei mir steht auch jedes Jahr wieder das bunt gemischte Ergebnis auf dem Küchentisch.

    Aus Frankreich hab ich prima Marmeladengläser – und dazu die Mini-mini-Ausgabe für 3 Löffel. Da kommt Chutney oder Pröbchen als Geschenk rein.

  17. Indica meint:

    Nein, natürlich nicht. Das ist “nachhaltig”.

    Ich sammle Gläser, um sie den Marmeladenkocherinnen in meinem Umfeld dann beglückt – und, sehr richtig!, lihabiboun – und in der Hoffnung auf gefüllte Rückkehr zukommen zu lassen.

    Ich war regelrecht verblüfft, als ich unlängst selbst Pesto machte und gar kein Schraubglas mehr da hatte. Da habe ich mir in der Einkoch-Abteilung beim Supermarkt ein Schraubglas gekauft und kam mir sehr … bizarr … vor. Das Pesto-Glas wird natürlich aufgehoben und jedesmal recycelt, es würde sich mit Knoblauch-Odeur am Gummirand auch nicht mehr gut für Marmelade machen.

  18. Cohen66 meint:

    Für mich ist es prollig, wenn man genau das nicht tut.;)

  19. adelhaid meint:

    ah, das ist ja hier die richtige gruppe offensichtlich:
    ich recycle natürlich auch was das zeug hält und begrüße in regelmäßigen abständen die leergegessenen gläser wieder in meiner küche. aber: derzeit habe ich einige honiggläser rumstehen, die ja nur mit diesen blöden plastikdeckeln verkauft werden, die sich nicht wiederverwenden lassen. nun meine frage: wo gibt für diese gläser deckel? sie müssen breit sein und haben unterschiedliche mm durchmesser.
    anyone?

  20. philine meint:

    Gläser Tourismus: ja selbstverständlich. Da kursiert schonmal ne Batterie voll oder leer von a nach b

  21. mariong meint:

    prollig vielleicht, das haben “wir auf dem Land” “immer schon so” gemacht.
    heute ist das Upcycling! Da werden neue Bücher mit vollgeschrieben.

    (Gläser hören auf nach Essiggurken u.ä. zu riechen, wenn man sie nach dem ausspülen (über nacht) lüftet. Wenn man sofort nach dem spülen und abtrocknen die Gläser zuschraubt, kommt der alte Duft zurück. Warum auch immer.)

    Mirabellen, herrlich.

    (auf Deutscher-Imkerbund-Honiggläser sollten Sie Pfand erhalten, bei Supermarkt-Honiggläsern leider nicht.)

  22. Buchfink meint:

    Hach, was sind wir alle nachhaltig! Aber was ich nicht mag, ist z.B. ein zartes Gelee in einem alten Glas mit Heringsdeckel, da schau ich schon, dass der Vorgänger in etwa mit dem Nachfolger übereinstimmt oder einen neutralen Deckel hat.
    Wußten Sie übrigens, dass die roten Mirabellen im Volksmund “Kriacherl” heißen? Gibt wunderbare Konfitüre, aber leider hat unser Nachbar den Baum gefällt und deshalb gibt es keine mehr.

  23. lihabiboun meint:

    @adelhaid: ich weiß ja nicht, wo Sie sind, ich kauf die Deckel immer hier:
    http://www.shops-muenchen.de/strasse/muenchen/e-l/j/innenstadt/josephspitalstr/01/bottles_und_glashaus.html

  24. adelhaid meint:

    es sind supermarktgläser, keine imkerbundgläser (die sind schon alle zurückgegeben). und im onlinekatalog des glashauses gibt es nur flache deckel… ich sehe schon, da wird für das recycling im container produziert. vermutlich ähnlich wie bei babynahrung (wo es wohl eine verordnung gibt, dass diese gläser nicht neu befüllt werden dürfen). tja.

  25. Christian meint:

    Das mit den aufgehobenen Schraubdeckelgläsern mache ich auch so, vor allem, weil man dann die passenden Größen hat, um jede beliebige Menge Marmelade ohne Rest in passende Gläser zu füllen.

    Im Übrigen wird das hier in Berlin auf den Ständen des Rixdorfer Weihnachstmarktes (der beste, weil tatsächlich stimmungsvoll und 100% gemeinnützig) auch immer so gemacht: Nur wiederverwertete Gläser – zum größten Teil mit einer Haube aus buntem Textil versehen, das auch gleich als Preisindikator dient “… die mit dem gelb-blau karierten kosten 2,50, die mit den Punkten 3 Euro…” etc.

  26. trippmadam meint:

    Ich hebe Schraubgläser immer auf, obwohl ich keine Marmelade koche/esse. Irgendeine Verwendung findet sich immer (Reißzwecken-, Haarklemmen-, Büroklammernbehälter? Der Kollegin schenken, die alles einkocht, was nicht wegläuft?) Übrigens trinke ich auch aus Senfgläsern (“Senfkristall” hieß das früher in meiner Familie). Ich stopfe auch alte Socken und nähe Flicken auf Hosen. (Beamtenkind…)

  27. arboretum meint:

    Das machen ganz viele Leute so, meine Familie auch. Man darf nur nie den Fehler machen, ein Gurkenglas o.Ä. zu verwenden, der Essiggeschmack geht nie wieder raus (auch nicht in der Spülmaschine) und macht sich dann ganz unangenehm in der Marmelade bemerkbar.

