Journal Montag, 12. September 2022 – #12von12 und Rentengedanken

Dienstag, 13. September 2022 um 5:43

Was #12von12 ist.

Aufgeweckt von Weckerklingeln, schließlich hatte ich einen Beratungstermin bei der Deutschen Rentenversicherung DRV.

1 – St. Matthäus. Start in einen herrlich sonnigen Tag, der erst mal sehr frisch war.

2 – Morgenkaffeesituation mit aufgeschlagenem DRV-Ordner. (Und Coronatest – auch wenn ich nicht sagen könnte, was ich bei überraschendem Positiv-Ergebnis getan hätte.)

3 – Selbstauslöserfoto: Vor dem Duschen und Anziehen meine allmorgendliche Runde Unterarm- (mit Fußheben) und Seitstütz (mit Beckenheben).

Dieser DRV-Beratungstermin per Online-Video (superbequem – allerdings hatte ich einige Male auf der Website nachsehen müssen, bis ich endlich einen Slot mit für mich machbarem Datum mit passender Uhrzeit erwischte) ergab: Ich könnte sogar schon mit 63 in Rente gehen. Bis dahin war ich davon ausgegangen, dass ich dafür nicht genug Jahre gearbeitet habe, doch jetzt weiß ich, dass Ausbildungsjahre mitgerechnet werden. Derzeit haben Rentenversicherte über 50 die Möglichkeit, mit einer sogenannten Abschlagsausgleichzahlung auf die gleiche Rentenhöhe wie bei Arbeiten bis 67 zu kommen – das wiederum wusste ich, deshalb der Beratungetermin mit Berechnung der Höhe meiner solchen Zahlung. Werde ich mir meine Ersparnisse also doch nochmal genauer ansehen, das wäre doch ein erfreulicher Einsatz für sie. Diese Abschlagsausgleichzahlung bedeutet nichts anderes, als dass ich jetzt das Geld einzahle, das ich in Form eigener Rente zurückgezahlt bekomme – also anders als die regulären Abzüge für Rentenversicherung vom Gehalt, mit denen ich jetzt die Renten der aktuellen Renter*innen finanziere. (Sieh an, so weit lässt sich mein Hirn also zum Thema Geldanlage zuschalten – sonst geht es dabei in Bruchteilen von Sekunden auf Stand-by-Modus.)

Ganz egoistisch könnte ich so die Gunst einer vergangenen Stunde nutzen, in der es politisch opportun war, Arbeitnehmer*innen die Chance eines möglichst frühen Ruhestands zu bieten, ohne gleichzeitig die Staatskasse zu belasten. Obwohl schon damals der “Fachkräftemangel” beklagt wurde – während allerdings auch damals Arbeitskräfte ab 45 fast keine neue Chance auf spannende Jobs mehr bekamen. Mal sehen, ob und wie sich diese Politik wandelt, wo doch alle Branchen auf allen Ebenen ihre offenen Stellen nicht mehr besetzt bekommen, schon gar nicht Vollzeitstellen. Ob wohl demnächst Maßnahmen ergriffen werden, um meine (in etwa) Generation, für die Vollzeitarbeit die Werkseinstellung ist, länger im Arbeitsleben zu halten?

4 – Nach einer Runde Yoga mit eingewickelter Entspannungsphase.

Elektronisches Zeitunglesen (ich habe die Papierausgabe für die nächsten vier Wochen umbestellt), dann überließ ich dem Putzmann das Feld.

5 – Ich folgte der Empfehlung für guten Cappuccino und ging zur Kaffeerösterei am Viktualienmarkt. Ja, sehr gut!

Von dort spazierte ich übers Isartor an die Ludwigsbrücke, um nach dem Stand der Renovierungsarbeiten zu sehen.

6 – Alles noch sehr eingerüstet und baustellig. Mir als Laie fällt es schwer, an den angekündigten Abschluss noch dieses Jahr zu glauben.

Weiterspaziert Isar-abwärts. Bald war es warm genug für kurze Ärmel, ich schlüpfte aus meiner Jeansjacke und verstaute sie im Rucksack. Ich sah ein wenig den vielen Forellen im klaren, niedrigen Wasser zu.

