Archiv für April 2023

Journal Samstag, 1. April 2023 – Reisevorbereitungen für den Großfamilienurlaub

Sonntag, 2. April 2023

Nach Bloggen und Morgenkaffee, erst beim Sammeln von zu packender Kleidung auf meinem Bett merkte ich: Lieblingstweets/-tröts März 2023 vergessen. Nun, gibt’s halt Ende April eine Doppelfolge.

Draußen sah ich zwar düstere Wolkentürme am Himmel, aber keinen Regen, nur ordentlich Wind. Da ich nachmittags noch einen Abholtermin am Stadtrand hatte und ohnehin Reise-unruhig wurde, strich ich alle Druck erzeugende Zusatzpläne wie Sport. Die Bruderfamilie war am frühen Morgen zu fünft im Auto Richtung Zentralspanien gestartet, es gab erste Meldungen von der Fahrt.

Vormittags bügelte ich das Ergebnis der freitäglichen Waschladung, holte Koffer aus dem Keller (der Zettel am Briefkasten hatte gewirkt, keine Zeitung!), packte weiter, verließ das Haus für einige Besorgungen.

Zum Beispiel: Seit nach den Corona-Reisebeschränkungen der Flugverkehr wieder losging, häuften sich Meldungen über herumirrendes Gepäck, zum Teil für immer verloren. Um meinen Koffer wenigstens orten zu können, erwarb ich im Apple Store am Marienplatz einen AirTag: Dieses 5-Mark-Stück große Teil würde ich in meinen Koffer legen, über Bluetooth und die iphone-App “Wo ist?” weiß ich dann zumindest, wo ich ihn bei Verlust suchen muss. Außerdem besorgte ich Frühstückssemmeln – und Thermacare für Herrn Kaltmamsell, der sich an diesem Tag den ersten Hexenschuss seines Lebens eingefangen hatte. Ich wiederum geriet in Regentröpfeln.

Frühstück kurz vor zwei: Semmel mit Walnusskäse, Brot, Mango mit Joghurt.

Der Abholtermin war draußen in Moosach für das griechische Olivenöl aus Solidarischer Landwirtschaft. Da ich drei Drei-Liter-Kanister bestellt hatte, fuhren wir zu zweit raus, Herr Kaltmamsell hielt sich trotz Hexenschuss wacker (es schien eine Übungsversion des LWS-Malheurs zu sein, noch nicht die Vollversion). Doch wir mussten mit leeren Händen heimfahren: Für Besteller*innen aus dem Kartoffelkombinat gab es eine andere Abholungsorganisation, von der ich nichts wusste (sofort schlechtes Gewissen, weil ich wohl an entscheidender Stelle nicht aufgepasst hatte) – und jetzt bin ich ja auch erstmal nicht da.

Daheim mehr aufgeregtes Vorbereiten: Meine Eltern übernachteten bei uns, weil der Flughafen von der Münchner Innenstadt aus am Sonntagmorgen mit Öffentlichen Verkehrsmitteln viel einfacher zu erreichen ist als von Ingolstadt aus. Ich holte sie vom Münchner Hauptbahnhof ab, in leichtem Regentröpfeln rollkofferten wir zu uns.

Herr Kaltmamsell bereitete unser Nachtmahl zu: Rindfleisch aus der Pfanne, Panisse, grüner Spargel in Folie aus dem Ofen (der war von mir), dazu Rotwein aus Navarra. Ich huschte nochmal kurz raus: Es hatte sich eine Abholmöglichkeit fürs Olivenöl eröffnet. Wir aßen mit Genuss, danach noch ein Schnapserl. Frühes Zu-Bett-Gehen.

Ab jetzt wird die Berichterstattung nur ausgewählt: Alle Beteiligten sind ja identifizierbar, und deren Geschichten gehen Sie nichts an – oder sie müssten sie Ihnen selbst erzählen.

