Archiv für Februar 2025

Journal Montag, 17. Februar 2025 – Jahrezeitlich angemessene Kälte

Dienstag, 18. Februar 2025

Um vier von Schneeräumfahrzeuglärm geweckt worden. Der Zentimeter, der noch gefallen war, machte das nicht wirklich nötig – aber ich nehme an, das sind Fremdfirmen, die immer von der Stadt bezahlt werden, sobald sie ihr Ausrücken rechtfertigen können. Was wohl bei jedem sichtbaren Schnee irgendwo im Stadtgebiet zutrifft.

Beim Aufstehen schien der abnehmende Mond durchs Wohnzimmerfenster, für die nächsten Tage war klarer Himmel angekündigt.

Weite, schneebedeckte Fläche, darauf am Ende ein Säulengebäude mit Frauenfigur im Morgen-Rosa

Knackige Kälte, ich musste mit erhöhtem Schritttempo gegen die eine Kleidungsschicht zu wenig arbeiten.

Zu meinen Jobs gehörte gestern auch Korrekturlesen, darin: “Fakultät für Maschinenwesen” – und ich freute mich erstmal, dass zu Androiden geforscht wird.
Große Enttäuschung, als ich verstand.
Auf Mastodon wies jemand auf “Mensch-Maschine” von Kraftwerk hin – ich legte gleich mal das Album auf (jajaja, klickte auf die Datei bei Youtube) und blieb eine Weile hängen. Musik von Kraftwerk, eine sehr alte und tiefe Liebe.

Termine verhinderten Mittagscappuccino – ich bemühte nach Monaten mal wieder den grässlichen Büro-Automaten. Und bedauerte, dass ich den wolkenlosen Sonnenschein nur von drinnen sehen konnte. Und ich vermisste den Marsch durch frische Luft. ABER! Draußen deutliche Minusgrade, im Büro genau richtig warm. Nach den beiden durchschnatterten Wintern in der Arbeit weiß ich das bewusst zu schätzen.

Mittagessen war Karottensalat und der letzte Kanten selbstgebackenes Brot.

Etwas wirrer Arbeitsnachmittag, aber Herr Kaltmamsell meldete, dass die Kiste Orangen nun doch eingetroffen sei.

Nach dem Hinweg ging ich auch den Heimweg in deutlichem Tageslicht, das war schön. Zu Hause Orangen gecheckt: Keine einzige hatte matschige Stellen – hurra!

Yoga-Gymnastik überraschend anstrengend, Brotzeitvorbereitung um das Thema Orangen.

Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell die Hälfte des reichlichen Ernteanteil-Lauchs als Quiche.

Gedeckter Tisch mit grünen Sets, im Vordergrund ein Glasteller mit ein Stück Lauch-Quiche, dahinter die weiße Quiche-Form mit dem Rest der Quiche

Wieder ein Festessen mitten unter der Woche. Allerdings waren wir uns einig, dass der Deckel geschmolzener Käse ausnahmsweise keine gute Idee war, dass “mit Käse überbacken” nicht alles verbessert: Der Panzer erschwerte ein Zerteilen der Quiche-Stücke auf dem Teller.
Nachtisch Orange und Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen.

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“Weniger Fehler, mehr Seiten: 11 Jahre Techniktagebuch”.

Die PDF-Ausgabe mit allen 8817 Beiträgen hat in diesem Jahr 16.178 Seiten. Eine EPUB-Gesamtausgabe (549 MB) gibt es auch, und auf manchen Geräten wird man sie vielleicht sogar öffnen und lesen können. Wer das zu unhandlich findet, kann die Best-of-Version lesen (211 Seiten PDF, 18 MB EPUB).

Journal Sonntag, 16. Februar 2025 – SCHNEE! an der Isar

Montag, 17. Februar 2025

Wenn auch in Etappen, so doch lang geschlafen. Und nur aufgehört, als ich befürchtete, dass dösendes Liegenbleiben mir nicht mehr gut tun würde.

Gegen neun erste Schneeflocken in der Luft, die schnell zu ernsthaftem Schneefall wurden, das Draußen färbte sich weiß.

Isarlauf plante ich nochmal um Thalkirchen: Ab Montag wird die U-Bahn-Strecke U3 dorthin überarbeitet, bis Mitte März mit Bus-Ersatz bedient; ich nutzte den vorerst letzten U-Bahn-Tag. (Diese Bauarbeiten waren so oft als Durchsage in allen relevanten U-Bahn-Linien sowie U-Bahnhöfen angekündigt worden, dass sie wirklich nur an seltenen Gelegenheitsfahrenden vorbeigehen konnten.)

Als ich den Rechner zuklappte, um mich für die Laufrunde fertig zu machen, hatte ich eine superverrückte Idee: Ich könnte spazieren statt zu joggen! Und so noch mehr vom schönen Schnee mitbekommen. Statt Laufkleidung zog ich also Strumpfhose, Jeans, dicke Socken, Winterjacke an.

