Journal Donnerstag, 7. August 2025 – Sonnenschein macht alles besser
Freitag, 8. August 2025 um 6:36Zu früh aufgewacht, aber den Tag über nicht darunter gelitten.
Das Wetter richtete sich nach der Vorhersage, zu meiner Freude konnte ich mein neues Kleid tragen (sehr schlecht fotografierbar, weil dunkelstes Blau). Auf dem Marsch in die Arbeit bekam ich blauen Himmel und Sonnenschein – sowie kalte Zehen in den Sandalen, auch die 12 Grad Morgentemperatur entsprachen der Vorhersage.
Im Büro legte ich noch zackiger los als erwartet, Menschen hatten nachts gearbeitet und mir Jobs geschickt. Dann geplante Arbeit, weiter im lehrreichen Lektoratsprojekt: Atomfallen-Quantencomputer! Gattergüten! Optische Pinzetten! Großapertur-Pockelszellen! Ich kapierte NICHTS, war aber von ALLEM begeistert! Gleichzeit musste ich allerdings Querschüsse auffangen, war deshalb sehr erleichtert, dass mir mehr Luft im Korrektoratsprojekt angekündigt wurde als zunächst bemessen.
Also setzte ich fröhlich mein Mittagspausenprojekt um: Espressobohnenkaufen plus Cappuccinotrinken im Caffe Fausto. U-Bahn zum Candidplatz, Spaziergang nach Süden.
Guter Cappuccino, der Auer Mühlbach rauschte dazu.
Zurück im Büro ackerte ich erst den nächsten Brocken weg, bevor ich zu meinem Mittagessen griff: Renekloden und Mirabellen, Muesli mit Joghurt. (Und keine Gurke, weil ich die schon wieder daheim vergessen hatte.)
Nach Jahrzehnte-lang geübter Banner Blindness entwickle ich jetzt KI-Blindness: Bei schneller Google-Suche sehe ich den ersten Absatz gar nicht.
(Wohl lediglich eine Erweiterung der “Gesponsert”-Blindness. Bald klicke ich automatisch auf die zweite Seite Suchergebnisse.)1
Der ausgesprochen produktive Arbeitstag machte mich froh, doch an seinem Ende fühlt ich mich auch ganz schön durch. Dass ich seit Weihanchten lediglich zweimal eine Woche Urlaub hatte, von denen nur eine als Erholungsurlaub durchgeht (die zweite war re:publica), mag dann doch Auswirkungen haben. Für Wien Ende August habe ich bislang eine lange Liste Ideen und Wünsche, aber noch kein Programm – vielleicht kriege ich das mit Jeden-Tag-nur-eine-Sache (Erholungsrat von Herrn Kaltmamsell) doch mal hin? Im Moment bin ich allerdings wieder an dem Punkt, an dem ich mich weder auf Wochenenden noch auf Urlaube wirklich freue: Danach muss ich ja doch zurück in die Arbeit.
Partyprogramm der Woche (Lerchenlauf und gestriger Mittagsausflug zählen auch dazu): Gestern traf ich mich nach Feierabend mit einer früheren Mitschülerin (loser Kontakt seit ein paar Jahren) im Biergarten, und zwar in dem am Bavariapark.
Guter Schweizer Wurstsalat, dazu alkoholfreie Radler.
Wir kamen länger und tiefer ins Gespräch, als ich vorhergesehen hatte (eine ganz eigene Art Verbindung, da wir viel gemeinsame Basis hatten, aber dazu ein paar Jahrzehnte völlig unterschiedliche Lebenswege), während durch die Kastanienblätter die Abendsonne immer dunkler gold wurde – und ich nach einer Weile merkte, dass ich nicht nur Abendbrot aß, sondern auch war (der viele Regen und jetzt plötzlich Sonne und Wärme auf die Pfützen): Ich werde heute wahrscheinlich wieder zur Großpackung Mückenstichgel greifen müssen.
Nach Hause spazierte ich ein Stück zusammen mit meiner Verabredung, wir wohnen nahe beieinander. Daheim traf ich auf einen noch wachen Herrn Kaltmamsell, bereitete noch schnell meine Brotzeit für den Freitag vor. Und machte mich nach den vielen menschlichen Eindrücken des Abends auf eine unruhige Nacht gefasst.
- Mal sehen ob ich jetzt hier auch wie auf Mastodon Tipps für Suchmaschinen-Alternativen bekomme – von Menschen, die sich offensichtlich keine Arbeitsumgebung vorstellen können, in der sowas nicht frei wählbar ist, schon gar nicht auf die Schnelle. Weil das alles mit Linux nicht passiert wäre und man selbst schuld ist, wenn man eine andere Textformatierungssoftware benutzt als LaTeX. [↩]
3 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 7. August 2025 – Sonnenschein macht alles besser“
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8. August 2025 um 8:07
Ich gebe zu, dass mir auch schon der Zeigefinger zuckte, obwohl ich diese Erfahrung auch ständig mache. Auf der Arbeit sitze ich an einem PC, der in einer behördlichen Infrastruktur hängt und da darf man eigentlich beinahe überhaupt nichts. Trotzdem bekommt man ständig “Tipps”, welche tollen Outlook-Plugins es so gibt. :-D
8. August 2025 um 11:11
„Ich kapierte NICHTS, war aber von ALLEM begeistert!“ :) :) :)
Und dieser Ratschlag, pro Tag nur ein Ding zu machen im Urlaub, hat wirklich was. Früher, im meinem Leben als Jojo, hätte ich den komplett verworfen. Heute weiß ich, dass die gefühlte Intensität des Lebens, hinter der ich immer her rannte, eigentlich im Langsamen liegt.
9. August 2025 um 3:44
Für Banner und sponsored links bin ich längst blind, aber die KI-Zusammenfassungen quittiere ich innerlich immer noch mit einem verächtlichen „Pah!“