Journal Sonntag, 7. Januar 2024 – Schneeflocken auf nackten Schulterblättern

Montag, 8. Januar 2024 um 6:23

Jubel beim ersten Blick aus dem Fenster: Es schneite tatsächlich, ich würde meinen ersten Draußenschwumm mit Schneeflocken seit Jahren bekommen.

Noch vor zehn kam ich los und fuhr mit der U-Bahn zum Westfriedhof, ging durch den Matsch zum Dantebad.

Durch diese Tür geht man im Sommer direkt auf die Liegewiesen, das Sportschwimmbecken liegt ganz rechts davon.

Die beiden Schwimmbahnen im Außenbecken waren rege beschwommen, doch sie sind breiter als im Olympiabad und man kommt gut aneinander vorbei. Meine 3.000 Meter waren auch körperlich kein Problem – ich weiß jetzt, dass ich in guter Gesamtverfassung auch dreimal in einer Woche diese Strecke schwimmen kann.

Vor allem aber genoss ich ungemein, beim Kraulen die Schneeflocken auf meinen Schulterblättern zu spüren, das ist einfach ein unvergleichliches Gefühl. Der Fußweg vom Gebäude zum Wasser war nassgeduscht nicht wirklich angenehm gewesen, doch schon das Gleiten ins Dampf-überwaberte Becken (ich setze mich immer an die Kante der Bahn und lasse mich langsam mit der Bewegung ab, mit der man an Stepper oder Stuhl den Trizeps trainiert), war großartig. Und dann immer wieder der Blick beim Luftholen abwechselnd links und rechts auf verschneite Tribüne und die mächtigen Leuchter darüber oder auf die kahlen Bäume auf der anderen Seite.

Nach Duschen, Cremen, Föhnen ging ich hocherhitzt das erste Stück des Rückwegs bis Rotkreuzplatz mit hochgeschlagener Kapuze zu Fuß, um mehr von dieser frischen Luft zu bekommen, die man so rühmt.

Vom Rotkreuzplatz nahm ich die U-Bahn nach Hause.

Daheim schnell ein paar Kleidungsstücke weggebügelt, um ohne Bügelschulden in die erste Arbeitswoche nach Urlaub zu starten.

Frühstück um zwei: Selbstgebackenes Brot mit Butter, Granatapfelkerne, Blutorange. Auf dem Sofa eingekuschelt, mit Seitenblick auf den immer mehr verschneiten Park Dunkelblum von Eva Menasse ausgelesen, bis zuletzt sehr angetan (Details folgen). Dazwischen fielen mir die Augen zu, ich legte mich zu einem halben Stündchen Siesta hin.

Yoga-Gymnastik war nochmal die vortägige Folge 3, ein wenig eingeschränkt durch die seltsamen Rippenschmerzen links, die mich seit einer Woche nerven.

Fürs Abendessen hatte ich mich zuständig gemacht, um ein Rezept auszuprobieren, das ich seit zehn Jahren auf der Liste hatte: eine Spinat-Calzone. Hm. Wir wurden satt, und ich weiß jetzt, dass ich einen anderen Teig verwenden würde, außerdem mehr Spinat.

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Journal Sonntag, 7. Januar 2024 – Schneeflocken auf nackten Schulterblättern“

  1. Beate meint:

    Ich bin neidisch auf das im Winter geöffnete Freibad! Hier muss ich bis nach Ostern warten, bis das Freibad Hausen wieder eröffnet (in der Traglufthalle mag ich nicht schwimmen).

    Es ist doch immer zuwenig Spinat oder Grünkohl oder Wirsing …

  2. Renate Dietrich meint:

    Manchmal kann diese frische Luft schon echtes Nasenproblem verursachen. In Zeiten wie diesen vielleicht wieder Rückkehr zu FP2 Masken im Freien?

  3. Renate Dietrich meint:

    Suche Bad wo noch gechlort wird, fehlt mir irgendwie dieses haltbare Riecherlebnis.

  4. zorra vom kochtopf meint:

    Echt, dir hat der Teig nicht geschmeckt. Das ist mein Lieblingsteig. War er dir zu wenig luftig?

  5. die Kaltmamsell meint:

    Er war mir zu anstrengend handzuhaben, zorra vom kochtopf, und beim Backen wurde mir die Oberfläche zu hart. Mein Standardrezept enthält kein Öl, ein wenig mehr Hefe.

  6. Beate meint:

    Renate Dietrich: Das Olympiabad in München war gechlort (also im Juni) – ganz deutlich wiedererkannt. Und eine FFP2-Maske muss es nicht sein – die gute alte Stoffmaske reicht vollkommen aus.

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