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Journal Freitag, 20. Juni 2025 – St. Brück mit Freibad und Walnussbrotbacken

Samstag, 21. Juni 2025

In der Nacht auf gestern sah ich einen Marder! Gegen drei beim Herablassen des Rolladens huschte ein Tier über die Straße vorm Haus, ohne Brille ordnete ich es als Katze ein. Doch es sprang auf ein parkendes Auto und lief auf dessen Dach umher – mal hierhin, mal dahin. Da holte ich doch mal meine Brille: Marder. Ganz deutlich, als er zurück auf die Straße sprang und ich die Form des Kopfes, seine Größe und die weiße Brust erkennen konnte. Mitten in München!

Früh aufgewacht, das passte mir gut, denn: Der gestrige Tag war um das Walnussbrot herum geplant, das ich backen wollte – und das bei allen bisherigen Versuchen zwar nie misslang, aber auch nie ganz so wurde, wie ich mir das vorstellte. Richtig Routine werde ich dabei aber nie erreichen, denn mit vielen Handgriffen über ca. 48 Stunden passt es nur selten in mein Leben als Vollzeit-Angestellte (mit diversen anderen Interessen neben Brotbacken).

Am Vorabend hatte ich den Sauerteig gerührt, nach Bloggen und Milchkaffee bereitete ich das Brühstück (abweichend vom Rezept mit Roggenvollkornmehl, denn das hatte ich schon, und für 80 Gramm wollte ich kein Kilo eines anderen Mehls kaufen) und die Walnüsse vor. Dann deutlich früher als sonst ab zum Schwimmen ins Dantebad, um den Sauerteig nicht zu lange gären zu lassen.

Radeln durch die sonnige, aber noch morgenkühle Stadt. Zwar war Brücken- aber halt doch Werktag: Ich konnte mir am Dantebad einen Radl-Parkplatz aussuchen.

Schwimmen über sonnenglitzerndem Metallboden war ok, die mittleren 1.000 Meter überraschend anstrengend.

Foto aufgenommen von einer Person im Liegen am eigenen Körper herunter, man sieht Bikinihose und Beine, davor Freibadwiese, Bäume, wenige Badegäste, im Hintergrund die Betonstufen einer Zuschauertribüne

Anschließend noch ein Stündchen Sonnenbad, bevor ich nach Hause radelte, jetzt den Schatten suchend.

Daheim weitere Brotback-Handgriffe. Zum Frühstück um zwei gab es zwei unterwegs gekaufte Semmeln und zwei große Aprikosen.

Dass der Teig fürs Walnussbrot eher weich und klebrig war, hatte ich noch in Erinnerung. Doch dass der Knethaken der Küchenmaschine diesmal in dünnem Spätzleteig rührte, wunderte mich doch. Wiederholter Check des Rezepts: Ich Superdummie hatte nur eines von zweimal 300 Gramm Weizenmehlen in die Autolyse-Schüssel gekippt, klar war das Ergebnis Suppe. Ich schüttete also das fehlende Mehl hinterher, auch wenn das die Magie von Autolyse und Gluten-Entwicklung durcheinanderbrachte.

Zwischen zwei Teigfaltungen ging ich auf eine Einkaufsrunde zu Vollcorner und Verdi, jetzt war es wirklich sommerlich heiß (aber immer noch nicht so, dass es auch im Schatten unangenehm gewesen wäre).

Der Brotteig ging sehr energisch, ich strich gleich mal die Option einer Stückgare über Nacht im Kühlschrank. (Deswegen verwenden halt auch die meisten lokalen handwerklichen Bäckereien mit wenigen Filialen Hilfsmittel aus dem Labor: Deren Brot muss zuverlässig jeden Tag gleich werden, ohne dass jemand die Backzeiten verschieben muss oder nach Übergare ein flaches Brot im Regal landet.)

Nachmittag ohne Zeitung – aber diesmal war ich selber schuld: Beim Verlassen des Hauses Richtung Freibad hatte ich sie im Briefkasten gesehen, aber beschlossen, dass ich sie auf dem Rückweg mitnehmen würde. Da hatte sie aber bereits jemand geklaut.
Halt: Nicht selber schuld. Schuld ist der Dieb / die Diebin: Wer wegnimmt, was einem/einer nicht gehört, macht sich schuldig.

Ich holte die Studentin Kaltmamsell hervor, die kein Problem damit hatte, tagelang Zeitungen ungelesen zu stapeln, wenn sie in einer fesselnden Romanlektüre steckte – und das tat ich ja gerade.

Abendessen durfte ich servieren: Ich hatte beim Verdi schöne Doraden gekauft, die briet ich an (was ich auch in einer beschichteten Pfanne nie schaffe, ohne dass die Haut anpappt) und garte sie im Ofen fertig. Dazu gab es restlichen Kopfsalat aus Ernteanteil, als Wein hatte ich die letzte Flasche mallorquinischen Binigrau Nounat ausgesucht, der facettenreich schmeckte und sehr gut passte. Nachtisch Schokolade.