7 – Blick von der Maximiliansbrücke. Am Friedensengel kreuzte ich die Isar wieder, um einem beliebten Münchner*innen-Hobby nachzugehen: Touristengucken.

8 – Hier an der Eisbach-Welle.

Von hier spazierte ich durch den Englischen Garten, die Königinnenstraße entlang, an der Uni rüber in die Maxvorstadt, um im Lieblingscafé Puck zu frühstücken. Auch hier gibt es jetzt einen ausgedehnten Außenbereich (auf die Türkenstraße), doch es ist ja das Drinnen des Cafés Puck, das ich so gern mag.

9 – Bagel & Eggs, dazu eine Rhabarberschorle. Zeitung ausgelesen, dann meine derzeitige Romanlektüre (Khuê Pham, Wo auch immer ihr seid – eher informativ als literarisch) auf der Kindle-App des Smartphones.

10 – Kunst mit Humor vorm Museum Brandhorst.

11- Auf dem Heimweg machte ich unterm Hauptbahnhof mal wieder Automatenfotos – mittlerweile ist auch dieser Automat untauglich.

Daheim weitere Reisevorbereitungen: Pediküre (GNA!), Maniküre, Bügeln.
Bei Letzterem endlich das WDR-Hörfeature über Street-Tischtennis gehört.

Nun aber ernsthaftes Kofferpacken. Die größte Reise seit einigen Jahren, ich hatte mir seit Langem mal wieder Listen gemacht. Diese hakte ich durch Rauslegen der Dinge auf mein Bett ab, als Letztes legte ich sie in den Koffer – und packte gleich mal einige Sache wieder zurück in den Schrank: Obwohl ich mich mit Aussicht auf Waschmaschine im Ferienappartment eingeschränkt hatte, füllten sich die Koffer überraschend schnell.

12 – Beide Koffer mit meinem Zeug, vor dem Befüllen mit Zeug von Herrn Kaltmamsell und noch ohne Kulturbeutel und Elektronik. Die Aufteilung: Vorne der Koffer für die ersten Tage in Paris, hinten der Koffer für San Sebastián.

Jetzt machte ich mir eine Tasse Tee und hoffte auf das Einsetzen von sowas wie Entspannung. Nicht mal um unsere Pflanzen musste ich mir doch Sorgen machen: Meine Mutter kommt wieder “zum Wohnungaufpassen”.

Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell die restlichen Reste des Ernteanteils: Persischer Stangensellerie-Eintopf mit weißen Bohnen, sehr gut! Dann noch reichlich Süßigkeiten.

Mehr #12von12 vom September 2022 gibt es hier.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Montag, 12. September 2022 – #12von12 und Rentengedanken“

  1. Beate meint:

    Eine schönen Aufenthalt in Paris wünsche ich erstmal – hach! Ich war im Oktober 2019 das letzte Mal dort, das war auch die letzte Reise vor Corona.

    Bezügl. früherem Rentenbeginn habe ich mich auch schon (damals noch in Präsenz, vor kurzem ein Folgetermin telefonisch) beraten lassen. Mein Missverständnis war, dass ich mit 67 die volle Rente und mit 63 14,4% weniger bekommen und durch eine recht hohe Zahlung diese Differenz ausgleichen können würde. Leider falsch verstanden: Die “Vorauszahlung” gleicht nur die 48 Monate fehlender Einzahlungen aus, aber NICHT die Entnahme 48 Monate vor regulärem Rentenbeginn. Man kann also nie die Summe von “volle Rente mit 67” erreichen, egal wie viel man einzahlt … war ein bisschen ernüchternd.

    Ich denke noch drüber nach – auch mit Berücksichtigung der momentanen Situationen.

  2. die Kaltmamsell meint:

    Interessant, Beate: Was Sie als „Missverständnis“ bezeichnen, ist exakt, was mir gestern beigebracht wurde. Bis dahin hatte ich mir die Systematik so erklärt wie Sie jetzt.

  3. Marqueeee meint:

    Ich wünsche eine schöne und erholsame Tage. Und freue mich – ganz egosistisch – schon auf die Reiseberichterstattunng und die damit verbundenen Anregungen fürs eigene Reiseverhalten. Ich werde dann ab Donnerstag von Perpignan aus ans andere Ende des Pyrenäenzuges schauen…

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