Journal Sonntag, 12. Oktober 2025 – Schöne Herbstbuntheit, schlimme Arbeitswochenvorbereitung

Montag, 13. Oktober 2025 um 6:14

Etwas unruhige Nacht, mir saßen der drohende halbe Arbeitssonntag sowie der unabwendbare Arbeitsmontag als Alb auf der Brust. Ich zwang mich zu längerem Liegenbleiben als unter der Arbeitswoche.

Es tagte wie angekündigt zu Wolkenhimmel, aber Oktober ist ja der Monat, in dem buntes Laub jedes Wetter verschönt. Ich plante eine letzte Laufrunde vor Rückkehr in die Bewegungseinschränkung der Erwerbsarbeit. Die Route musste ich wieder Richtung Süden planen, da der gesamte Nordteil der Stadt vom gestrigen München-Marathon blockiert war.

Schon vor dem Loslaufen fuhr ich meinen Arbeits-Laptop hoch: Nach drei Wochen Pause würde er zahlreiche Updates starten, sie würden mehrere Anläufe brauchen – das konnte ich ja jetzt schon erledigen. Und so war es dann auch.

Ich lief von daheim los, über Alten Südfriedhof zur Wittelsbacherbrücke, über Flaucher nach Thalkirchen, zur Großhesseloher Brücke und auf der Ostseite der Isar weiter. Da ich bis hier noch keinem einzigen Mountainbiker begegnet, traute ich mich nach Jahren mal wieder auf die Waldstrecke am Hang – und genoss sie sehr. Erst auf dem Rückweg dort kamen Mountainbiker – und dann gleich eine etwa 30-köpfige Gruppe, ich wusste gar nicht mehr wohin.

Doch gestern fühlte ich mich derart fit (eine Urlaubswoche mit zweimal Schwimmen, zweimal Wandern, zweimal Joggen ist halt ideal), dass ich nach Jahren wieder die zwei Stunden voll machte, und das mit Spaß und ohne Schmerzen. Herrlitsch!

Diejenigen, die am liebsten mit besonders vielen anderen Menschen laufen, waren ja beim München-Marathon verräumt, die Straßen und Wege angenehm spärlich genutzt. UND ALLES SO SCHÖN BUNT!

Die seltene Abzweigung nach links.

Noch Mountainbiker-frei.

Vor der Rückfahrt mit der U-Bahn kaufte ich noch Frühstückssemmeln.
„Meine Oma immer: ‚Wenn glücklich, alles Essen ist gesund.‘“
Die Bäckereiverkäuferin kürzte die Diskussion ab, ob nun Protein- oder Kürbiskernsemmeln gesünder sind (nicht von mir geführt!). (Ich lehne lediglich Lebensmittel ab, die “Protein-“irgendwas sind – in unserer Nahrung ist auch so genug Eiweiß.)

Daheim gab es nach Duschen und Streuselzubereitung für abends Frühstück um halb zwei: Körnersemmeln mit Tegernseer Käse, frische Feigen.

Dann nochmal tief durchgeseufzt und ran ans Arbeits-Postfach.

Zwei Stunden später tauchte ich wieder daraus auf, fühlte mich zumindest auf diesen Ebenen für den Montag gewappnet, aber bereits wieder erledigt. Mittlerweile war es draußen richtig schön und sonnig geworden, ich hatte es erst durch das Blenden der Sonne mitbekommen. Willkommen zurück im Erwerbsarbeitsleben!

Musste ich noch meinen ungeschickt terminierten Auftritt auf einer montäglichen Veranstaltung vorbereiten. Daran machte ich mich nach einer kurzen Pause mit Papiermüllrunterbringen.
Insgesamt ein halber Arbeitstag Aufwand, selber schuld.

Mir war klar, dass ich für die vielen (NEUN!) Fünf-Tage-Arbeitswochen bis Weihnachten (verdammter Allerheiligenfeiertag an einem SAMSTAG!) dringend Termine brauche, auf die ich mich freuen kann. Im November gibt es seit gestern schonmal DREI mit Beteiligung sehr freuenswerter Menschen, für die kommende Woche bin ich Dienstagabend mit Herrn Kaltmamsell verabredet, bis nächsten Sonntag kann ich mich auf Familie und Kirchweihgans freuen.

Eine Runde Yoga, dann machte ich Apple Crumble aus Ernteanteil-Äpfeln mit Zitronenduft zum Nachtisch.