Spiegelselfie einer Frau in enger Jeans, Wanderstiefeln, dunkelbrauner Winter-Funktionsjacke mit hochgestülpter Kapuze

Auf den Wegen von Thalkirchen nach Süden waren überraschend wenige Menschen unterwegs, ich hatte angenommen, dass sich ganz München angesichts des Schneefalls in Winterstiefel, Mütze, Schal, Handschuhe und an die Isar stürzen würde. Und sie haben alle etwas verpasst, der Spaziergang war herrlich. Auf dem Hinweg Thalkirchen-Pullach schneite es fast durchgehend leicht, auf dem Rückweg konnte ich die Kapuze runterklappen – bis auf die letzten zehn Minuten, als es erneut schneite.

Temperatur lediglich um die null Grad, beim strammen Gehen hatte ich es schön warm.

In grünem Wasser spiegeln sich eine schneebedeckte Hütte, an der bunte Kajaks hängen

Auf einer schneebedeckten Fläche eine Steinskulptur mit Schneespuren: Eine Mann mit nacktem Oberkörper, der nach unten blickt, seine Beine sind nicht ausgestaltet, sondern roher Fels

Brunnen: aus einem stehenden Holzstamm kommt ein Rohr mit Wasser, es fließt in einen Holztrog, alles ist verschneit

Gewässer mit verschneiten Ufern, im Vordergrund Schwäne, Stockenten, Blesshühner, Gänse, Mandarinenten, im Hintergrund ein ockerfarbenes Gebäude mit rotem, verschneiten Dach

Großes Wasservogeltreffen hinterm Isarwerk.

Stechlige Kugelpflanze voll Schnee vor verschneiter Landschaft

Im Schnee eine überlebensgroße Flößerfigur von hinten, dahinter Zusammenfluss zweier Wasserläufe, Brücke über einen, an den Ufern kahle Bäume

Sehr erhöhter Blick auf verschneite Flusslandschaft

Verschneiter Weg zwischen kahlen Bäumen, am schneedüsteren Himmel eine Ahnung von Sonne

Für 15 Minuten kam fast die Sonne raus.

Erhöhter Blick auf ein verschneites Tal mit Flussbiegung, Wasserwerk, rechts einem Ort mit Kirche

Links verschneiter Weg und Zaun, rechts einzelne kahle Bäume, darunter ein astloser Stamm mit Spechtlöchern

Das tat bis ganz innen drinnen gut. Vielleicht ist das ja auch eine Alterserscheinung: Dass Draußenbewegung zwischen Pflanzen und in viel freier Fläche (ich scheue mich, diese durch-zivilisierte und eingehegte Gegend “Natur” zu nennen – ich bitte Sie: auf den unasphaltierten Spazierwegen war bereits ein Schneepflug unterwegs, um sie von den fünf Zentimetern Schnee zu befreien) so viel Erholung, Ruhe, Energie bewirken kann. Alterserscheinung, denn: Hätten Sie mir das vor 30 Jahren angekündigt, hätte ich sie laut ausgelacht.

Zurück daheim Frühstück kurz nach zwei: Coleslaw, vom am Vortag gebackenes Brot zwei Scheiben mit Butter und restlichem Schinken, ein Stück mit restlicher Nocilla aus Spanien.

Als Montagsbrotzeit Karottensalat zubereitet.

Gemütlicher Nachmittag mit Lesen: Internet, zwei SZ-Magazine, Florian Gleibs, Shalom Kitchen aus. Es schneite immer wieder ein wenig.

Yoga-Gymnastik, dann gab es als Nachtmahl edle Reste vom Vorabend: Serviettenknödelscheiben gebraten, Herz in Biersauce, restlichen Coleslaw. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen.

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In den vergangenen Tagen gab es Messerangriffe in Bremen, Lübeck, Ratingen, Erfurt, mehrere in Dortmund und in Berlin. Teilweise mit Toten, mit Schusswechsel mit der Polizei, willkürliche Opfer. Von keinem hast du wahrscheinlich gehört.

Bei Volksverpetzer schreibt Thomas Laschyk über:
“So manipuliert man dich über Messerangriffe”.

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Wie Edmund de Waal, britischer Keramikkünstler und Schriftsteller, mir etwas über meine Stadt erzählte. Nämlich über die Porzellan-Manufaktur Allach-München, in der Heinrich Himmler Porzellan-Figuren für die SS produzieren ließ. Vor zwölf Jahren konnte de Waal noch die verfallene Fabrik besichtigen, hier sein instagram-Post dazu.

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Die Attraktion des Anblicks von Museumsbesuchenden in Kunstmuseen kann ich nur zu gut nachvollziehen. Der brasilianische Fotograf Alécio de Andrade lebte 40 Jahre in Paris und fotografierte Besucher*innen des Louvre, 1992 wurde ein Buch daraus.

Alécio de Andrade wandered the rooms of the Louvre Museum for nearly thirty-nine years, starting in 1964. From these walks, he left 12,000 photos.

Miss Moss zeigte einige davon in ihrem Blog:
“The Louvre and its visitors”.