Ärger beim Einschießen der Walnussbrote in den Ofen: Die Befestigung der Schienen löste sich beim Rausziehen des mit vorgeheizten Backblechs, ich musste im 240 Grad heißen Backofen hantieren und fluchte laut und ausgiebig. Denn Broteinschießen mit Bedampfung ist eine heikle und kurz getaktete Angelegenheit mit Wasser im Kocher erhitzen, Blechrausholen, Teiglinge aus Gärkörbchen auf Blech kippen, Blech in den Ofen schieben, ein Tässchen heißes Wasser auf den Backofenboden kippen, Ofentür schließen – Störungen im Ablauf sind SEHR störend.

So viel schöner diese Wohnung im 3. Stock ist, in die wir vor vier Jahren zogen (was sie besser mal ist, wenn ich bedenke, wie viel höhere Miete wir zahlen): Die neue Küche unten, die einzige meines Lebens, die ich mir vor elf Jahren selbst aussuchte und kaufte, vermisse ich schon sehr.
(Zur Erinnerung: Wir entschieden uns damals gegen Mitnehmen, weil diese maßgefertigte Küche zum einen nicht genau in den anderen Küchengrundriss gepasst hätte, zudem die vorhandene Küche genauso neu war und wir sie umständlich hätten loswerden müssen.)

Backen gelang aber, die Laibe sahen gut aus (einer wird eingefroren).

Der Abend kühlte früh ab, wir konnten Fenster und Balkontüren öffnen. Wieder Fledermausschau aus Herrn Kaltmamsels Zimmer: Reichlich Geflatter.

§

Der neue Rechner ist bestellt, vielen Dank für Ihre Beratung: Es wurde ein kleines MacBook Air. Ich investierte je 250 Euro in extraviel Arbeitsspeicher und extraviel Festplatte – vor allem mit dem Ziel, mich wieder möglichst lang nicht um einen Ersatz kümmern zu müssen. In zehn Tagen holte ich das Gerät im Applestore ab – das dürfte mit der Auszahlung des Gehalts-Bonus 2024 zusammenfallen und fast exakt der Betrag sein.

Und sollte sich herausstellen, dass ich doch weitere Anschlüsse für z.B. Datenübertragung auf meine neuen Knochenkopfhörer brauche: Herr Kaltmamsell besitzt Adapter für fast alles.

Journal Fronleichnams-Donnerstag, 19. Juni 2025 – Sommergrillen bei Elterns

Freitag, 20. Juni 2025

Unruhige Nacht, ich fühlte mich weiterhin gehetzt.

Ohnehin hatte ich mir den Wecker gestellt: Gestern war großes Grillen bei meinen Eltern, dafür durfte ich Brot backen.

Mangels Vortageszeit für Ansetzen und Führen von Sauerteigen wurde es das schnelle Weizenmischbrot. Also nach dem Aufstehen erstmal Brotteig geknetet, Café von leche gab es nach Start des Teiggehens.

Es wurde ein Balkonkaffee, auch bei deutlicher Morgenfrische.

Aufsicht auf einen schwarzen Eisentopf, darin ein aufgerissener Brotlaib, daneben der Topfdeckel, dahinter ein Kuchengitter

Gelungen!

Mit Herrn Kaltmamsell nahm ich einen Zug um halb elf nach Ingolstadt.

Sonnenbeschienene ebene Landschaft, im Vordergrund eine Landstraße, rechts darauf ein Motorradfahrere, im Hintergrund ein Dorf mit weißem Kirchturm

Sonnige, leicht hügelige Landschaft mit Hopfengärten, im Vordergrund ein Stück Bahngleis

Sonnige Landschaft, links ein grünes Getreidefeld, rechts eine Landstraße

Holledau im Juni.

Im elterlichen Garten herrschte bereits Geselligkeit: Bruderfamilie (minus Neffe, der kürzlich nach Berlin gezogen ist), die lieben Schwiegers waren aus Augsburg angereist.

Ausschnitt eines Eigenheimgartens, in dem drei Personen stehen, umblüht von riesigen Rosenbüschen in Rosa und Weiß

Es wurde gerade geblüht wie bescheuert, die Rosen werden von Jahr zu Jahr schöner.

Aperol Spritz, dann begann die große Grillage.

Aufsicht auf einen runden gedeckten Tisch mit vielen gegrillten Speisen und Salaten, gefüllten Tellern und Gläsern, es ragen die Hände der Gäste ins Bild

Auf meinem Teller landeten: Salat aus gerösteter roter Paprika, vom Grill Auberginenscheiben, Weißbrot, Riesengarnelen, Tomatenhälften, Lammkoteletts, frisches Brot.

