Journal Donnerstag, 26. Juni 2025 – Show-Einlage Joggen mit Hund
Freitag, 27. Juni 2025 um 5:33Erst deutlich nach Mitternacht war es draußen kühler als in der Wohnung, erst bei einem Klogang öffnete ich Fenster und Türen.
Morgenkaffee wieder auf dem Balkon. Es war bewölkt, für den Tag waren in München Gewitter und Regen angekündigt.
Ich wechselte die Route meines Arbeitswegs auf die fünf Monate Theresienwiesensperrung, wenn ich allmorgens um ein Drittel herum gehe. Dort begegnen mir immer Jogger*innen, und gleich gestern bekam ich Filmreifes geboten – zumindest im Sinn von Filmen, die Louis de Funès machte.
Eine vor mir joggende Frau war nämlich mit Hund unterwegs, die ca. drei Meter Leine zwischen sich und Tier hatte sie an einem robusten Spezialgürtel um ihre nackte Taille befestigt. Die Größenverhältnisse: Ein eher großer, vor allem aber massiger Hund, eine eher kleine Frau von schmalem Format, nach meiner Schätzung wog sie kaum mehr als das Doppelte ihres Hundes. Dieser Hund, und hier lag das enorme Slapstick-Potenzial, ignorierte seine Besitzerin komplett, reagierte auf keinen ihrer Rufe. Kam ein Hund entgegen, lief er begeistern auf ihn zu. Die Besitzerin flog nach einem Ruck der Leine hinterher. Roch der Hund schräg vor sich etwas interessantes, sprang er quer über Besitzerins Laufweg dorthin. Sie musste hektisch Seilspringen und ihm nachlaufen. Roch der Hund hinter sich etwas interessantes, drehte er umgehend dorthin um, Besitzerin nach ruckartigem Wenden an der straffen Leine im Schlepptau.
Ich hätte den beiden gerne noch lange zugesehen.
Emsiger Arbeitsvormittag, alles machbar. Die Bürotemperatur war wieder geradezu ideal: Offensichtlich hatte das Kühlschrank-Team der Haustechnik dieses Jahr das Nachsehen, das 2024 für Ganzjahreseinsatz von Wollsocken auch bei 30 Grad Außentemperatur gesorgt hatte. Wie schon an den Tagen davor plagte mich aber meine Lendenwirbelsäule mit Schmerzen, erkennbar an besonders häufigem Wechsel zwischen Arbeit im Stehen und im Sitzen.
Statt Mittagscappuccino Besprechung, danach ging ich für Käsekauf auf den Markt am Georg-Freundorfer-Platz. Überraschenderweise war es sonnig, ich fürchtete bereits um die Wohungskühle, weil ich bei angekündigten Gewitterstürmen nicht allen Sonnenschutz herabgelassen hatte.
Meine Sorgen waren unberechtigt: Kurz nach Mittagessen (Kiwi, Aprikosen, Muesli mit Joghurt) zog der Himmel energisch zu und es began zu regnen. Inklusive wunderbarer Gerüche durchs umgehend gekippte Fenster.
Emsiger Nachmittag, leider macht mein Kreislauf die Grätsche, ich arbeitete verlangsamt.
Für den Heimweg brauchte ich meinen Schirm.
Plakat auf Stromkasten mit 3D-Effekt durch Vandalismus und Regen.
Ein paar Einkäufe, sehr gut getimet: Erst direkt vor der Haustür setzte ein heftiger Gewitterguss ein, vor dem mich auch mein Schirm nicht geschützt hätte.
Ein lange und anstrengende Folge Pilates, dann machte ich zum Abendessen den frisch geholten Ernteanteil-Salat mit Ernteanteil-Gurke und zugekaufter süßer Zwiebel an (Zitronensaft-Vinaigrette). Außerdem gab es Käse, zum Nachtisch erst Wassermelone, dann Schokolade.
Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, die Luft war deutlich kühler.
Das Bachmannpreislesen, das gestern startete, bekam ich nur über Kommentare auf Mastodon mit.
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Endlich einen re:publica-Vortrag nachgeholt, der stehende Ovationen ausgelöst hatte (ich war im Raum, weil ich den Folge-Vortrag sehen wollte) und Tränen bei der Referentin Nadia Zaboura, Politik- und Kommunikationsberaterin. Sie hatte gesprochen zu “Verlorenes Medienvertrauen, gefährdete Demokratie?”
Sehr sorgfältig untersuchte sie die deutsche Medien-Berichterstattung über den aktuellen Gaza-Krieg und wies beispielhaft auf handwerkliche Fehler hin, trocken und einordnend.
https://youtu.be/XhDy5JG6Xks?si=FuBKebhJUP9FIITW
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Wie gestern dann doch ein Regenbogen durch den Deutschen Bundestag strahlte.
1 Kommentar zu „Journal Donnerstag, 26. Juni 2025 – Show-Einlage Joggen mit Hund“
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27. Juni 2025 um 10:37
Ich vermute die Haustechnik hat gar nicht mehr vor es allen Menschen aller Gewichtklassen, Gebäudehimmelsrichtungen und Fensterplatzsitutationen recht zu machen. Da haben sie mit der Sockenwahl alles richtig gemacht.
Ich habe auch immer ne Weste und geschlossene Schuhe griffbereit. Und manchmal hilft es auch in Freie zu gehen um sich aufzuwärmen.