Besonders gefallen mir die Motive, in denen die Fotografierten gerade den Fotografen ansehen – eine Doppelung der Metaperspektive.

Journal Samstag, 15. Februar 2025 – Rinderherz, auch mit Foto

Sonntag, 16. Februar 2025

Eigentlich fast durchgeschlafen, aber mit so anstrengenden Träumen (lauter Dinge zu erledigen), dass ich ziemlich erledigt aufwachte.

Wie angekündigt startete der Tag strahlend sonnig. Ich machte mich erstmal ans Brotbacken. Schon am Vorabend hatte ich bemerkt, dass ich die Buttermilch für dieses Rezept vergessen hatte, doch niemand in diesem Haushalt wollte nochmal raus. Ich improvisierte mit verdünntem Joghurt (150 gr. mit 350 gr. Wasser).

Als Backtopf verwendete ich einen neuen, kleineren Gusseisentopf, den Herr Kaltmamsell vom Christkindl bekommen hatte. Und ich hatte wie beim Backen davor eingeweichten Leinsamenschrot untergeknetet, als moisture maker.

Augerissener Brotlaib auf Kuchengitter auf schwarzer Kochfläche, daneben links schwarzer Eisentopf, rechts Topfdeckel

Sehr gut geraten.

Schon angesichts der Wettervorhersage hatte ich meine Schwimmrunde fürs Dantebad im Freien geplant. Bei Kälte und möglicher Glätte nahm ich statt Radl die U-Bahn dorthin.

U-Bahn-Untergeschoß mit hellem, polierten Steinboden und gelben metallwänden, dazwischen Baustellen-Absperrungen mit Baumaterial und Bauarbeitern

Lassen Sie sich nichts einreden: U-Bahnhof Sendlinger Tor bleibt Baustelle.

Die erhoffte Wiederholung des Sonnenschwumms vor einer Woche war das dann nicht: Ab meiner Ankunft zogen immer mehr Wolken auf. Dafür schwammen aber auch nicht so viele Menschen auf meiner Bahn wie vor einer Woche (es war ja auch deutlich kälter, die 30 Meter barfuß und nassgeduscht vom Gebäude ins Becken fühlten sich diesmal wieder richtig lustig an: Bis beim Körper das “Hä, was soll das jetzt?!” so richtig angekommen war, kraulte ich bereits im warmen Wasser). 3.000 Meter Gleiten ohne Probleme, gerade genug Überholvorgänge, dass ich nicht allzu gemächlich wurde. Und die Umgebung war mit immer wieder wechselnden Wolkenszenen, Löchern mit blauem Himmel, vereinzelt Sonne auch interessant genug.

Nach Hause nahm ich die Tram, um am Stachus auszusteigen und italienischen Kochschinken zu kaufen: Beim Schwimmen hatte ich intensive Sehnhsucht nach einem mächtigen Butter-Schinken-Brot aus dem eben gebackenen entwickelt.

Daheim aber erstmal den Inhalt der eben durchgelaufenen Maschine Wäsche aufgehängt, dann ein Schüsselchen Coleslaw vom Vorabend gegessen, dann insgesamt drei dicke Scheiben Brot, zwei davon mit Butter und Schinken, eine mit Butter und Orangenmarmelade. Das war sehr schön.

Zur Hälfte aufgeschnittener Brotlaib auf weißem Schneidebrett auf schwarzer Kochfläche

Briefpost von Dr. Edmund Stoiber: Er bittet mich, den CSU-Kandidaten in meinem Wahlbezirk zu wählen. Und nicht nur habe ich seinen Brief gelesen, sondern dachte im Vergleich zur aktuellen CSU-Truppe wehmütig an seine Zeit hier in Bayern zurück. So weit sind wir schon.

Wochenend-Zeitung gelesen, ein wenig Roman. Fürs Abendessen war ich zuständig: Herz in Biersauce.

Handschriftliches Rezeot auf kariertem Papier, dahinter angeschnitten eine Bierflasche mit Aufschrift "Dunkel"

Aufsicht auf rechts ein weißes Schneidebrett, darauf ein Stück Fleisch mit chrakteristischen Fettadern außen, daneben ein großes Messer, links eine Schüssel mit bereits geschnittenen Fleischwürfeln

Ein Rinderherz ist eine spannende Sache, das Fleisch wunderschönes Muskelfleisch.

Schmorgerichte sind ja praktisch, sie kochen sich nach dem Anbraten und Ablöschen von selbst. Unter anderem turnte ich Yoga-Gymnastik, während Herr Kaltmamsell als Beilage Brezen-Serviettenknödel anfertigte.

Die Crowdfarming-Orangen wurden wieder nicht geliefert, DHL-Begründung: “Keine Zustellung, da Zustelladresse nicht angefahren werden kann” – WTF? (Hier ist nichts gesperrt.) Ich war verärgert, weil das auch bedeutet, dass die reifen Früchte noch ein paarmal durch die Gegend geworfen werden, noch ein paar Tage rumliegen (ohne dass ich sie checken kann, das erhöht das Risiko von faulen Stellen, die sich ausbreiten), dass Herr Kaltmamsell oder ich (wahrscheinlicher er) die 11-Kilo-Kiste an irgendeinem DHL-Shop abholen muss. Und dass ich dieses Wochenende und am Montag ohne Obst dastehe (selbstverständlich hatte ich mit Aussicht auf so viele Orangen nichts eingekauft).