Dazu viele Informations-reiche Gespräche: Wo ist wer, welche Pläne gibt es (Job, Urlaube, Sport), wie steht es um die Gesundheiten?

Wir saßen noch ein paar Stunden im Schatten der Schirme auf der Terrasse, die vor der ernsthaften Sommerhitze schützten, erst über Espresso, dann über Kaffeeundkuchen – auch meine Mutter war auf die Idee gekommen, den altmodischen Nussbaiserkuchen zu backen (ließ ich aus).

Zurück nach München fuhr ich allein in der wieder wohl klimatisierten Regionalbahn, Herr Kaltmamsell war abends in Augsburg verabredet und direkt dorthin gefahren. Beim Aussteigen in München ein paar angenehme Grad weniger, als es in Ingolstadt gehabt hatte.

Im schattig kühl gehaltenen Daheim eine halbe Stunde Gymnastik. Auf die 30. und letzte Folge von Adrienes Yoga-Programm “Center”, die wie immer ohne Ansagen geturnt wird, hatte ich keine Lust. Statt dessen begann ich wieder ein 7-Tage-Pilates-Intermezzo mit Gabi Fastner, anschließend plane ich das 30-Tage-Programm “Home” von Adriene, mit dem ich vor fast sechs Jahren in Yoga einstieg.

Zum Abendessen machte ich mir einen großen Teil des riesigen Kopfsalats aus Ernteanteil (oh ja, Blätter von Salat aus Freiland sind eine komplett andere Nummer als die aus dem Folientunnel: diese waren dick wie richtiges Gemüse) mit Ernteanteilgurke und zwei Flachpfirsichen, die wegmussten – Joghurtdressing passte sehr gut. Nachtisch Schokolade.

Nicht früh ins Bett, weil ich den Sommerabend auf dem Balkon genießen wollte, außerdem für meine Brotbackpläne am Freitag möglichst spät Sauerteig ansetzen.

Auf dem Balkon las ich Becky Chambers, The Long Way to a Small, Angry Planet, wurde mit dem Besuch eines Amslerichs an der frisch gefüllten Wasserschale auf dem Balkon-Sims beehrt. Herr Amsel schloss seinen Trunk mit ein paar Kadenzen Gesang ab: Yepp, das war der amtierende Revier-Amslerich – dass er echt keine Callas ist (im Gegensatz zu manchem Vorgänger mit beeindruckenden Koloraturen), hatte ich bereits in den vorhergehenden Monaten festgestellt; dieser stößt eher irgendwelche Töne hervor, melodiös ist was anderes.

Im letzten Licht dieser längsten Tage des Jahrs setzte ich mich ans Fenster von Herrn Kaltmamsells Zimmer und wartete auf Fledermäuse – ich musste nicht lange warten.

§

Sarah Bosetti erklärt das AfD-Verbot so, dass Nazis es verstehen:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/MbuWGAbJAzg?si=A-4jggLK4n80JxOl

Ich bin nicht gegen ein AfD-Verbot, aber ich will, dass wir alle angemessen deprimiert sind, weil wir überhaupt darüber reden.

(Ich freue mich sehr, dass es weiterhin politisches Kabarett gibt, auch wenn es heute anders aussieht als in der Lach- und Schießgesellschaft vor 30 Jahren.)

Journal Mittwoch, 18. Juni 2025 – Lerchenmorgen, Hirschgartenabend

Donnerstag, 19. Juni 2025

Etwas zerhackte Nacht, zum Glück schlief ich jedesmal schnell wieder ein.

Als der Wecker extra-früh klingelte, stand ich bereits neben dem Bett, bevor ich zu Bewusstsein gekommen war: Ich wollte Laufen gehen. Also Kurzprogramm Katzenwäsche, Milchkaffee, Blogpost checken und veröffentlichen – raus in den Sommermorgen.

Es war ziemlich kühl, das gefiel mir. Auch dass es diesmal nicht regnete – selbst wenn das mehr Läufer*innen anzog. Zwar jogge ich (derzeit?) auch im Regen wirklich gern, aber schönes Wetter ist hübscher.

Lindwurmstraße Richtung Sendlinger Tor.

Gang zwischen altem und neuerem Teil des Alten Südfriedhofs.

Sankt Stephan

Daheim Säuberung und Anziehen in Sommerliches.

Kamillenparty auf der Theresienwiese.

Emsigkeit am Schreibtisch.

Zusammen mit einem relevanten Teil des Mitmach-Webs war ich in Gedanken bei jemandem im OP, die alle guten Gedanken brauchte. Ich wusste kaum, wohin ich meine Sorgen richten sollte. Da die Patientin eh ausgeschaltet war, verlegte ich mich auf hochenergetische Gedanken ans OP-Personal, die brauchten beste Gesundheit, Ausdauer, Besonnenheit, geistige Klarheit, eine ruhige Hand und die richtigen Entscheidungen. (Abends gab es Entwarnung: Erstmal alles gut gelaufen.)