  28. arboretum meint:

    P.S. Und dass wir nun alle am liebsten mal zu Ihnen frühstücken kommen würden, um die Mirabellenmarmelade zu kosten, ist auch klar. :-)

  29. Angel meint:

    @adelhaid:
    “derzeit habe ich einige honiggläser rumstehen, die ja nur mit diesen blöden plastikdeckeln verkauft werden, die sich nicht wiederverwenden lassen”

    Doch, lassen sie. Nur halt nicht mit heissem flüssigem Inhalt.

    Ich fülle diese Gläser so:
    In den Wald gehen, Schwammerl sammeln, trocknen, einfüllen. Dieses Jahr ist ein Klasse Pilzjahr, ich hab das Gefühl, die rennen uns geradezu hinterher.

  30. Ulrike meint:

    Wie meine Vork-KommentatorInnen bewahre ich Schraubgläser in günstigen Größen auf und verwende sie für Marmelade und weiteres Eingekochtes, aber auch für selbstgemachte Hühner- oder Gemüsebrühe. Entsorgt werden sie erst, wenn die Deckel nicht mehr wollen.
    Sind große Mengen einzukochen habe ich auch schon Gläser gekauft, aber ich finde die gesammelten eigentlich viel schöner.

  31. Regina meint:

    Leere Marmeladengläser kann frau kaufen ? Auf die Idee käme ich gar nicht, vor allem bei den Preisen hier.

    (Höchstens für confit de canard, da gibt es diese schönen französischen in der richtigen Grösse ohne Wölbung und mit Gummi-Einkochverschluss – die dann aber selbstverständlich wiederverwendet werden.)

    Aufgehobene, zugetragene, das ist mehr als reichlich bei uns. Einige / mehrere verlassen uns gefüllt dann auch wieder :)

    Gegen Geruch kann man eine Gewürznelke in das Glas tun, während es wohlbehütet auf Wiederbefüllung wartet, dann riecht es nicht. Und nicht ganz fest zuschrauben, das hilft auch (allerdings nicht bei Hering oder so)

    Ich friere mittlerweile sogar in Gläsern ein, spart die Plastiktüten, man sieht (öfter) was drinnen ist, leicht zu verschliessen. Bei Flüssigkeiten nur 3/4 befüllen, dann passt das.

    Die Konfitüre sieht superlecker aus.
    Unsere neuen englischen Nachbarn haben auch erstmal alle ihre Obstbäume gefällt – das hatte vorher so schön gepasst, unser Obst und deren Obst haben sich wunderbar ergänzt und mit den vorherigen Nachbarn hatten wir daher immer einen tollen Austausch – winwin für beide Seiten. Nundenn, Dinge ändern sich, Feigenbaum in passender Sorte haben wir nun selbst gepflanzt, ebenfalls Mirabelle und Aprikose.

  32. Trolleira meint:

    Gegen Geruch in Deckeln – die sauberen Deckel auskochen, im Topf mit Wasser, 30 min. Dann schliessen sie auch wieder besser, da der Dichtungsgummi im Deckel den Druckrand vom Glas verliert.

    Und klar werden die Gläser gehortet und aufgehoben, vor allem, wenn man wie bei uns in Brasilien, solche Gläser nicht im Supermarkt bekommt, sondern nur in der Fabrik in Palettenmengen…

    Ach, was gäb ich jetzt für einen Eimer voll Kriacherl für Marmelade… Naja, muss ich halt wieder auf Maracuja, Mango und Papaya aus dem Garten zurück greifen…

  33. stefanolix meint:

    Ich sammle auch Gläser, bin allerdings bei den Deckeln konsequent zum Nachkaufen übergegangen. Ich kaufe sogar manchmal Honig extra in Gläsern, die zu meinen bevorzugten Deckeln passen ;-)

    Das Problem: Viele Etiketten hinterlassen Leimreste, die manchmal sogar das Pasteurisieren der Gläser überstehen. Gibt es gegen diese Leimspuren ein Hausmittel?

    Zum Verschenken der selbst hergestellten Konfitüre kaufe ich manchmal im Großmarkt spezielle Schraubgläser, die besonders gut schließen und beim Öffnen auch hörbar knacken. Aber neulich waren dort auch sehr schlecht lösende Aufkleber draufgeklebt.

  34. Temme meint:

    Bonne Maman-Gläser im Frankreichurlaub kaufen (oder von dort mitbringen lassen), also in gefüllt! Sie sind dort viel billiger – und die Confiture schmeckt prima.

    Die Deckel haben einen Vakuumknack, die Etiketten lösen sich ganz einfach ohne Rückstände, die Öffnungen sind weit genug dass man keinen Trichter braucht beim Füllen.

    Und als Krönung geht es auch noch ideal auf, jedenfalls bei mir: 4 Gläser werden EXAKT voll mit 1 Kilo Früchte plus 500g Gelierzucker 2:1

    Eigene Etiketten festkleben mit Marabu Fixogum, der löst sich anschließend wieder rückstandfrei. (Wow, ist das perfekt!)

  35. waltraut meint:

    Klar doch, die Gläser werden schon seit Jahren recyceld. Ich hab mal Zwetschgenmarmelade in einem Gurkenglas eingemacht, die hatte dann so einen essigsäuerlichen Geschmack, daraufhin habe ich die Zwetschgenmarmelade in Chutney umgearbeitet, ich habe nie wieder ein so feines Chutney fertiggebracht.

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