Aperitif-Alternative wurde Brandy Alexander (Sahne musste weg).

Auf einem mit grünen Sets gedeckten Tisch vorne ein Flasteller mit Fleischwürfeln in viel dünner dunkler Sauce und einer Scheibe Knödel, rechts daneben Besteck auf einer schwarzen Stoffserviette, dahinter ein schwarzer Topf mit Deckel

Rinderherz in Biersauce mit Brezenserviettenknödel – vor allem das Fleisch schmeckte mir ganz hervorragend, diese Konsistenz liebe ich (werde mehr Herzrezepte ausprobieren). Gemüse dazu war nochmal Coleslaw. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, ich bin von Paula Fürstenberg, Weltalltage sehr angetan – inklusive neuem Twist zum Thema Autofiktion.

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“Man wird sehr offen für Dinge, über die man sich freut.”

@herzbruch über einen Aspekt schlimmer Erkrankung.

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Screenshot eines Mastodon-Posts von @me ta phil, der:
"Grausam, aber notwendig – beim Protest gegen den Afternative-für-Deutschland-Wahlkampfstand griffen die #Antifa​schist*innen in #Bremen heute auch zu ihrer schärfsten Waffe:

Blockflötenkonzerte."

Ich sehe die Familie Kaltmamsell bei der nächsten Gegendemo bereits als siebenköpfige Terror-Truppe.

Journal Freitag, 14. Februar 2025 – Weißes Ende der Arbeitswoche

Samstag, 15. Februar 2025

Coronatestkästchen mit einem Strich auf Holzfläche

Long time no see.

Zackiger Tagesanfang: Die berufliche Veranstaltung, die ich gestern organisierte und betreute (und für die ich aus Fürsorge für eine Teilnehmende den Test gemacht hatte), begann zwar glücklicherweise erst am Vormittag, aber ich musste mit den Vorbereitungen gleich zum üblichen Arbeitsstart beginnen.

Auf dem Marsch ins Büro begann es zu schneien. Das tat es dann auch die folgenden Stunden, mit matschig-glatten Wegen. Diesmal noch routinierteres Wuseln drinnen und draußen – ist ja der fünfte solche Einsatz innerhalb der vergangenen Monate. Inzwischen schaffe ich es auch, keine Utensilien (u.a. großes Tablett mit praktischen Griffen, Obstkorb) von daheim zu verwenden, sondern mit Vorhandem zu improvisieren und halt öfter zu gehen; ich hatte nach dem letzten Mal die Schlepperei satt.

Blick hinaus auf verschneite Wiese, dahinter eine Villa mit weißen Dach, Bürobauten, in der Luft Schneeflocken

Sehr erhöhter Blick auf eine verschneite Großstadt, im Vordergrund Bahngleise und moderne Bürogebäude

Ein Metalltablettchen mit Cappuccino-Tasse und Wassergläschen auf Holzfläche vor Fenster, durch das man schneematischige Straße und Bürogebäude sieht, eben geht ein Mensch mit grauen Locken vorbei

Alles lief problemlos, ich hatte die Ruhe für einen Mittagscappuccino im Westend.

Zu Mittag gab es Muesli mit Sojajoghurt und zwei Bananen – diese mit doppelt so dicker Schale wie gewohnt, die eigentliche Frucht war Wienerl-dünn.

Veranstaltung pünktlich zu Ende, nach Aufräumen war sogar noch Zeit für ein paar Erledigungen am Schreibtisch. Leider nach Langem mal wieder gestört von Schwindel.

Wirklich pünktlicher Feierabend, ich hatte Besorgungen vor. Der Schneefall hatte aufgehört, die Wege waren freigeschmolzen, ich kam zu Fuß gut voran. In der Änderungsschneiderei holte ich die gekürzte Jeans ab, überreichte den Ledermantel mit zerrissenem Futter – und, wie sich bei genauer Durchsicht des Schneiders herausstellte, sich lösender Naht. Er bereitete mich darauf vor, dass die Restaurierung teurer werden würde; ich willigte ein, immer noch günstiger als ein neuer Mantel.

Marsch zum Viktualienmarkt in nicht zu kalter Luft: Beim Metzger Eisenreich besorgte ich Rinderherz fürs Wochenende (geplant ist die Umsetzung eines Familienrezepts aus meinem handgeschriebenen Kochbuch, das ich seit Jahrzehnten nicht mehr gemacht habe), außerdem Entrecôte für den Freitagabend. Der freundliche, alte Metzger verunsicherte mich als Französisch-Ferne, weil er Entrecôte ohne T am Ende aussprach – ich schlug daheim nach, wird sehr wohl gesprochen.