Journal Freitag, 31. März 2023 – Noch ein verregneter Urlaubstag, dieser mit Isarlauf und Pediküre

Samstag, 1. April 2023

Nach guter Nacht früh aufgewacht, draußen Regen.

Aber ein Isarlauf war geplant, also würde isargelaufen werden. Ich änderte lediglich die Route: Statt Geld für eine Tram zum Tivoli und zurück auszugeben, um mal wieder an der nördlichen Isar nach dem Frühling zu sehen, lief ich direkt von daheim über Alten Südfriedhof nach Thalkirchen – viel gucken würde ich bei Regen unter dem Schirm meiner Mütze eh nicht.

Tatsächlich regnete es dann den größten Teil der Strecke nicht, lediglich die ersten 15 Minuten und dann am Ende nochmal eine Weile. Und ich wurde mit Menschenleere belohnt.

Oh, so viel Wasser in der Isar – dachte ich, bis ich die Kiesbänke sah. Nein, keineswegs viel Wasser, sondern einfach nur kein extremes Niedrigwasser, das ich in den vergangenen Jahren gewohnt war.

Bärlauchfreund*innen aufgemerkt: Der Alte Südfriedhof ist erntereif.

Es machte Spaß zu laufen, erst am Ende spürte ich Anstrengung – und hatte zu meiner Überraschung 110 Minuten sowie (laut eher unzuverlässigem iphone-Tracker) fast 18 Kilometer zurückgelegt. Ich dehnte lieber mal besonders sorgfältig.

Nach dem Duschen erstmal Erledigungen: Ich brachte ein neues Sommerkleid und eine Sommerhose vom vergangenen Jahr zum Kürzen in eine Änderungsschneiderei im Westend, besorgte frische Lebensmittel im Süpermarket Verdi.

Nach der relativen Trockenheit auf meinem Isarlauf bekam ich auf den letzten 300 Metern nach Hause eine richtig heftige Regendusche ab, auch schon egal.

Frühstück um halb zwei: Apfel, selbstgebackenes Brot, Mandarine.

Nachmittags verließ ich das Haus nochmal für Pediküre und Kosmetiktermin (und wenn die Presse fragt: “Fünf Liter Wasser pro Tag und gute Gene.”), meine Füße waren dringend dran. Auf dem Weg dorthin erwischte ich eine Sonnenphase und entdeckte, dass meine Referenzzierkirschen im Münchner Kleinbonn zu blühen beginnen!

Zwei Stunden ausgiebiges Verwöhntwerden bei der Kosmetikerin, meine Füße rufen jetzt nach Sandalen – ungehört, auch in Madrid ist der Frühling erst bei 20 Grad Höchsttemperaturen. Zurück daheim Yoga-Gymnastik. Ich spürte die Schwimmerei vom Vortag im Oberkörper, war zudem lange Laufen gewesen, also wollte ich vor allem Dehnung. Genau dafür hatte ich eine Adriene-Folge mit dem Kommentar (“Dehnung rundum”) eingemerkt.

“Last orders!” rief ich Herrn Kaltmamsell zu und forderte ihn auf, dunkle Schmutzwäsche herauszurücken: Letzte Waschmaschinenladung vor Abreise.

Dann ein weiterer Versuch, die Lieferung der gedruckten Süddeutschen zu stoppen:

Zettel am Briefkasten.

Nachtmahl war eine Kooperation: Verdi-Doraden von mir (gestern war die Fischtheke prächtig bestückt gewesen), Kartoffeln mit Lauch (Ernteanteil-Reste) und Petersilie von Herrn Kaltmamsell.

Dazu Alkohol, auf den ich mich sehr gefreut hatte: Galicischen Weißwein Marisa. Auch richtigen Nachtisch gab es: Stracciatella-Eis mit Eierlikör. Dazu ließen wir im Fernsehen “Let’s dance” laufen, obwohl ich von einem ersten Reinsehen bereits wusste, dass nur zu einem Bruchteil der Sendezeit Tanzen gezeigt wurde.