Auf einen Mittagscappuccino im Westend.

Wackeres Bordsteinblümlein in der Anglerstraße.

Mittagessen: Kiwi, Aprikose, Pfirsich, Muesli mit Joghurt.

Mittelemsiger Nachmittag, es wurde freitäglich ruhig.

Zu Feierabend war ich mit Herrn Kaltmamsell verabredet: Abendessen im Hirschgarten (auf der aktuellen Liste von Dingen, die ich im Sommer gemacht haben möchte). Wir trafen uns gleich dort am Hirschgehege. Beim Spaziergang dorthin war es in der Sonne immer noch angenehm, beim Sitzen im Biergarten war Schatten aber angenehmer.

Der Hirschgarten hält zumindest an einer seiner Schänken noch am alten Prozess fest: Masskrug selbst aus dem Schrank nehmen (Wasserhahn zum Ausspülen gegenüber), für Radler am Zapfhahn neben Bierausschank selbst so viel Limo rein, wie man möchte, mit Bier auffüllen lassen (oder halt den leeren Krug für eine Mass Helles rüberreichen). Ich holte uns zwei Mass Radler.

Nachtmahl: Spareribs für Herrn Kaltmamsell, ein halbes Hendl für mich (gut und saftig), je eine Riesenbreze (die wir beide nicht ganz schafften).

Angemessene Hirschsichtung.

Manche sagen, Biergärten seien das Sympathischste an Bayern – ich liebe diese Tradition sehr, das Konzept ist Teil meiner Daheim-Gefühle (-> 4. Grundgedanke und Umsetzung Biergarten).

Nach Hause mit der Tram, dort noch eine Runde häusliche Geschäftigkeit, außerdem zum Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, aber erstmal Fledermaus-Schau: Herr Kaltmamsell hatte entdeckt, dass man von seinem Zimmer aus eine besonders belebte Fledermaus-Schneise sieht.

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Ich bin immer wieder überwältigt, wie viel Zeit, Energie und Liebe Dalcash Dvinsky investiert, um seinem Hund Bunny, einem Alaskan Malamute, ein gutes Leben zu ermöglichen. Nach einem Jahr Pause beschreibt er, mit welchem Vorgehen er wahrscheinlich Tierarztbesuche einfacher gemacht hat:
“A small step for mankind”.

Wenn Sie sich für Hunde interessieren, möchten Sie vielleicht auch die vorherigen Post lesen:
“The Bunny Years”.

§

Sandro fasst auf Tiktok zusammen:
“Sätze die man am Münchner HBF hört”.

(Des daleb i nimma.)

Journal Dienstag, 17. Juni 2025 – Toter Elefant, veralberte Spione

Mittwoch, 18. Juni 2025

Unwillig geweckt worden. Statt Vorfreude über die vier freien Tage ab Donnerstag spürte ich die Belastung der folgenden sieben Fünf-Tage-Arbeitswochen, dummes Gemüt.

Sonniger Sommermorgen, noch schön frisch.

Traurige Neuigkeit beim Passieren der Zeitungskästen: Im Tierpark Hellabrunn ist der Elefantenbulle Otto gestorben. (Hier unten Fotos von Otto mit sechs Monaten.)

Freude beim Passieren der Alten Kongresshalle (was wird wohl nach dem Comicfestival aus dem Plakat…?).

Aus den drei Morgengymnastinnen von vergangener Woche vorm Verkehrmuseum sind übrigens fünf geworden, und das täglich – wacker!

Am Schreibtisch nach Langem mal wieder Überfall aus dem Postfach, ich war gleich gut beschäftigt. Ließ sich aber lösen (nicht ideal, aber Hauptsache weg).

Für meinen Mittagscappuccino ging ich nur rüber zu Nachbars, gönnte mir dann aber einen Spaziergang um den Block im warmen sonnigen Wetter.

Zu Mittag gab es später Gurke, Quark mit Joghurt, Kirschen.

Etwas durcheinanderer Arbeitsnachmittag, der spontaner Umstände halber auch noch länger dauerte als geplant – wo ich doch fürs Abendessen zuständig war!

Also besonders zackiger Heimweg, nur kurz Einkauf im Edeka. Temperaturen auch in der Sonne weiterhin angenehm.

Daheim Wäsche aufgehängt, Erdbeeren geschnippelt, Crowdfarming-Artischocken Nr. 3 und 4 zugerichtet und ins kochende Wasser geworfen, Knoblauch-Majo light (mit viel Joghurt) gerührt, Yoga-Gymnastik geturnt, Weizensauerteig aufgefrischt, Brotzeit hergerichtet, Artischocken serviert und gegessen, Nachtisch Erdbeeren. Ich fühlte mich gehetzt.