Wochenend-fröhlicher Heimweg über Alnatura-Einkäufe. Mir fielen Dinge ein, die mich wirklich freuen, unter anderem:
– Wenn ich eine bestimmte Freundin zum Lachen bringe – und ihr ganz eigenes, bezauberndes, immer ein bisschen Zähne versteckendes Lachen.
– Dass es Herrn Kaltmamsell gibt, in seiner einzigartigen Absonderlichkeit, und dass er mir gewogen ist.

Herr Kaltmamsell hatte erst am Mittwoch erfahren, dass dieser Freitag Valentinstag war, und mich darüber informiert – der Glückliche lebt offensichtlich in einer anderen Werbeblase als ich. Gestern sah ich tatsächlich viele Menschen mit Blumenstrauß im Arm, das scheint ein Ding zu werden.

Daheim Häuslichkeiten und Yoga-Gymnastik, dann feierten wir endlich Wochenende: Die Lieferung der Crowdfarming-Kiste mit Orangen war auf Samstag verschoben worden, also änderten wir unsere Aperitif-Pläne von Campari Orange auf Rosita (p.P. je 1 cl Vermouth dry, Vermouth rosso, Campari, 2 cl Tequila im Rührglas auf Eis, in Cocktailschalen abseien) – ganz wunderbar. Zum geteilten Entrecôte hatte Herr Kaltmamsell auf meinen Wunsch das erste Rezept aus Shalom Kitchen umgesetzt und das Ernteanteil-Weißkraut in Schmock Coleslaw verwandelt, mit Schmand und frischem Koriander: Ganz hervorragend. Dazu gab es einen spanischen Rotwein Prometus aus Castilla y León. Unsere letzte Flasche, doch als ihn gleich mal nachkaufen wollte, entdeckte ich, dass es ihn wohl nicht mehr gibt. Schade, aber wenn ständig neue Weine auftauchen, verschwinden halt auch mal Weine.

Nachtisch Schokolade. Früh und sehr erschöpft ins Bett zum Lesen.

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Frau Brüllen muss sich mit Tuberkulose beschäftigen:
“130225”.

Dankeschön, dass sie ihre Recherche- und Arztinformationen aufgeschrieben hat. Ich testete als Kind mehrfach positiv auf Tbc (erkrankte aber nie), ich weiß auch, welcher Tbc-Erkrankte mich höchstwahrscheinlich angesteckt hat. Doch bislang war mir nicht klar, dass ich den Erreger ein Leben lang – uninfektiös! – in mir trage. Noch etwas, was ich wohl unter bestimmten Umständen bei ärztlicher Vorstellung erwähnen sollte.

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Wie mein Internet immer noch ist: Ich hatte vor längerer Zeit durch die Posts einer meiner kleinen Mastodon-Freundinnen erfahren, dass auf der Berliner Museumsinsel ganz viele Kormorane wohnen, jetzt nach ihnen gefragt, weil ich bei meinem Berlin-Urlaub Ende 2024 vergessen hatte, sie zu besuchen. Und da spazierte sie gestern vorbei und nahm extra für mich ein Foto von ihnen auf. <3 <3 <3

Journal Donnerstag, 13. Februar 2025 – Blog-Stöckchen zum Bloggen

Freitag, 14. Februar 2025

Hätte mich nicht um fünf ein Rumbrüller vorm Fenster geweckt, hätte ich durchgeschlafen – sehr angenehm.

Wetter mild und regnerisch, für den Weg in die Arbeit brauchte ich wieder einen Schirm.

Mittags ging ich auf berufliche Einkaufsrunde, genehmigte mir zwischen zwei Stationen einen Mittagscappuccino in der Nachbar-Cafeteria. Unwirtliches Wetter, zumindest erwischte ich eine Regenpause.

Zurück im Büro erreichte mich die Nachricht vom Auto-Angriff auf eine Verdi-Demo in München, ich verfolgte die Entwicklung über den Nachmittag.

Zu Mittag gab es den Rest Roggenschrotbrot, außerdem Mango mit Sojajoghurt.

Emsiger Nachmittag, während vorm Fenster der Regen zu Schneematsch wurde.

Auf dem Heimweg (Niederschlagpause) bog ich in die Balkanbäckerei ab für Brot.

Daheim Yoga-Gymnastik. Als Abendessen hatte ich den Postelein-Salat aus Ernteanteil mit der Mittwoch gekauften Endivie gründlich verlängern wollen, doch es gab keinen Postelein. Also servierte ich eine Schüssel Endiviensalat, rote Paprika und Kresse (Ernteanteil) mit Haselnussmus-Dressing. Dann Balkanbrot mit geschenktem bulgarischem Ajvar und Feta. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen. Den Adolf Muschg hatte ich am Vorabend ausgelesen (nett). Ich hatte zuvor nie etwas von ihm gelesen. Und die Wikipedia-Passage “Als Muschgs Hauptwerk gilt gemeinhin sein 1000-seitiges Opus Der rote Ritter. Eine Geschichte von Parzivâl (1993)” macht es unwahrscheinlich, dass sich das wesentlich ändert. Nächste Lektüre, wieder war die Vormerkung in der Münchner Stadtbibliothek genau richtig aktuell geworden: Paula Fürstenberg, Weltalltage, die ersten Kapitel gefielen mir schonmal.

