Journal Montag, 25. Februar 2019 – Feierabendausflug nach Schwabing

Dienstag, 26. Februar 2019 um 5:54

Zum einen, weil ich beim Einschlafen zweimal von herunterknallenden Rollläden aufgeschreckt wurde (gibt es Eltern, die ihren Kindern nicht geräuscharmes Rollladenherablassen andrillen?), zum anderen, um nicht von Vogelgebrüll geweckt zu werden, hatte ich Ohropax eingestöpselt. Und überhörte meinen Wecker fast zehn Minuten lang, Herr Kaltmamsell musste mich wecken.

Heftiger Arbeitstag, ich werde mir meinen Urlaub wieder mit Anstrengung freischaufeln müssen.

Zum Glück hatte ich recherchiert, dass Dr. Orth. montags lange offen hat. So konnte ich auch nach spätem Feierabend in der Praxis vorbei schauen, Einlagen abholen und Reha-Antrag abgeben. In mittelmilder Abendluft ging ich unter klarem Himmel den Weg von der Münchner Freiheit nach Hause zu Fuß – das war schön.

Herr Kaltmamsell servierte Matjes mit gemischten Beten und Kartoffeln, dazu genoss ich ein Glas rheinhessischen Weißwein.

§

Till Raether wird mit dem Frauenbild junger Mode konfrontiert:
“‘Einfach nur verletzend'”.

Denn:

Unser Autor geht mit seiner elfjährigen Tochter Jeans kaufen – und alle sind ihr zu eng. Über den Moment, wenn einem Kind von einer Modekette gesagt wird, dass es nicht dazugehört.

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Dass die Marketing- und PR-Chefin der Deutschen Bahn, Antje Neubauer, aufhört, hatte ich den Branchenmedien entnommen. Doch sie wechselt nicht etwa: Sie hört wirklich auf. Die Zeit hat sie interviewt:
“‘Wenn man meinen Job richtig machen will, geht das nicht in Teilzeit'”.

Neubauer: Ich finde es super, dass sich die neue Generation mit 25 Jahren hinstellt und sagt: “Ich arbeite für dich, aber auf eins kann ich nicht verzichten”, ob das jetzt der Sport oder die Familie ist. Ich wünschte, ich hätte das damals schon verstanden und so kommunizieren können.

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Die Oscar Acceptance Speech von Olivia Colman ließ mich dann doch bedauern, dass ich nicht live geguckt hatte:

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https://youtu.be/vIXN4fi_6xE
die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Journal Montag, 25. Februar 2019 – Feierabendausflug nach Schwabing“

  1. Sandra meint:

    Warum glauben Sie, dass es die Kinder sind, die Rollläden knallen? Ich habe diese Erfahrung bisher immer mit Erwachsenen gemacht. Abgesehen vom Lärm gehen die Rollläden vielleicht auch kaputt davon. Ich hatte das bisher nur mit anderen Mietern in deren Mietswohnung. Wenn es Eigentum wäre, würden sie vielleicht auch vorsichtiger agieren. Ich selbst bin so erzogen worden, dass man Rollläden nicht knallt.

  2. Madame Graphisme meint:

    Oh weia, ich habe den Fehler gemacht, die ersten paar Kommentare unter dem Neubauer-Interview zu lesen und kann nur Obi Wan zitieren: You will never find a more wretched hive of scum and villainy …
    So viel Neid und Misogynie, da wird einem ganz flau.

    https://www.youtube.com/watch?v=iZdeL3y_D8Q

  3. die Kaltmamsell meint:

    Ich gehe durchaus von Erwachsenen aus, Sandra – die offensichtlich nie (wie Sie, wie ich) von ihren Eltern auf Rücksicht gedrillt wurden.

  4. Joe meint:

    Zu 1. H&M ist schon extrem. Und dass die Marke immer noch angesagt sei, wundert mich, da H&M mit Umsatzrückgang und Imageverlust zu kämpfen hat.

    Zu 2. Schön wenn man das mit 50 kann, bei einem derzeitigem Einkommen von niedrig geschätzt 250.000+ Euro brutto im Jahr. Anfabg 50 mit 12+ Stundenarbeitstage mit Kollegen auf zwei Kontinenten habe ich auch. Aber ich sehe nicht, dass sich meine Situation bis zur Rente ändert. Der Schritt ist persönlich beachtlich, taugt aber eben auch für 99,9% der Leser nicht als Role Model.

  5. Robert meint:

    Ich habe irgendwo einmal die Unterscheidung, es ging um Studenten, von Hauskindern, die in einem Einfamilienhaus aufgewachsen sind, und Wohnungskindern gelesen. Erstere erkenne man daran, dass sie Treppen hoch und runter poltern, Türen schlagen, Rollläden knallen und unabhängig von der Uhrzeit über Zimmerlautstärke Lärm machen.

    Da mag durchaus etwas dran sein, wenn auch es etliche Hauskinder geben mag, die rücksichtsvoll sind und sorgsam mit fremden Gegenständen umgehen, und umgekehrt. Vielleicht hat sich aber einfach nur der Zeitgeist bewegt, weg von Rücksichtnahme und Sorgsamkeit, in Richtung Verbrauch von Gütern. Wahrscheinlich eine Überlagerung von beidem.

  6. Eva meint:

    Auch schön: Im Artikel “Einfach nur verletzend” wurde mir Werbung für einen Diät-Shake angezeigt!

  7. Sigourney meint:

    Olivia Colman -toll! Danke dafür, hatte ich auch verpasst.
    Ich fand sie schon in Broadchurch so gut.

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