Aber ich musste ja noch Fingernägel schneiden (GNA!). Danach Nachtisch 2: Schokolade. Aber gebloggt war ja auch noch nicht.

Ich brauche wirklich einen neuen Rechner, nach elf Jahren kann mein MacBook Pro das neueste Betriebssystem nicht mehr, die kleinen Zickereien häufen sich, ich muss immer mehr Dateien auslagern (Foto-Archiv ist ohnehin zum größten Teil extern auf dem NAS gespeichert). Wissen vielleicht Sie, ob ich wieder ein MacBook Pro brauche oder ob es auch ein MacBook Air tut? Was ich wirklich nutze: LibreOffice, GIMP, Firefox, Thunderbird.

Journal Samstag, 14. Juni 2025 – Geburtstagstortenfrühstück

Sonntag, 15. Juni 2025

Nicht so lange geschlafen wie gewünscht, weil um halb sieben bereits Männer im Park wach waren und sich rufen und singend unterhielten. Schon ok, so wurde der Vormittag gemütlicher.

Kurz nach Mittag würde ich mit Herrn Kaltmamsell zu einem Geburtstagskaffee nach hinter Ingolstadt fahren, bis dahin gab’s Balkonkaffee (noch ganz schön frisch, die große Tasse Kurkuma-Ingwer-Tee nach Milchkaffee und Wasser wärmte angenehm) mit Bloggen, Geschenkverpacken, Wäscheaufhängen, frühem Isarlauf.

Ein ungewohnter Vogelruf vorm Balkon: Großmöwen, deren Schrei ich eher in Brighton eingeordnet hätte.

Ich radelte unter wechselwolkigen Himmel zum Friedensengel, stellte dort mein Rad ab und lief die Isar entlang nach Norden bis Unterföhring. Auf dem Hinweg überwogen die Wolken, das ließ die Temperatur angenehm. Doch der Rückweg war durchwegs sonnig ohne Wolken, ich legte die Route auf möglichst beschattete Wege. Vor allem gegen Ende fühlte sich das Laufen unerwartet anstrengend an, wird wohl der Restalkohol plus Wärme gewesen sein.

Grüner, eckiger Mülleimer in einem Park, auf der Abdeckung stehen dicht an dicht leere Pfandflaschen

Ordentliches München, die Flaschen sauber hergerichtet für die Sammler*innen.

Unterm Friedensengel.

Daheim war nach Duschen und Anziehen noch Zeit für einen Mittagscappuccino, bevor wir uns mit Geschenken auf den Weg zum Bahnhof machten.

Hopfencheck in der Holledau – auch dieses Jahr zahlreiche Hopfengärten nicht bestellt.

Wie angekündigt war es sehr heiß, die Draußenfarben wollten nicht recht dazu passen: Bei sonnigen Ü-30-Grad erwarte ich vor dem Zugfenster gelbe Felder.

Hinter Ingolstadt spazierten wir in schattenfreier Hitze zur Geburtstagsfeier – und unterhielt uns über gesellschaftliche Großprobleme, für die Abhilfe nicht klar ist (Rechtsruck, Autokratisierung des Westens), im Unterschied zu denen, für die Gegenmittel schon länger bekannt sind (Auswirkungen des Klimawandels auf besiedelte Gebiete) – die aber trotzdem nicht umgesetzt werden, weil viele Menschen sowie die von ihnen gewählten Kommunal-/Landes-/Bunderegierungen andere Prioritäten haben.

Großes Hallo beim Zusammenkommen der Familie.

Frühstück!
(Haselnusstorte von meiner Mutter aus Haselnüssen vom eigenen Busch, Erdbeerkuchen, Schoko-Erdbeeren, Erdbeeren, Sahne)

Fellpflege in Form von Informationsaustausch und Geplänkel, allen geht es gut (u.a. lustige Erinnerungen der Bruderfamilie an Ernte auf Erdbeerfeldern mit drei kleinen Kindern).

Absolut wilder Schuss ins Dunkle: Weiß hier jemand ein Zimmer-/WG-Zimmer in Augsburg in der Nähe des Klinikums (Öffi-Weg bis zu 30 Minuten) und in einer Umgebung, in der sich eine junge Frau entspannter fühlt als am Bahnhof Oberhausen?

Verabredung zum nächsten Treffen für Grillen bei meinen Eltern gleich an Fronleichnam, also in wenigen Tagen.

Und dann war da der riesige Kirschbaum in Schwägerins Garten, der dieses Jahr sehr reichlich trägt und dessen Früchte (heuer eher klein) gerade reif werden. Damit Herr Kaltmamsell und ich eine ordentliche Portion mit heim nehmen konnten, halfen alle zusammen – die reich behangenen Äste waren gut erreichbar, nur mein Bruder stieg auf eine Leiter.