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Warum nicht mal wieder ein Stöckchen?
Hier auf dieses hingewiesen worden (dort steht die Liste der Fragen zum einfachen Rauskopieren auch am Ende – man muss die Fragen also nicht wie ich einzeln zwischen Antworten rausfischen). Habe ich zwar alles schonmal gebloggt, aber wahrscheinlich zuletzt, als ich davon ausgehen konnte, dass “Stöckchen” unerklärt verstanden wurde.

Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?
Das ist fast 22 Jahre her, ich musste sogar überlegen, wie ich diese Frage bisher beantwortet habe. Nach heutiger Erinnerung war ich vorher im Web am aktivsten in einem Diskussionsforum, das die Redaktion von brandeins gestartet hatte (einige Kontakte daraus halten bis heute). Wir unterhielten uns über Wirtschafts- und Gesellschaftsthemen, auch Technik und Internet. Irgendjemand fragte, was so von diesen Blogs gehalten wurde, die man neuerdings habe. Als ich erfuhr, was das eigentlich war (persönliche Websites, auf denen man ohne großen technischen Aufwand Texteinträge veröffentlichte, der neueste immer oben), dachte ich sofort an Herrn Kaltmamsell: Der recherchierte und wusste so viele abseitige Themen, erzählte sie dann aber mir (“Ich weiß, dass willst du jetzt nicht hören, aber…” / “Ich weiß, das interessiert dich nicht, aber wusstest du…”). Mit einem Blog hätte er die Möglichkeit, mit seinem Wissen über US-amerikanische Radio Shows der 1930er und 1940er oder über die Verlagsgeschichte von Marvel Menschen zu erreichen, die das tatsächlich interessierte! Und bei dieser Gelegenheit, so der weitere Gedankengang, könnte er ja auch mir so ein Blog einrichten, wo ich den einen oder anderen Text einstellen könnte, vor allem auch Rezepte aus der britischen Küche, die ich (bis heute) im deutschen Sprachraum fehleingeschätzt hielt. Und allso geschah es.

Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?
(Dein, es ist das Blog.) WordPress ist das CMS (Content Management System), Plattform nutze ich keine, sondern blogge auf eigenem Webspace. WordPress ist vertraut und komfortabel, läuft schon seit vielen Jahren stabil und gibt mir zu meiner großen Erleichterung die Möglichkeit, ohne Gutenberg-Editor weiterhin in einer HTML-Ansicht zu bloggen. Das Bloggen in Bauklötzchen (Gutenberg) läuft meiner Art zu schreiben und Bilder zu verwenden völlig entgegen.

Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?
Nur ganz kurz. Sehr bald mietete Herr Kaltmamsell uns Platz auf einem Server, der auch Programme zuließ, und ließ darauf ein CMS laufen. Ich weiß nicht mehr welches am Anfang, glaube mich daran zu erinnern, dass es sogar einen kurzzeitigen Wechsel auf ein anderes gab, bevor WordPress auftauchte und viel komfortabler war (allerdings in den ersten Jahren so oft abstürzte, dass ich Blogposts zur Sicherheit in einem Textverarbeitungsprogramm vorschrieb und fertig rüberkopierte).

Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?
Ich schreibe einfach in die große weiße Fläche des einen Eingabefelds rein, meist über den Tag in Fragmenten, kopiere Links ein. Bilder bearbeite ich mit einem lokalen Programm, lade sie fertig hoch.
Ich nutze Blogpost-Entwürfe für fast alles, was ich mir thematisch merken möchte – weil Web-basiert und so von jedem Gerät mit Browser erreichbar. So gibt es unter den Entwürfen zahlreiche Einträge, die gar nicht zur Veröffentlichung gedacht sind, sondern Links sammeln: Tipps und Infos zu verschiedenen Orten (Restaurants in München, Hotels/Restaurants/Sehenswertes in Berlin), Linklisten für Einkäufe (die mich oft davor bewahren, einem Einkaufsimpuls zu folgen, weil ich den Link dort sichere und damit FOMO bekämpfe), Rezeptlinks (die ich mal in einzelne Einträge sortieren sollte, derzeit hängen “Herzhaftes”, “Brot”, “Süßes” noch in einem Post hintereinander).

Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?
Wenn mir die Wörter dafür einfallen. Meistens sofort, aber manchmal braucht es Tage, bis ein Erlebnis geschrieben wird, manchmal Jahre. Mein Erzählmittel ist Sprache, wenn Wörter oder Formulierungen in meinem Hirn auftauchen, oft für den Einstieg, manchmal für ein markantes Detail, dann kann ich es schreiben. Ähnlich geht es mir mit dem Schreiben über Themen: Die Wörter dafür müssen mich finden.

Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?
Vor Arbeitstagen schreibe ich die Posts abends so gut wie fertig, am nächsten Morgen gehe ich final drüber und veröffentliche. Vor freien Tagen habe ich abends oft nur Fragmente des Posts, manchmal noch nicht mal die Fotos des Tages von Handy auf Laptop geladen, sondern schreibe, bearbeite und finalisiere am Morgen.

Über welche Themen schreibst Du generell?
Genau: Über generelle Themen – die halt irgenwie mit mir zu tun haben. Viel Geplapper und “Da! Guck mal!”

Für wen schreibst Du?
Hm, falsche Frage: Mein Schreiben ist ein freies Leseangebot.
Manchmal habe ich aber tatsächlich konkrete Leser*innen im Kopf, zum Beispiel meinen Bruder bei den gesammelten Lieblingsmicroblogging-Posts am Monatsende.

Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?
Oj, keiner, der mir bei ein paar Tausend Posts sofort einfällt. Meine FAQ mag ich aber besonders gern.

Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?
Vor ein paar Jahren versuchte ich es eine Weile mit Nichtbloggen, vielleicht würde das mein Leben ja positiv verändern. Doch als Herr Kaltmamsell fassungslos vor mir stand: “Aber was soll ich dann morgens lesen?”, brach ich den Versuch ab.

Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?
Wenig überraschend: Einfach machen. Vor vielen Jahren beschrieb das ein Blogpost, der sogar noch online ist (lassen Sie sich nicht einreden, das Internet vergäße nichts):
“Make the clackity noise until a little story falls out.” So lange Tastaturgeräusche erzeugen, bis ein Text dasteht.

WordPress als Plattform macht das wohl echt simpel. Und wie kommt man an Leser*innen? Ich nehme an, das funktioniert immer noch so: Wenn man ein wenig Sicherheit gewonnen hat, in anderen Blogs, die man eh liest, auch mal einen Kommentar hinterlassen – und damit eine Spur zum eigenen legen (ins Kommentarformular die URL des Blogs eintragen, dann ist der Name damit verlinkt). Darauf klicken Leute tatsächlich.

Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?
*Hyperventiliert beim Stichwort “Redesign”*
Bis zum Beweis des Gegenteils ist dies das deutschsprachige Blog mit dem am längsten unveränderten Design. Das lass ich mir doch nicht durch eine andere, noch so schöne Gestaltung (für die ich überhaupt keine Begabung habe) kaputt machen!
Und Features? Ich habe schon mit Sound Files und Filmchen experimentiert, vielleicht erfordert ein “Da! Guck mal!” auch was ganz Anderes – dann bin ich offen dafür.

Journal Mittwoch, 12. Februar 2025 – Messbar dicke Luft

Donnerstag, 13. Februar 2025

Jajaja, es brauchte den gestrigen Regen dringend, als Isar-Joggerin ist mir die Trockenheit dieses Winters bewusst – aber es schraffiert meine Laune halt gleich mal grau, wenn ich zu Regen aufstehe und unterm Schirm in die Arbeit marschieren muss. ABER! Seit ein paar Tagen höre ich morgens im Bett konsequentes Amsel-Geflöte nach Entfernen der Ohrstöpsel (ich bin doch wieder zum allnächtlichen Einsatz zurückgekehrt und finde mich mit juckenden Gehörgängen ab: mit Ohrstöpseln schlafe ich so viel besser).

Am Montag und am Dienstag hatte ich im Büro für meine Urlaubswoche mit extremer Zackigkeit büßen müssen, gestern konnte ich endlich wieder sortiert arbeiten.

Eigentümliche Lichtsituation: Draußen war es düster, also hatte ich das Bürolicht eingeschaltet. Das mir sehr bald überflüssig erschien: ausgeschaltet. Dann aber war es definitv zu dunkel. Licht wieder an. Nach wenigen Minuten wunderte ich mich über das Bedürfnis. Irgendwann kam ich drauf, dass sich das Licht der Deckenlampe so im Fenster spiegelte, dass es die Illusion erweckte, draußen sei es hell.

Sehr erhöhter Blick über eine Großstadt in seltsamem Dunst

Mein Projekt Treppentraining verfolge ich weiter, ich bilde mir bereits erste Effekte ein. Noch ein halbes Jahr, und ich sehe mich in den 16. Stock hochjoggen. Das Trübe im Ausblick ist extrem schlechte Luft mit hoher Feinstaubkonzentration, da es gestern wohl in ganz Deutschland so aussah, schaffte das Phänomen es sogar in die 20-Uhr-Tagesschau.

Mittagscappuccino im Westend, der Regen hatte aufgehört.

Glänzender Holztisch, auf dem sich ein Fenster spiegelt und auf dem eine Tasse Cappuccino steht

Mittagessen am Schreibtisch: Roggenschrotbrot, Ganatapfelkerne mit Joghurt.

Geordneter Nachmittag, viel weggeschafft, jetzt muss ich mich nicht mehr fürchten, sollte in den nächsten Tagen Unvorhergesehenes über mich hereinbrechen: Krieg ich hin.