Aus dem Ernteanteil-Lauch hatte Herr Kaltmamsell Lauch-Käse-Suppe gekocht, zum ersten Mal mit Salsiccia statt Hackfleisch.

Passte hervorragend.
Zum Nachtisch gab es Apple Crumble mit flüssiger Sahne.

Abendunterhaltung eine Folge Mad Men – nach der ich dringend und so schnell wie möglich ins Bett musste: Ich fühlte mich so betrunken, als hätte ich eine halbe Flasche Wein intus (dabei hatte ich gar keinen Alkohol getrunken), also benommen, hatte Denk- und Gleichgewichtsprobleme.

§

Recherche-Vorschlag bzw. ein Artikel, den ich gerne lesen würde:
All die Wie-es-gewesen-sein-wird-Texte am Anfang der Corona-Pandemie (die mich mit ihrem “Wir werden auf diese Zeit zurückblicken als XY” kolossal in ihrer Nutzlosigkeit nervten): Welche Aspekte haben sich mittlerweile bewahrheitet? Welche belegen in erster Linie welche falschen Prämissen?

§

Nicht der erste, nicht der einzige Artikel einer Journalistin über ihr Leben mit einem Demenz-kranken Elternteil, aber auch dieser auf vielen Ebenen informativ:
“Demenz und plötzlich ist alles anders
Als das Lachen verstummte”.

Unsere Autorin begleitet ihren demenzkranken Vater zwischen Pflegekrise, Sterbewunsch und der Frage, wie lang Abschiede sein können.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Sonntag, 12. Oktober 2025 – Schöne Herbstbuntheit, schlimme Arbeitswochenvorbereitung“

  1. Sebastian meint:

    Danke für den tollen Oma-Spruch zum Wochenstart. Dir auch einen so guten wie geht mit viel gesundem Mittagscappuccino.

  2. Trulla meint:

    Der Artikel über die väterliche Demenz hat mich, da als Tochter ebenfalls über Jahre betroffen gewesen, sehr beeindruckt. Alles stimmt, genau so läuft es ab.

    Sehr verärgert hat mich nur das Erlebnis mit dem Neurologen, denn was von diesem geäußert wurde, lässt mich vermuten, dass er nur theoretisch gebildet ist und keine Ahnung hat, was bei Betroffenen und Angehörigen abläuft.

    Ein weiterer Punkt ist noch lange nicht ausdisktiert. Den Wunsch, in Würde und Selbstbestimmung zu sterben, will uns unsere Politik einfach nicht erfüllen.
    Ich bin seit Jahren Mitglied der DGHS, durchaus im Wissen darum, dass mein damit manifestierter Wunsch, unter bestimmten Umständen ärztliche Hilfe zum Suizid zu erhalten, im Falle einer Demenz aber “Null und Nichtig” ist. Der “mögliche” Wunsch, doch lieber leben zu wollen soll dann lt. Gesetz einen höheren Stellenwert haben als ALLES, was ich bei klarem Verstand vertreten habe. Ist das nicht höherer Blödsinn?

  3. Trulla meint:

    Der Artikel über die väterliche Demenz hat mich, da als Tochter ebenfalls über Jahre betroffen gewesen, sehr beeindruckt. Alles stimmt, genau so läuft es ab.

    Sehr verärgert hat mich nur das Erlebnis mit dem Neurologen, denn was von diesem geäußert wurde, lässt mich vermuten, dass er nur theoretisch gebildet ist und keine Ahnung hat, was bei Betroffenen und Angehörigen abläuft.

    Ein weiterer Punkt ist noch lange nicht ausdiskutiert. Den Wunsch, in Würde und Selbstbestimmung zu sterben, will uns unsere Politik einfach nicht erfüllen.
    Ich bin seit Jahren Mitglied der DGHS, durchaus im Wissen darum, dass mein damit manifestierter Wunsch, unter bestimmten Umständen ärztliche Hilfe zum Suizid zu erhalten, im Falle einer Demenz aber “Null und Nichtig” ist. Der “mögliche” Wunsch, doch lieber leben zu wollen soll dann lt. Gesetz einen höheren Stellenwert haben als ALLES, was ich bei klarem Verstand vertreten habe. Ist das nicht höherer Blödsinn?

  4. die Kaltmamsell meint:

    Ich wiederhole mich, Trulla: Sie sollte dringend ein eigenes Blog mit ihren Erfahrungen, Erinnerungen, Ansichten führen.

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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