Beifang aus dem Internet
Freitag, 7. März 2014 um 6:27Fasten ist ja sowas wie sich 10 Minuten lang mit einem Hammer auf den Daumen zu hauen um danach zu genießen, wie der Schmerz nachlässt. Oder sowas Ähnliches wie Kinderkriegen (“aber wenn’s dich einmal anlächelt!”). Enno schlägt vor: “Fasten 2.0 – sechs zeitgemäße und innovative Strategien der Selbstkasteiung“.
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Modeschauen können anscheinend auch eine echte Gaudi sein. Herr Lagerfeld hat letzthin einen ganzen Supermarkt erschaffen, um Models mit seiner Kleidung vor Publikum durchlaufen zu lassen. Barbara Markert war für Modepilot dort und hat ganz viel fotografiert und gefilmt – während der Modenschau, aber auch danach, als die Besucherinnen entdeckten, dass wirklich jedes einzelne Produkt im Supermarkt ausgedacht war.
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Maschinchen machen Kunst – für sowas habe ich ein großes Herz, wie ja auch überhaupt für scheinbar nutzlose Maschinchen (hier habe ich mal das Mahlzeit-Maschinchen beschrieben).
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Und um endgültig von dem Fastendings wegzukommen (Nein, jetzt mal im Ernst, es ist etwas sehr Persönliches, Subjektives, ob man in einer Anstrengung Vergnügen und Erfüllung findet, und ich will niemandem ihre und seine absprechen – ob es sich nun um Hungern handelt oder um Kinderkriegen. In meinem Fall ist sportliche Bewegung die Anstrengung, deren Vergnügen nur wenige nachvollziehen können.) – herzerfrischende Lektüre eines Posts in einem Foodblog. Am Ende kommt zwar ein Rezept als Entschuldigung für den Text, aber eigentlich ist es einfach nur eine Geschichte aus der Küche David Lebovitz’: Gastrique. Davids Geschichten lese ich so gerne, dass ich manchmal bedaure, wie oft er postet: So schaffe ich nämlich nicht, alle Einträge zu lesen.
Wissen’S, was mir da einfällt: Sollte ich wirklich mal das Messer auf der Brust fühlen, dass ich ein paar Wochen auf etwas verzichten soll, wäre der vorhin erwähnte Sport naheliegend. Die Bewegung steigert meine Lebensqualität so sehr, dass der Verzicht wirklich schmerzlich wäre. Sieben Wochen ohne Sport – Sie würden mir nicht begegnen wollen. Was haben wir alle ein Glück, dass ich das nicht muss.
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Beifang aus dem Internet“
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7. März 2014 um 8:38
Fasten: Kann man machen, muß man aber nicht… Ich finde ja, dass das schlechte Leben nichts nützt.
Sehr gerne gelesen. :-)
7. März 2014 um 13:10
Das Fasten ist schon ein besonderer Kultus. Hier in einem irischen Dorf, stürmten die Damen und Herren jeden Alters am Aschermittwoch erst zur Kirche, um sich ein Kohlenkreuz auf die Stirn zeichnen zu lassen, um dann weiter zum Bioladen zu hasten, um die Detox-Was-Auch-Immer-Reinigungs-Trink-Kur zu beginnen, für die neben Cadbury-Ostereiern seit Januar heftig geworben wird.
8. März 2014 um 19:43
Zu §3: Sie mögen so nutz- und zweckfreie Maschin(ch)en? Dann werden auch die Werke von Jean Tinguely Sie ansprechen. Sie finden einige seiner Arbeiten auf Youtube, das gibt aber nur einen Abglanz. Live fesseln diese verrückt-verspielten Dinger mit ihrem hintergründigen Spott auf den Maschinenkultus so sehr, dass der Zuschauer vor lauter Hingerissenheit zu essen vergisst und halbtagelang fastet, ohne es zu merken.