Journal Samstag, 11. Oktober 2025 – Herbstwanderung am Starnberger See
Sonntag, 12. Oktober 2025 um 8:18Schön lange geschlafen. Wir hatten Wanderpläne, aber keine Eile, also bloggte ich gemütlich, trank Kaffee, Wasser, Tee.
Unser Wanderziel war der Starnberger See, ich wollte nochmal mit Herrn Kaltmamsell die Runde linksrum über Berg und Bismarckturm Assenhausen machen. Das Wetter war wie vorhergesagt trocken und nicht kalt, ich hoffte sogar auf den einen oder anderen Sonnenstrahl.
Erstmal musste ich mich allerdings über die Süddeutsche ärgern:
Deren Anzeigenabteilung verkauft weiterhin diese aufgeklebten Postkarten, die entweder redaktionellen Text auf der Titelseite verdecken oder durch Entfernen redaktionellen Text der ersten beiden Seiten vernichten. Mag eine Juristin vielleicht eine Argumentationslinie finden, mit der das gegen die presserechtliche Trennung von Anzeige und redaktionellem Inhalt verstößt? Ich würde mich sehr freuen. (Und merke mir den Absender dieser konkreten Postkarte, um niemals auch nur versehentlich bei ihm zu kaufen.)
Die zerfetzte Zeitung steckte ich als Reiselektüre in meinen Wanderrucksack, als Jacke sollte die Fleece-Version reichen (tat sie).
Vom Stachus aus brachte uns eine S-Bahn nach Starnberg.
Dort erstmal sehr guten Cappuccino am italienischen Kiosk, Herr Kaltmamsell frühstückte Canolo.
Es wurde eine schöne Wanderung, erstmal anderthalb Stunden am östlichen Ufer entlang bis ans Ende von Leoni.
Dabei vorbei an einer schönen historischen Leuchtreklame.
So wertgeschätzt, dass sie kürzlich gemalt imitiert wurde.
Die Votivkapelle am Todesort Ludwig II.
Schöne Häuser in Leoni.
Wir stiegen hoch zum Bismarckturm, genossen die Kombination von blauem Himmel und herbstbuntem Laub.
Ausblick in die eine Richtung.
Ausblick auf den Starnberger See.
Bismarckturm von hinten.
Kurz vor zwei Pause und Brotzeit (ich hatte zwei Birnen dabei) auf einem Bankerl mit dieser Aussicht; wir sahen zu, wie zwei Pferde Gassi geführt wurden. Ohnehin gibt es in dieser Gegend immer mehr Pferdehöfe, wie überhaupt Pferdezucht und -haltung in Bayern deutlich ansteigen – wohl ein weiterer Versuch, irgendwie von Landwirtschaft zu leben. Kann ich auf eine daraus folgende Wiederbelebung der Pferdemetzgerei hoffen?
Zeitgenössische Volksfrömmigkeit.
Bei Martinsholzen war ich zuletzt falsch abgebogen; diesmal sah ich rechtzeitig auf den GPS-Track.
Zurück am See, nach viereinhalb Stunden Gehen immer noch frisch.
Unser Wanderziel (-> Das Ziel ist das Ziel.) war noch vor halb fünf der Tutzinger Hof in Starnberg mit seinem hervorragenden Brotzeitbrettl.
Wir bestellten diesmal nur eines, dazu aber eine Extraportion Obatzten, der hier mein liebster ist. Dazu gab es dunkles Bier. Alles sehr gut.
Zurück daheim servierte ich abends einige frische Feigen (an der Sonnenstraße am Standl gekauft) und Schokolade zu einer Folge Mad Men, außerdem Schnaps. Den trinken wir eigentlich beide sehr gern, haben (meist als Geschenke) auch eine Auswahl vorrätig, doch Einsatz ergibt sich eigentlich nur, wenn wir Gäste haben und ihn abschließend anbieten. Gestern schnapselten wir einfach allein, ich hatte Heuschnaps, Enzian, Limoncello aus elterlicher Produktion (nicht wirklich Schnaps, ich weiß).
§
Damit’s nicht untergeht: Herr Kaltmamsell war so freundlich, das Rezept für seine hervorragenden Süßkartoffel-Mac-and-Cheese in meinem Rezeptblog zu hinterlegen.
§
In der gestrigen Wochenend-Süddeutschen, dem unzerrissenen Teil, eine schöne Reportage über ein ikonisches Lied meiner Jugend, auch in meinen Kreisen als Geheimtipp durchgereicht: “Am Fenster” von City. Raphael Geier hat Toni Krahl, eines der vier Band-Mitglieder, auf Zypern besucht (€).
“Sieben Minuten für die Ewigkeit”.
Ein Freiheitsliedchen, über die Mauer nach Süden geflogen: Wie vier Typen aus Ostberlin ohne ihr Wissen in Griechenland zu Stars wurden …
… und warum „Am Fenster“ von „City“ dort immer noch ein Radio-Klassiker ist.
13 Kommentare zu „Journal Samstag, 11. Oktober 2025 – Herbstwanderung am Starnberger See“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.






















