Journal Donnerstag, 1. Februar 2024 – Ereignisarmut, Lese-Erlebnisse
Freitag, 2. Februar 2024Wieder einen Januar geschafft, den längsten Monat jedes Jahres. Diesmal ließ ich mich nicht davon überraschen, sondern war von Anfang an darauf gefasst, dass sich der Januar sehr lang ziehen würde.
Ereignisarmer Morgen. Das einzige Interferenz-Risiko in den Morgentoiletten von Herrn Kaltmamsell und mir: Das Zähneputzen mit unserem gemeinsamen elektrischen Gerät. Herr Kaltmamsell duscht meist deutlich vor mir, putzt sich aber die Zähne immer zum Abschluss seiner Morgentoilette, oft auch mit größerem Abstand zum Duschen. Ich wiederum starte meinen morgentlichen Bad-Aufenthalt mit dem Zähneputzen. Doch gestern war ich eben mit meinen Bankstütz-Übungen durch, als ich Herrn Kaltmamsell das Gerät ausschalten hörte und beim Betreten des Bads übernehmen konnte.
Derzeit scheine ich Koffein schlecht zu vertragen. Ich fühlte mich den halben Vormittag zittrig und herzrasend (Puls völlig ok), obwohl ich nach meinem Morgenmilchkaffee bei koffeinfreien Getränken geblieben war.
Am Vormittag regnete es energisch, für Mittagscappucino ging ich also zu Nachbars (kein Herzrasen mehr). Mittagessen kanarische Bananen (so gut!) und Hüttenkäse. Am Nachmittag Einiges gelernt, nicht nur Erfreuliches.
Auf dem Heimweg mit leichter Regenbegleitung ging ich am neuen Laden von Wir2liebenWein in der Schwanthalerstraße vorbei und kaufte zwei Weine aus dem burgenländischen Gols, auf die ich sehr neugierig bin.
Daheim Yoga-Gymnastik, nochmal die Folge vom Vorabend.
Herr Kaltmamsell sorgte auch gestern fürs Nachtmahl. Zu Feldsalat aus Ernteanteil (ich durfte das Dressing für diese winterliche Kostbarkeit rühren; da wir im Kartoffelkombinat unsere Gewächshäuser nicht heizen, ist Frisches derzeit rar, ich wählte Kürbiskernöl) gab’s Wodka-Nudeln (überraschend gut).
Nachtisch Süßigkeiten.
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Das am meisten unterschätzte Medium, dem ich nur aufgrund meines Jobs begegnet bin, ist der Behörden Spiegel. Hat Tageszeitungsformat, erscheint monatlich und in der aktuellen Ausgabe unter anderem mit einem Artikel über Gamification im Öffentlichen Dienst:
Live Escape Room U-Nbekanntes U-Nbehagen – ein Projekt der Flüchtlingshilfe Bonn e. V.
Die Teilnehmenden schlüpfen in die Rolle Asylsuchender, die die ersten Stunden in einem fremden Land meistern müssen.
Die Website bietet die Zeitung als PDF an. Darin steht der Artikel auf Seite 3.
Weitere Lesetipps (alles eher nüchtern geschrieben, doch dadurch wahrscheinlich mit weniger Verzerrungsrisiko als so manche mitreißendere Behandlung der Themen): Seite 7 über mögliche Finanzierungsstrategien für die Deutsche Bahn nach europäischen Vorbildern (mal wieder hat wohl die Schweiz eine belastbar bewährte Methode ohne jährlich wiederkehrende Budgetdiskussionen), Seite 11 über Obdachlose und den besseren Umgang von Kommunen mit ihnen (München kommt nicht drin vor), Seite 17 über Wege zur sicheren und kinderfreundlichen Stadt, Seite 23 über erste Erfahrungen mit dem E-Rezept, Seite 29 über die Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr.
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Schöne Werbung der FAZ mit Margot Friedländer.
“Der 100. kluge Kopf”.
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Ein weiterer Versuch, den politischen Erfolg von Donald Trump in den USA zu erklären, diesmal von George Monbiot im Guardian:
“To beat Trump, we need to know why Americans keep voting for him. Psychologists may have the answer”.
Mobiot versucht es mit der Unterscheidung zwischen intrinsischen und extrinsischen Werten, die bei Demokraten-Anhänger*innen und Trump-Wähler*innen ungleich verteilt sind.
Bin nicht recht überzeugt von der Übertragbarkeit der Analyse, der Rechtsruck in skandinavischen Ländern spricht dagegen. Doch das Modell hilft mir, Finanz-Katastrophen wie Signa/Benko zu erklären.