Heimfahrt mit ein wenig Aufregung: Am Bahnhof Ingolstadt Audi informierte uns eine Ansage, dass unsere Verbindung ausfalle. Doch weil wir geübte Zugreisende sind und die App die Verbindung immer noch anzeigte (auch das keine zuverlässige Info, wie wir wussten), warteten wir noch ein wenig, während wir alternative Heimreisen recherchierten. Und tatsächlich hielt die geplante Regionalbahn dann doch, halt zehn Minuten verspätet.

Gut klimatisiert, mit Platz und schöner Aussicht vom Obergeschoß des Doppeldeckers reisten wir durch die Hitze. Immer mal wieder loben: Das Deutschlandticket ist sehr, sehr super.

Auch unsere Wohnung war gut klimatisiert, wir ließen alle Türen und Fenster nach draußen bis spät nachts geschlossen, zogen lediglich die Rolläden hoch. Als Abendessen waren die ersten beiden der vier französischen Crowdfarming-Artischocken geplant; dass die erst zu fast spanischen Abendessenszeiten fertig werden würden, machte nichts, wir zehrten noch vom Kuchenbauch.

Die Majonese für die Knoblauchmajo war schnell gezaubert, Brot hatte ich schon auf dem Rückweg von meiner Laufrunde bei Dompierre besorgt, dazu machte ich französischen Rosé auf.

Gutes Abendessen (vermutlich die frischesten Artischocken, die ich je verarbeitet und gegessen hatte), Nachtisch Aprikosen und wenig Schokolade.

Journal Freitag, 13. Juni 2025 – Abend im Dantler / Dinçer Güçyeter, Unser Deutschlandmärchen

Samstag, 14. Juni 2025

Zu früher Wecker, ich hatte gerade besonders schön geträumt. Aber mir fiel gleich meine Abendverabredung mit Herrn Kaltmamsell ein und munterte mich auf: Dieser Freitagabend sollte im Dantler gefeiert werden. Draußen der vorhergesagte Sommermorgen mit herrlichem Licht.

Marsch in die Arbeit in Morgenfrische und leichtem Lindenduft, in der Arbeit ordentlich Arbeit.

Auf auf dem Weg zu meinem Mittagscappuccino war es lediglich angenehm warm, wieder genoss ich die Luft.

Zu Mittag gab es reichlich Aprikosen, außerdem restliche Nektarinen und Flachpfirsiche, davor eine Hand voll gemischte Nüsse als magenschonende Unterlage (klappte nur ein bisschen). Für Freitagnachmittag war es dann auf meinem Schreibtisch überraschend emsig, doch ich kam pünktlich wie geplant in den Feierabend.

Linden-Party an der Heimeranstraße.

Nach Hause ging ich über einen Umweg in der Innenstadt für Komplettierung Geburtstagsgeschenke, am Samstag sind wir bei meiner Familie zu Geburtstagskaffeeundkuchen eingeladen.

Daheim kurzer Schuh-Wechsel: Ich nutzte die Gelegenheit, die edlen Hochzeitsschuhe vom Vorjahr auszuführen.

Nach Obergiesing zum Dantler nahmen wir die Tram statt die U-Bahn, um mehr vom Sommerabend mitzubekommen: Die Isarauen bunt vor Menschen, den Giesinger Berg rauf jede Kneipenmöglichkeit genutzt.

Im Restaurant wurden wir herzlich begrüßt. Da ich mich auf die Weinbegleitung zum Menü freute, ließ ich mir lieber einen alkoholfreien Aperitif mixen: Schön herb mit Grapefruit und Bitter Lemon, Herr Kaltmamsell hatte einen mit Hollunder.

Und dann begann das große Schlemmen.

Salade mediterranée mit Artischocke, angeschmorten Datteltomaten, herzhafter Ricotta und Basilikum – das wurde gleich mal mein Lieblingsgang. Dazu gab es einen ganz jungen Gelben Muskateller Zweytick aus der Steiermark, überraschend herb.

DIE KAROTTE (muss immer dabei sein) kam diesmal gegrillt mit Salzzitrone und Zitronenverbene. Im Glas der letzte spontanvergorene Giesinger Berg von Claus Preisinger aus Gols – wir erfuhren, dass es auch einen Nachvolger geben wird.

Auch den optionalen Zwischengang wollten wir: Seeforelle mit Teriyaki, Senfsaat und Sesam – ganz hervorragend, und die Begleitung durch einen Grauburgunder Dreißigacker aus Rheinhessen zauberte zusätzliche Geschmacksnoten hervor.

Forelle in Mandelbutter kross gebraten mit Radi und Gingerbeer-Sud, dazu einen weiteren “Giesinger Berg”, aber als Weiß- und Grauburgunder-Cuvée von Zweytick.

Zum Onglet mit Spargel gab es einen interessanten Lagrein Riserva Cantina Terlan aus Südtirol.