12. Oktober 2025 um 8:43
So lange es keine Stutenmilchbetriebe etc. sind die übrige Pferde produzieren kann man da nicht drauf hoffen. 99,9% der Pferdebesitzer denken nicht einmal an die Option Metzger. LG
12. Oktober 2025 um 8:47
Danke für’s Rezept, das werde ich ausprobieren
12. Oktober 2025 um 10:43
Als Zeitungsausträger habe ich mich immer ganz furchtbar über diese Klebekarten aufgeregt, denn die kleben genau da, wo ich die Zeitung knicken muss, um sie durch den meist sehr kleinen Briefkastenschlitz zu pressen. Außerdem muss man für das Falten mehr Kraft aufwenden, nach Hunderten Exemplaren spürt man das ganz gut in den Händen. Nieder mit den Klebekarten!!
12. Oktober 2025 um 10:58
Europaweit braucht jedes Pferd von Geburt an einen Equidenpass, in dem u.a. jede Medikamentengabe eingetragen wird. Sobald gewisse Medikamente verabreicht wurden, auch in früheren Jahren, streicht der Tierarzt den Vermerk “zur Schlachtung geeignet”. Dies geschieht bei den allermeisten Hobbypferden, bei den Sportpferden sowieso. Ein Pferd muss also eigentlich von Geburt an für die Schlachtung vorgesehen werden. Auch ist eine zusätzliche tierärztliche Untersuchung und Freigabe direkt vor der Schlachtung erforderlich. Das und die geringe Nachfrage sind die Haupthindernisse dafür, dass es nicht mehr Pferdefleisch zu kaufen gibt.
12. Oktober 2025 um 11:47
Ein Traumfänger :).
Und ich dachte, alle Bismarcktürme sehen gleich aus. Jetzt hab ich nachgeschaut und festgestellt, dass nicht nur ihr und wir einen bekletterbaren haben, sondern dass es recht viele gibt, die wieder in gutem Zustand sind.
Im Rheinland ist es durchaus üblich, Pferdefleisch für den Sauerbraten zu nehmen. Pferdefleisch und Köln googeln, und es gibt einige Geschäfte mit Angebot.
12. Oktober 2025 um 12:21
No na, Croco, Köln ist mir wirklich zu weit für einen Lebensmitteleinkauf, Viktualienmarkt tut‘s auch. Aber ich erinnere mich an Zeiten mit erheblich größerem Angebot.
12. Oktober 2025 um 12:45
So super, dass Herr Kaltmamsell das Rezept für Süßkartoffel-Mac-and-Cheese nachgereicht hat – das hatte mich gestern nämlich echt angefixt und googeln blieb unbefriedigend.
Wollte nämlich “immer schon” mal Mac and Cheese kochen, aber jedes Mal, wenn es konkret werden sollte, dachte ich “das ist eine viel zu schwere Mahlzeit”…
Dankeschön!
12. Oktober 2025 um 14:26
Hier in Leipzig gibt es Pferdefleisch auf dem Wochenmarkt. Woher die Pferde eigentlich kommen, das habe ich mich auch schon gefragt. (Selbst probiert habe ich hin und wieder die eine oder andere Brat- oder Knachwurst direkt am Stand)
12. Oktober 2025 um 14:52
Juragedanken: mir käme hier erstmal Schlechtleistung in den Sinn: eine Zeitung, die ich nicht lesen kann, weil entweder was draufklebt oder die Seite zerrissen ist, ist mangelhaft. Würde ich tatsächlich reklamieren. Presserechtlich sehe ich da eher keinen Ansatz sehen, da Anzeige klar abgegrenzt, wenn auch auf nervige Weise.
Just 2 Cents.
LG
Poupou
12. Oktober 2025 um 16:19
Ein Pferd ist heute sowas wie ein Hund oder eine Katze, die man hoffentlich auch nicht zum Abdecker schafft, wo alles anderes ist und ein Tod in Angst wartet, sondern die man am besten zuhause euthanasieren lässt. Pferde gehen enge Beziehungen zu ihren Menschen ein, sind Sozialpartner.
12. Oktober 2025 um 16:34
Franz Maier hat das schon ganz gut erklärt und auch kecks stimme ich zu. Es ist zudem recht naiv, anzunehmen, dass ein Pferd, das sein Leben lang geritten wurde, dann im fortgeschrittenen Alter zu einer schmackhaften Mahlzeit taugen könnte. Die Pferde, deren Fleisch in den Handel kommt, sind explizit für genau diesen Zweck gezüchtet worden. Das sind dann auch eher schwere Rassen (da ist halt, salopp gesagt, mehr dran als an einem Vollblut). Warum man überhaupt Pferdefleisch essen wollen sollte, erschließt sich mir als Vegetarierin aber ohnehin nicht.
12. Oktober 2025 um 20:45
Über die aufgeklebte Reklame ärgere ich mich auch tierisch. In letzter Zeit kommen sie vermehrt vor. Habe das der SZ auch schon mehrfach mitgeteilt …
12. Oktober 2025 um 22:29
Ich habe mal (vor vierzig Jahren ) im Volontariat einen Hufschmied bei der Arbeit begleitet und der sagte, es geht wieder aufwärts mit seinem Handwerk, aber nicht durch die Landwirtschaft, sondern durch die Reiterei – wobei der Zusatz “Hobby” bei der ganzen Arbeit drumherum für mich nicht passt. Also doch – “Landwirtschaft”?