Jahresrückblick 2020

Donnerstag, 31. Dezember 2020 um 13:28

Die Pandemie könnte vielleicht erfahrbar machen, wie wenig ein kalendarischer Jahreswechsel bedeutet: Es ändert sich halt außer dem Kalender gar nichts. Ich nehme zudem an, dass Vorsätze mangels Zäsur in der SITUATION an diesem Silvester wenige sein werden. (Außerdem wurden nach meiner Beobachtung Sportvorsätze in zweimal Ausgangsbeschränkungen aufgebraucht.)

Übrigens veröffentliche ich diesen Rückblick nur zum Teil aus Aberglauben tatsächlich immer erst am letzten Tag des Jahres: Jede journalistische Berichterstatterin fürchtet, bei Voreiligkeit das Wichtigste zu verpassen. Gleichzeitig habe ich bemerkt, dass mich diese Fragen inzwischen langweilen, weil sie fast nur Angaben auflisten, die für mich irrelevant sind. (Vielleicht höre ich einfach damit auf.)

Die am häufigsten geherzten Fotos auf instagram:

Zugenommen oder abgenommen?
Weder noch.

Haare länger oder kürzer?
Weder noch.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Auf die Nähe erstmals weitsichtiger, mal sehen, ob’s 2021 zu einer neuen Brille reicht.

Mehr bewegt oder weniger?
Vermutlich gleich viel wie 2019, als meine sportliche Energie bereits stark ausgebremst wurde. Kein Wandern (wegen Hüfte), kaum Schwimmen (wegen Pandemie), weniger Fußwege (wieder Hüfte), dafür neu Yoga, wie gewohnt Crosstrainer, viel Reha-Gymnastik.

Mehr Kohle oder weniger.
Etwas weniger, weil die VG-Wort-Nachzahlung von 2019 entfiel.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Gleich viel: Den geringeren Ausgaben für Resaurantbesuche stehen ein edler Balkontisch und eine Matratze samt Lattenrosten gegenüber.

Der hirnrissigste Plan?
In der Nacht nach der OP allein aufs Klo zu gehen.

Die gefährlichste Unternehmung?
Am riskantesten war objektiv gesehen wohl die OP.

Die teuerste Anschaffung?
Eine neue Matratze.

Das leckerste Essen?
Das Mitnehm-Menü vom Broeding war schon besonders fein. Der Gazpacho von Herrn Kaltmamsell, Seezungen in Oldenburg, das Côte de Boeuf im Juli, der Nektarinen-Tomaten-Salat mit frischem Majoran, die DimSum im Hutong Club haben aber auch bleibende Erinnerungen hinterlassen.

Das beeindruckenste Buch?
Matt Ruff, Lovecraft Country

Das enttäuschendste Buch?
John le Carré, Tinker Tailor Soldier Spy
(Ich hatte mich so gefreut auf eine Zukunft mit Dutzenden le Carrè-Büchern – aber diese Spionage-Welt ist einfach lächerlich.)

Der ergreifendste Film?
Joker (Ja, der war 2020.)

Die beste Musik?
Weiterhin sehr wenig gehört, neu gekauft wohl nur Billie Eilish, weil ich sie mag.

Das beste Theater?
Es hat vor Corona-Schließung zu nur zwei Vorstellungen gereicht, davon gefiel mir Marieluise Fleißer, Der starke Stamm sehr gut.

Die meiste Zeit verbracht mit…?
Hüftproblemen.

Die schönste Zeit verbracht mit…?
Herrn Kaltmamsell.

Vorherrschendes Gefühl 2020?
Zähne zusammenbeißen.

2020 zum ersten Mal getan?
Yoga, ein massives Stück Knochen durch Metall ersetzen lassen, mit Krücken gegangen.

2020 nach langer Zeit wieder getan?
Fremde um Hilfe gebeten, zwei Monate am Stück nicht erwerbsgearbeitet, in Wohnungseinrichtung investiert.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Pandemie, Realitätsverweigerer, kranke Verwandte.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Es ist echt ehrlich wirklich die Hüfte und nicht die Lendenwirbelsäule. (Mit Erfolg.)

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Es kommt mir vor, als hätte ich ein Jahr lang keine Geschenke gemacht. Als hätte ich mich überhaupt nicht um jemand anders gekümmert. Kein schönes Gefühl.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Sich um mich zu sorgen und mich zu umsorgen, ohne mich mit seiner Sorge zu belasten.

2020 war mit 1 Wort…?
Ich borge mir das “Off-track” von Christiane.

Vorsätze für 2021?
Keine, weil ich die Umstände der Umsetzung zu wenig beeinflussen kann.

die Kaltmamsell

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