Bei Feierabend war es sehr mild: Ich brauchte weder Mütze noch Handschuhe, schloss die Jacke nicht ganz. Auf dem Heimweg stoppte ich bei der Änderungsschneiderei: Ich hatte die COS-Jeans vom Urlaub tatsächlich in einer weiteren Farbe online gekauft, doch zu meiner Verblüffung war diese zu lang, also ein paar Zentimeter länger als das Vorbild aus anderem Stoff. Da das urprüngliche Exemplar aber ungewöhnlich perfekt lang war, bat ich um Kürzung auf exakt diese Länge. Und holte mir gleich die Info, dass sie das zerschlissene Futter in meinem alten Wildledermantel ersetzen können, ich breche die Suche nach Ersatz also ab (dann ist er halt speckig, mei).

Lebensmitteleinkauf für Donnerstagabend. Nach Langem mal wieder Corona-Tests besorgt – Prävention für eine Veranstaltung am Freitag mit besonders vulnerabler Teilnehmerin, die ich organisiere.

Daheim erstmal Yoga-Gymnastik, dann Brotzeitvorbereitung. Als Nachtmahl verwendete Herr Kaltmamsell restliche Garnelen aus der Gefriere, eine große frische Chili, ein wenig handgemachtes Ajvar (Familie der bulgarischen Kollegin) und Petersilie für ein Spaghetti-Gericht – exzellent. Nachtisch Schokolade.

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Mek Wito schreibt über seine
“Schulische Bildung”.

Ich frage mich, ob solche Bildungsverläufe und Karrieren heute in Europa noch möglich sind. (Sicher nicht in einem TVöD-System wie dem, in dem ich arbeite: Ich werde vor allem fürs Studierthaben und Älterwerden so gut bezahlt – kann ich beides super. Aber wenn erstes wegfällt, am End’ nicht mal Abitur da ist, sind die Gehaltgrenzen sehr eng und niedrig.)

§

Passt einfach immer wieder – auch angesichts der Bundestagswahlen.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=l_TKXPPjhRk

(Als Zuckerl hier vor 10 Jahren gesungen von Mel Brooks selbst.)

Journal Dienstag, 11. Februar 2025 – Ganz normaler Winterdienstag

Mittwoch, 12. Februar 2025

Nachts nach Langem mal wieder von einem Krampf geweckt worden: Vorderseite rechtes Schienbein, Gegendehnen verkrampfte den Fuß. Diesmal brauchte es eine ganze Weile, bis die stehende Yoga-Vorbeuge über Lockern der LWS-Muskulatur den Krampf löste.

Klammer Tagesbeginn. Im Büro gleich mal mit Turbo gestartet, um vor den Vormittagsterminen Dinge wegzuschaffen, auf die bereits gewartet wurde. Dann mehrere Meetings, in einem vergaß ich, dass wir darin jetzt alle die Kamera anlassen sollten – an denselben Stellen wie sonst Kopf geschüttelt / Augen gerollt, hopperla.

Auf einen Mittagscappuccino zur Nachbar-Cafeteria geschossen, dann hochkonzentrierte Depperlarbeit erledigt. Diese Kombination ist besonders nervig: Die Aufgabe an sich besteht eigentlich aus Hilfsarbeit ohne Qualifikationsvorraussetzung, das technische System dafür ist aber so komplex, dass die Lösung ungefähr die Anstrengung von Mathe-Abitur im Nebenfach erfordert.

Spätes Mittagessen: Selbstgebackenes Roggenschrotbrot, Grapefruit mit Hüttenkäse.

Nachmittag ging’s grad so weiter.
Doch dazwischen dachte ich sogar daran, mir einen Friseur-Termin zu holen (Trick bei Herrn Kaltmamsell abgeschaut und “Friseurtermin holen” auf die Einkaufsliste geschrieben). Und ich lernte wieder eine Menge von einer 16-Jährigen mit einem Humor, den ich gerne auf Flaschen ziehen könnte.

Der Arbeitstag wurde länger als geplant, und als ich aus dem Bürohaus trat, regnete es zu meiner Überraschung. Ich hatte keine Lust, nochmal zurück und hoch zu gehen, um meinen Reserveschirm zu holen – dann wurde ich halt feucht.

Auf dem Heimweg Abstecher in den Vollcorner für Einkäufe, zu Hause traf ich gar nicht zu feucht ein.

Häuslichkeiten, Yoga-Gymnastik (eine Rumpf-Einheit, auf die ich gefasst war und die ich gut meisterte, darin nur eine Übung mit unangenehmem Wirbelrumpeln), Brotzeitvorbereitung.

Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell Karotten und Kartoffeln mit Rosmarin aus dem Ofen, die letzten beiden Crowdfarming-Avocados (geschafft! und ohne dass sie beim langen Lagern fasrig wurden) mit gebratenem Salsiccie-Brät (hatten wir am Vorabend in einer TV-Kochshow gesehen).

Aufsicht auf einen gedeckten Tisch, ein großer Glasteller mit gebackenen Karottenstiften, kleinen Kartoffeln Rosmarienzweigen, ein schwarzes Schälchen mit grüner Creme

Schmeckte alles sehr gut. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen.

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