Als Pre-Dessert wie immer im Mini-Weizenglaserl und mit Brause-Körndln drauf: Erdbeere.

Weiße Schokolade, Himbeere, Mandeleis – ganz wunderbar. Der Wein dazu passte nicht recht, war aber für sich ein Knaller: Riesling Kabinett “Limestone” von Keller aus Rheinhessen – kaum Restsüße, mit prickliger Säure. Wir überlegten mit Wirt Jochen Kreppel, womit man ihn noch kombinieren könnte, Jochen kam auf den wahrscheinlich besten Vorschlag: Leberwurst. Würde ich definitiv probieren.

Auf Espresso hatten wir beide keine Lust, ließen uns statt dessen Vogelbeerschnaps einschenken.

Spaziergang zurück zur Tram durch warme Sommernacht, statt zehn Minuten zu warten spazierten wir auch den Giesinger BergNockherberg runter zum Halt Mariahilfplatz, überall nächtliches Feiervolk, die Nacht genießend.

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Dinçer Güçyeter, Unser Deutschlandmärchen

Wieder ein Roman über eine türkische Gastarbeiterfamilie aus der Perspektive der zweiten Generation, und wieder ganz anders als alle, die ich bislang gelesen habe.

Hier sind wir in einer deutschen Industriearbeitergegend, Opel-Land. Der Vater ist ein verantwortungsloser Hallodri, der sich ständig in neue “Geschäfte” stürzt, die alle kein Geld abwerfen, sondern die Familie immer höher verschulden. Um sie zu ernähren, geht die Mutter Fatma in die Fabrik arbeiten, und um die Schulden abzuzahlen, nimmt sie einen zweiten Job als Erntehelferin an, organisiert unter den türkischen Einwanderinnen mit ähnlich nichtsnutzigen Ehemännern einen richtigen Erntehilfe-Trupp – natürlich ohne Arbeitnehmerinnenrechte zu kennen und in entsprechend ausbeuterischen Umständen.

Doch wer kümmert sich um die Kinder, ihre beiden kleinen Söhne, nach denen sie sich so sehr und so lange gesehnt hatte? Ihre alte Mutter wird aus der Türkei geholt, um auf die beiden aufzupassen, während Fatma Geld verdient. Ich hatte sofort die alten türkischen Frauen vor Augen, über die im Ingolstädter Arbeiterviertel meiner Kindheit am hässlichsten gelästert wurde: Offensichtlich bäuerlicher Herkunft, für einheimische Augen schlampig gekleidet, sprachen kein Wort Deutsch, konnten weder lesen noch schreiben – doch hatten sie sich sicher nicht ausgesucht, in kompletter Fremde zu leben, ohne Kontaktmöglichkeiten. Sie kamen halt wie ihr ganzes Leben zuvor ihrer Pflicht nach, weil jemand auf die Kinder aufpassen musste. Pflichtbewusstsein wie Queen Elizabeth II, die sich ihren Lebensweg auch nicht ausgesucht hat, show some respect!

Dann wieder tauchen im Roman bekannte Umstände auf: Das Gastarbeiterkind, das im Kindergarten sein erstes Deutsch lernt – und fortan von den Erwachsenen überallhin als Dolmetscher mitgenommen wird (“wie eine Aldi-Tüte mitgeschleppt”). Oder der Druck, in der Heimat als erfolgreich dazustehen – mit Geschenken und Geschichten.

Aber diese Zusammenfassung wird dem Buch nicht gerecht. Die faktische Handlung und Geschichte ergibt sich nämlich aus einer Vielzahl von Einzelteilen in kurzen Texten, mal aus der Perspektive von Fatma, mal aus der ihres Sohnes, mal als Geschichte, dann als Lamento, als Gedicht, als Lied. Dazu kommen Fotos aus dem Familienalbum.

Am meisten erfahren wir über die Personen nicht aus Selbstaussagen, sondern aus denen übereinander. Von Fatmas Lieblingsschauspielerin erzählt Dinçers, wie in sich gekehrt Dinçer ist, beschreibt seine Mutter – die unter anderem deshalb enttäuscht von ihm ist und fürchtet, er würde wie sein Vater; dabei ist irrelevant, dass er schon als Kind aus eigenem Antrieb zum Lebensunterhalt der Familie Geld verdiente. Die ewige Tragödie von Kindern, die einfach nicht sind, wie ihre Eltern sie gerne gehabt hätten, Schmerz und Leid auf beiden Seiten. Und dann zieht es Dinçer auch noch zur Literatur mit immer dickeren Klassikern, zum Theater, auch wenn er in der Fortsetzung des mütterlichen Pflichtbewusstseins seine Lehre in der Fabrik abschließt.
Die Stimme des Vaters liest man bezeichnenderweise nicht, er hat eh nur gestört.

