Journal Montag, 16. Oktober 2023 – Frier-Angst
Dienstag, 17. Oktober 2023 um 6:20Nach guter Nacht zu früh aufgewacht. Die Augenentzündung schien endlich langsam abzuklingen, ich ließ Make-up aber nochmal bleiben. Zusätzlich zu den Augentropfen hatte ich seit Errötung des zweiten Auges endlich wirklich auf Hygiene geachtet, Hände viel gewaschen, mir nie in die Augen gefasst, selbst fürs Abtrocknen nach dem Duschen einzelne Papiertücher verwendet, die ich wegwarf – ich schiebe die Besserung darauf.
Knackig kalter Marsch in die Arbeit: Ich sah meinen Atem vor mir, das war dann wirklich der letzte Einsatz der Jeansjacke.
Richtig hell wurde es erst, als ich schon im Büro saß, das aber sonnig und wolkenlos. Mit sinkendem Herzen stellte ich fest, dass die Büroheizung nicht heizte – Langarm-Shirt und Kashmirpulli reichten also nicht, mit kalten Fingern schlüpfte ich schon nach einer Stunde zurück in die Jeansjacke. Angst vor einem weiteren Frier-Winter.
Nach Besprechungs- und Arbeits-reichem Vormittag ging ich mittags zur U-Bahn: Ich hatte einen Arzttermin in der Nähe des Marienplatzes, fuhr bis Odeonsplatz, marschierte durch die kalte Sonne (und erstaunlich viele Menschen) die Theatinerstraße runter. Die Rückfahrt wurde kompliziert, in diese Richtung hielt die U-Bahn nämlich wegen Bauarbeiten nicht am Odeonsplatz: Ich musste einen Umweg fahren.
Zurück in der Arbeit erhitzte ich als Mittagessen Grünkohl-Eintopf vom Vorabend in der Mikrowelle, danach aß ich reife, süße Birnen. Als ich vom Geschirr-Wegräumen zurück in mein Büro kam, bemerkte ich eine unerwünschte Folge von warmem Mittagessen am Schreibtisch: Es roch deutlich nach dem Eintopf. Werde ich also weiterhin die absolute Ausnahme sein lassen.
Als ich nach Feierabend das Haus verließ, knöpfte ich schnell meine Jacke zu: Es war bei allem Sonnenschein saukalt. Einkäufe im Forum Schwanthalerhöhe: Lidl (wie erhofft verlässlich: ich bekam Stollenkonfekt, das ich in anderen Supermärkten vergeblich unter den Weihnachtssüßigkeiten gesucht hatte), Drogeriemarkt (u.a. Nachschub an Nasenduschensalz), Vollcorner (vor allem Milch und Milchprodukte).
Ich kam heim in eine wunderbar warme Wohnung, Sonne und große Fenster hatten geheizt. Eine Runde Yoga-Gymnastik, dann servierte Herr Kaltmamsell zum Abendessen (Ernteanteil ist schon aufgegessen) Udonsuppe mit Gemüsebrühe, Gemüse und Tofu.
Nachtisch Vanillepudding mit Grenadine, Süßigkeiten (s.o.).
Aus gegebenem Anlass: Wenn medizinisches Personal, egal ob MTA, Ärztin oder Pflegerin, bitte Kommentare über den nackten Körper der Patientin unterlassen würde, die keine medizinische Relevanz haben?
Bis ich vor lauter Cringe den Satz “das war jetzt unangemessen” auch nur im Kopf formuliert hatte, stand ich längst wieder auf der Straße. (In Wirklichkeit brauchte meine Gefühlspolizei gestern fast zwei Stunden, bis sie das “Ewww!” zuließ und dass sich diese Bemerkungen wirklich, wirklich unangenehm anfühlten, ich mich also nicht bloß anstellte: Bin ich ein Pferd, das zum Verkauf steht?!)
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die Kaltmamsell5 Kommentare zu „Journal Montag, 16. Oktober 2023 – Frier-Angst“
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17. Oktober 2023 um 7:41
Wirklich – auch 2023 noch solche Kommentare? Ja, da ist frau leider erst mal sprachlos …
17. Oktober 2023 um 7:52
Gegen das Frieren möchte ich eine warme Empfehlung für ein Stoov-Akkuheizkissen aussprechen. Meine ältere Verwandschaft habe ich im letzten Winter damit beschenkt, als auch Kirchen drastisch weniger heizten, und sie nutzen die Kissen weiterhin sehr begeistert.
17. Oktober 2023 um 10:07
Mein Radio Wetterbericht spricht von einer hohen Wahrscheinlichkeit von Schneefall am Wochenende, das geht so nicht! Hier sind die Blätter der Bäume noch grün! Der Garten hat seinen Herbstputz noch nicht bekommen, weil es gibt ja noch kein buntes Laub … das geht so nicht!
17. Oktober 2023 um 10:30
ich, deutlich mehrgewichtig, warte noch darauf, dass ein augenarzt mir sagt, ich müsse das gewicht reduzieren. es ist mir unerträglich, mit 75 jahren das noch immer anhören zu müssen(bei guten blutwerten). den ärger verstehe ich gut, einfach übergriffig.
17. Oktober 2023 um 12:01
Selbst bei evtl. medizinischer Relevanz können Kommentare unangebracht sein:
Bei meiner ersten Mammografie vor einigen Jahren nörgelte die MTA, dass das Gewebe meiner Brust ja noch viel zu fest sei für eine Frau meines Alters. Daraufhin zerrte und quetschte sie das Gewebe mit einer Heftigkeit, so dass die Untersuchung extrem schmerzhaft war und ich auch noch Tage danach eine schmerzende Brust bzw. Muskulatur hatte.
Ich war anschließend nie wieder bei einer Mammografie, sondern lasse seitdem lieber per Ultraschall/Tastuntersuchung untersuchen.