Journal Sonntag, 23. November 2025 – Sonniges Novemberklirren

Montag, 24. November 2025 um 6:22

Dank verdunkeltem Schlafzimmer wieder fast zehn Stunden Schlaf bekommen – unerwartet, weil ich dazwischen eine ganze Weile von Reizhusten wachgehalten wurde (WTF?). Außerdem war es im Park vorm Schlafzimmer so laut (Menschenlärm – und das bei dieser eisigen Kälte?), dass ich trotz geschlossener Fenster Ohrstöpsel brauchte.

Ich stand auf zu frostigem Sonnenschein, wie schön!

Laufen bei Frost tut mir erfahrungsgemäß nur bei niedrigen einstelligen Minusgraden gut, ab zweistelligen und darunter protestieren meine Lungen mit Schmerzen. Deshalb freute ich mich, dass das Wetter gestern in diesen Bereich fiel und nahm eine Tram zum Tivoli – dachte sogar an eine Sonnenbrille. Ab Haltestelle Paradiesstraße trabte ich an die Isar und nach Norden. Schnell merkte ich allerdings dass meine Bronchien immer noch empfindlich waren. Mir fiel mein dünner Halsschlauch ein und ich zog ihn über Mund und Nase – umgehende Wirkung, so kann vielleicht auch bei noch stärkerer Kälte laufen. Allerdings löste er Pandemie-Flashbacks aus: Meine Brille beschlug über dem improvisierten Atemschutz. Auf dem Rückweg beschlug sie so sehr, dass ich die Mund-Nasen-Bedeckung lieber runterzog, ich wollte ja nicht stürzen.

Doch es wurde schon auch ein schöner Lauf: Nachdem ich auf dem Rückweg etwas schwächelte, hatte ich doch noch Kraft und Lust auf knapp zwei Stunden (in denen ich nicht mal 18 Kilometer weit kam – nur damit sie mein Tempo einschätzen können). Die Wege waren gut genutzt von Läufer*innen und Spaziervolk, wenigen Radler*innen. Das riesige Verbrenner-Auto auf Höhe Oberföhring in deutlich schneller als Schritttempo verstörte mich allerdings, für Pkw-Verkehr ist der Weg eigentlich gesperrt.

Tram zurück nach Hause, dort ausführliche Körperpflege (aus dem Fußbad wurde dann doch ein Vollbad, ich sehnte mich nach heißem Wasser). Dadurch war es schon halb drei durch, als ich mich zum Frühstück setzte: Körnersemmel mit Käse, Orange mit Joghurt.

Nachmittag mit Wäschewaschen, Lesen. Der Himmel zog langsam mit Wolken zu.

Große Lust auf Yoga, doch die nächste Folge im 30-Tage-Programm (ich checke gerne vorher mit Durchscrollen) wäre eine sehr sportliche gewesen. Sonst hochwillkommen, wenige Stunden nach einem so ausführlichen  Lauf allerdings nicht das Passende: Ich sah durch mein gespeichertes und kommentiertes Stortiment, entschied mich für eine Stretch-and-Relax-Folge von Jessica Richburg.

Zum Abendessen war Herr Kaltmamsell aushäusig, ich machte mir restlichen Zuckerhut als Salat, dazu Eier und Salami. Nachtisch ein Rest Apple Crisp und Schokolade.

§

Ach da schau her: Es ist gar nicht mein Arbeitgeber, sondern ein Trend! SZ-Magazin über Kollektivitis:

Endlose Termine und Abstimmungsschleifen prägen den Alltag in vielen Büros. Jeder Vorschlag wird zerredet, alles dauert ewig. Warum kann niemand mehr allein arbeiten und entscheiden?

“Sollen wir dazu kurz teamsen? Bitte nicht!”.
(Und lautes Auflachen beim Autoren-Abbinder.)

§

Übers Sterben. Hier erzählt Journalistin Tatiana Schlossberg von ihrem eigenen an Leukämie und welchen Einfluss ihr Cousin, US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy, Jr., darauf hat:
“A Battle with My Blood”.

For my whole life, I have tried to be good, to be a good student and a good sister and a good daughter, and to protect my mother and never make her upset or angry. Now I have added a new tragedy to her life, to our family’s life, and there’s nothing I can do to stop it.

(…)

I watched from my hospital bed as Bobby, in the face of logic and common sense, was confirmed for the position, despite never having worked in medicine, public health, or the government.
Suddenly, the health-care system on which I relied felt strained, shaky. Doctors and scientists at Columbia, including George [her husband], didn’t know if they would be able to continue their research, or even have jobs. (Columbia was one of the Trump Administration’s first targets in its crusade against alleged antisemitism on campuses; in May, the university laid off a hundred and eighty researchers after federal-funding cuts.) If George changed jobs, we didn’t know if we’d be able to get insurance, now that I had a preëxisting condition. Bobby is a known skeptic of vaccines, and I was especially concerned that I wouldn’t be able to get mine again, leaving me to spend the rest of my life immunocompromised, along with millions of cancer survivors, small children, and the elderly. Bobby has said, “There’s no vaccine that is safe and effective.” Bobby probably doesn’t remember the millions of people who were paralyzed or killed by polio before the vaccine was available. My dad, who grew up in New York City in the nineteen-forties and fifties, does remember. Recently, I asked him what it was like when he got the vaccine. He said that it felt like freedom.

As I spent more and more of my life under the care of doctors, nurses, and researchers striving to improve the lives of others, I watched as Bobby cut nearly a half billion dollars for research into mRNA vaccines, technology that could be used against certain cancers; slashed billions in funding from the National Institutes of Health, the world’s largest sponsor of medical research; and threatened to oust the panel of medical experts charged with recommending preventive cancer screenings. Hundreds of N.I.H. grants and clinical trials were cancelled, affecting thousands of patients. I worried about funding for leukemia and bone-marrow research at Memorial Sloan Kettering. I worried about the trials that were my only shot at remission. Early in my illness, when I had the postpartum hemorrhage, I was given a dose of misoprostol to help stop the bleeding. This drug is part of medication abortion, which, at Bobby’s urging, is currently “under review” by the Food and Drug Administration. I freeze when I think about what would have happened if it had not been immediately available to me and to millions of other women who need it to save their lives or to get the care they deserve.

die Kaltmamsell

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