Journal Samstag, 29. August 2020 – Mittelgutes Schwimmen, gutes Ossobuco

Sonntag, 30. August 2020 um 7:55

Ungute Nacht, mit bösem Kopfweh aufgewacht, das aber nach zwei Aspirin und Morgenkaffee nahezu weggedämpft war. (Die anschließende Euphorie legt allerdings eine weitere Migräne nahe.) Draußen rauschte der Regen, es war so kühl geworden, dass ich alle Fenster im Wohnzimmer schloss.

Im Haus einem gewissenhaften und bereits recht erschöpften Postpaketler geholfen. Der deutlich hörbare Nicht-Deutschmuttersprachler suchte auf den Klingelschildern des Hauses vergeblich nach dem Vornamen der Adressatin: Die Adresse war Nachname Vorname geschrieben. Ich erklärte ihm, wie die Empfängerin tatsächlich heißt und wies ihm den Weg.

Seit Tagen freute ich mich aufs Schwimmen im Olympiabad, der Hexenschuss hat sich mittlerweile fast völlig aufgelöst. Es machte mir nicht mal etwas aus, dass es weiterhin ausdauernd in wechselnder Stärke regnete und ich die U-Bahn nehmen musste. Und fast nichts, dass die U-Bahn-Fahrt durch die Bauarbeiten am Sendlinger Tor und an der Münchner Freiheit umständlich und lang war.

Schwimmen war ok, bereitete mir aber nicht so viel Freude wie erhofft (Hüfte, Nacken); ich beließ es bei 2.500 Metern.

Gehen ging gestern leider sehr schlecht. Ich überlegte lange, an welcher Bäckerei ich auf dem Rückweg Frühstück und Weißbrot holen sollte, um dabei möglichst kurze Wege zu haben – wo ich eigentlich meine Strecken am liebsten daran auslege, wo es schön oder spannend ist. Treppensteigen kann ich inzwischen fast gar nicht mehr: Entweder ich steige nur mit der gesunden Seite und ziehe die wehe Seite Stufe für Stufe nach oder ich brauche ein Treppengeländer als Krücke. Rolltreppen, die ich fast Zeit meines Lebens ignoriert habe, sind jetzt hochwillkommen – und gar nicht so weit verbreitet, wie ich bislang angenommen hatte. (Noch fünf Wochen.)

Am Hauptbahnhof kaufte ich beim Rischart Semmeln, Weißbrot und zwei Stück Zwetschgendatschi: Auf letzteres hatte ich seit Tagen Lust, entschied mich aber gegen Selbstmachen, weil ein Blech im Rahmen unserer weiteren Koch- und Essenspläne zu viel gewesen wäre. Frühstück um halb drei waren also Semmeln und Datschi mit Sahne.

Fürs Abendessen sorgte ich: Es gab nach langem mal wieder Ossobuco, dazu cremige Polenta (gutes Rezept: die Idee mit dem Mitkochen von Lorbeerblatt und Knoblauch merke ich mir, die Kräuter zum Schluss ließ ich weg).

Sehr gut gelungen, am besten schmeckte mir das viele Gemüse mit Polenta (und das Knochenmark).

§

Angeln.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Samstag, 29. August 2020 – Mittelgutes Schwimmen, gutes Ossobuco“

  1. Joël meint:

    Fünf Wochen noch? Das schaffen Sie! Ich sende gedanklich ganz viel Kraft und Mut für die kommende Zeit.

  2. Berit meint:

    Puh, 5 Wochen können lang sein, zumal sich ja gern Migräne dazu gesellt. Ich drücke einfach die Daumen das es in den 5 Wochen “nur” noch bei Hüfte bleibt. Ein Ende ist in Sicht!

  3. Ruth P. meint:

    Fünf Wochen sind bei starken Schmerzen fast unvorstellbar lange, ich machte das gerade durch eine Stenose und Bandscheibenvorfall mit. Die OP ist jetzt 7 Wochen hinter mir, und heute gelang uns eine ‘einfache’ Wanderung durch Wald auf Schmalen, steinigen Pfaden, auf und abwärts, 3 Meilen lang, mit fast normaler Geschwindigkeit. Ein herrliches Gefühl! Und ich wurde später von meiner Tochter gefragt, ob ich mich an die schlimmen, andauernden Schmerzen erinnere. Was ich verneinte.
    Dieses Endergebnis wünsche ich ihnen von ganzem Herzen.

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