Journal Montag, 15. September 2025 – Sonnentag mit viel Himmel
Dienstag, 16. September 2025 um 6:22Eigentlich war ich recht gefasst mit Blick auf die letzten fünf Arbeitstage vor Urlaub, Unruhe sah ich eher außerhalb der Arbeitszeiten voraus. Schöner Marsch in die Arbeit in milder, Luft, es waren bis zu 23 Grad angekündigt.
Doch dann fuhr ich meinen Rechner hoch und sah ins Postfach.
Als ich nach anderthalb Stunden Wirbeln wieder zu mir kam, überlegte ich, ob es statt Wirbeln eventuell auch geordnetes Abarbeiten über den Tag getan hätte: Nein, nicht wirklich. Wenn andere zwei Tage arbeiten und sich daraus Aufträge an mich ergeben, sind sie am dritten Tag bereits dringend geworden. Außerdem geht es dabei oft um zu organisierende Besprechungstermine, deren Beteiligte sehr viele Termine haben – ich muss also so schnell wie möglich Lücken nutzen, bevor eine andere es tut.
(Doch nein: Das wird mich weiterhin nicht dazu bringen, ebenfalls am Wochenende zu arbeiten.)
So ging’s allerdings lustig weiter, es war viel Wirbelns. Mittagscappuccino nur schnell in der neuen Inhouse-Cafeteria. Das Personal dort spricht Italienisch, ich lernte gestern das italienische Wort “Buttabreze”. In der vorherigen Inkarnation der Cafeteria herrschte Kroatisch, mein einziges Wort Kroatisch: Buttabrece.
Dennoch riss ich mich los für eine Runde um den Block, das Wetter war gar zu schön – und wie sich draußen herausstellte, auch kurzärmlig mild.
Abschluss der Runde: Obsteinkäufe. Zu Mittag gab es also nach einer Scheibe Brot Kiwi und Feigen.
Es wurde nachmittags überraschend windig. Und ich nach einigen Stunde Weiterackern sehr erschöpft. Das ist wohl diese Urlaubsreife, von der man immer wieder hört? (FÜNFUNDREISSIG KILOMETER!)
Heimweg über einige Einkäufe. Es war sommerlich und überraschend warm (die Marien-Apotheke am Heimeranplatz zeigte 26 Grad im Schatten an), ich kam ins Schwitzen.
Zu Hause nahm ich mir aber die Zeit für eine sportliche Runde Yoga-Gymnastik. Und für ein Telefonat mit meiner Mutter – Sie dürfen gerne einen Daumen drücken, dass am Mittwoch im Krankenhaus alles glatt geht.
Als Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell den Ernteanteil-Fenchel im Ofen mit einer Bröselkruste überbacken:
Deutlich schmackhafter, als ich mir das vorgestellt hatte.
Haushaltliches statt Mad Men, im Bett mehr Spannendes zu zeitgenössischer Archäologie von Jens Notroff.
Gestern erreichte mich die Einladung des Münchner Wahlamts zur Wahlhilfe bei der Kommunalwahl 2026. Da ich die zweitägige Anstrengung des Wahlhelfens 2020 noch sehr lebhaft in Erinnerung habe (damals im März erschwert am Wahltag in den Anfängen der Corona-Pandemie durch zahlreiche Abmeldungen unter Wahlhelfenden), zögere ich mit meiner Anmeldung.
§
Apropos Kommunalwahl: Haltern am See hat leider doch künftig keine Bürgermeisterin, die aus dem Blog kam, Vanessa Giese. Auch wenn über 30 Prozent der Stimmen “aus dem Stand für eine ‘zugezogene’, fraktionslose(!) Frau(!!) in so einem Ort ein phantastisches Ergebnis” ist.
Vanessa berichtete gestern in ihrem Blog:
“Der Tag nach der Wahl”.
§
Die Entstehung dieses Texts durfte ich mitverfolgen:
“Ich bin ein Teilchen: Zu einer Theorie der Quantendidaktik”.
Eine zeitgemäße Didaktik kann sich nicht den Erkenntnissen der Quantenwissenschaft verschließen. Sie öffnet uns vor allem bei zwei Dingen die Augen, bei der Quantenverschränkung und der Quantenunbestimmtheit.
Meine Anregung, den Grundgedanken zum Sachbuch-Bestseller 2026 auszuarbeiten, lief ins Leere.
§
Als Fangirl bin ich total voreingenommen, empfehle dennoch dieses Interview mit Dunja Hayali:
“Dunja Hayali über Gesprächskultur
‘Sie können gerne eine andere Meinung haben'”.
(OBWOHL SIE GEGEN EIN TEMPOLIMIT IST!)
Was sie antreibt:
Verstehen wollen, ohne Verständnis zu haben.
§
Heute als Abschluss nichts Launiges, sondern eine Faust in den Bauch.
Maximilian Buddenbohm macht sich die Mühe festzuhalten, welch elende Anblicke ihn als Bewohner der Hamburger Bahnhofsnähe treffen. Es ist ein Hinsehen in Wörtern, das Gegenteil von gleichgültigem Wegsehen, und meiner Überzeugung nach im Gegensatz zu einem Foto ohne entwürdigenden Voyeurismus. Ich bin ihm dankbar, denn selbst schrecke ich immer wieder vor solchem Hinsehen in Wörtern zurück, will lieber, dass ich das gar nicht gesehen habe – und es dadurch aus der Wirklichkeit entferne. (Selbst wenn ich deutlich weniger Schlimmes um meine Wohnung im südlichen Münchner Bahnhofsviertel sehe. Doch Spritzensetzen gibt es inzwischen immer offener und an unerwarteten Orten.)
“Noch drei unliebsame Bilder”.
6 Kommentare zu „Journal Montag, 15. September 2025 – Sonnentag mit viel Himmel“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.










16. September 2025 um 9:13
Und ich dachte, Spritzensetzen sei von Crackpfeiferauchen abgelöst. Dann sieht man das Spritzesetzen inklusive der Hinterlassenschaften nicht mehr, aber die Leute sind nicht sediert, sondern gefährlich aufgeputscht.
Ich glaube nicht an eine Lösung dieses Problems, das mittlerweile so viele Städte betrifft und durch immer häufigeres Fentanyl sicher nicht besser wird.
16. September 2025 um 20:01
Gerne drücke ich beide Daumen.
16. September 2025 um 22:45
Ich drücke Daumen, es wird gut werden.
17. September 2025 um 12:12
Das mit dem Sachbuch möchte ich gern unterstützen, denke da sind gute Ansätze mit bei. Hat Herr Kaltmamsell eigentlich für sich schon ein Fazit zum Sabbatical ziehen können?
17. September 2025 um 16:51
Es! Wird! Nicht! Am! Wochenende! Gearbeitet!!
Ich erkenne total die Zwickmühle, aber nein. Das wäre das total falsche Signal.
17. September 2025 um 18:05
>Hat Herr Kaltmamsell eigentlich für sich schon ein Fazit zum Sabbatical ziehen können?
Das ist ja nun schon zwei Jahre her, vermutlich steht schon wo was. Ein Buch wird nicht daraus. Fazit: Ich machte das, was ich immer mache, nur mehr davon.