Und wie so oft bei erfolgreichem Ausbruch aus Fremdbestimmtheit gibt es auch hier einen Deus ex machina, Dinçer lässt ihn spät im Buch auftreten.

Dinçer Güçyeter kommt eigentlich aus der Lyrik und aus dem Theater, das ist offensichtlich. Und es liegt nahe, den Roman (?) auf der Bühne zu inszenieren, wie es gerade das Gorki-Theater macht.

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Zum Deus ex machina von Dinçer Güçyeter passt der jüngste Post von dasnuf (ich freue mich ungemein, dass sie wieder bloggt; einige der besten Blogposts aller Zeiten stammen von ihr – “ACHETUNGE! ACHETUNGE!”). Sie besucht gerade wichtige Kontakte aus ihrer Vergangenheit, lesen Sie bitte selbst die geniale Grundidee.

Vergangene Woche war Patricia in
“Forchheim”.

Mit 17 hat mich meine Mutter auf die Straße gesetzt. Die Zeit davor war auch nicht gerade harmonisch. Die Orte zu sehen, verbindet mich mit meiner Vergangenheit und es schmerzt wie einsam und unverbunden mit der Welt ich mich früher gefühlt habe.

Ich erkenne im Nachhinein, dass ich nie alleine war. Ich hatte so viel Unterstützung auf meinem Weg.
Die Eltern einer Freundin, die mir eine Wohnung organisiert haben. Die Frau, die mir diese Wohnung damals für 100 DM vermietet hat, damit ich mein Abi machen kann. Der Freund, der mit mir gebrauchte Geräte gekauft hat, um meine neue Wohnung auszustatten. Der Bio-Lehrer, der mich den ganzen Sommer mit Gemüse aus seinem Garten versorgt hat, damit ich immer genug zu essen habe.

Ich hasse deswegen diese neoliberalen Sprüche, dass man sich im Leben nur anstrengen muss, dann würde alles gelingen. Nein, das Anstrengen alleine bringt gar nichts, man braucht auch Glück und Unterstützung.

§

Hier kann ich schön die gestrige Folge von “Reden wir über Geld” der Süddeutschen Zeitung anlegen (€):
“‘Ich spare wie ein Deutscher'”.
Das sagt Autor und Tiktoker Tahsim Durgun, der mit Mama, bitte lern Deutsch einen Bestseller geschrieben hat (steht schon auf meiner Leseliste) und sein Lehramtsstudium derzeit pausiert – vorübergehend geschlossen wegen Erfolg.

Journal Mittwoch, 11. Juni 2025 – Lerchenlauf mit Nebenwirkungen

Donnerstag, 12. Juni 2025

Es war noch nicht mal halb acht, da hatte ich bereits einen Masturbator angebrüllt und eine Fußgängerin mit Kaffeebecher umgerannt – der gestrige Lerchenlauf verschaffte mir ein aufregendes Leben vor der Arbeit.

Als ich am Ende meines sehr früh morgendlichen Isarlaufs den Westermühlbach entlang auf die Unterführung Kapuzinerstraße zulief, hielt eine entgegenkommende junge Radlerin neben mir an. Sie warnte mich freundlich: Da unten sei ein Mann, der masturbiert. Ich dankte ihr herzlich und lief dann durch die Unterführung mit ausgebreiteten Armen und brüllend (ein schlichtes “AHHH”) auf den Masturbator am andere Ende zu. Ich glaube zwar nicht, dass ihn das von künftigem Belästigen abhalten wird (ich kann mir das Verhalten nur mit komplettem Autopiloten erklären, auf den die Umwelt keinen Einfluss hat), aber zumindest hatte ich eine Gaudi.

500 Meter weiter trabte ich von der Reisingstraße an die Kreuzung mit der Lindwurmstraße, sah nach links, ob gerade Radler*innen heranbrausten (erfahrungsgemäß zu 80 Prozent die Ampelschaltung ignorierend) – und übersah so die Fußgängerin, die von rechts an die rote Ampel trat, vollen Kaffeebecher in der Hand: Zusammenstoß. Ich erschrak mindestens so sehr wie sie, entschuldigte mich vielfach – zum Glück war der Kaffee nur auf den Weg geschwappt und hatte sie nicht bekleckert, die Fußgängerin war sogar so freundlich sich zu erkundigen, ob auch ich mir nichts getan hatte.

Doch der Lauf war sehr schön gewesen, auf dem Hinweg die Isarauen unter wolkigem Himmel in morgenfrische Luft so leer, dass ich den zielstrebigen großen schwarzen Vogel über mir laut mit “Hallo Kormoran!” grüßen konnte ohne aufzufallen. Der allererste Vogel, der mir begegnete, war allerdings ein toter Jungvogel (Grasmücke?) direkt vor der Haustür gewesen: Den grüßte ich auch, aber mit einem traurigen “Ohhh…”.

Sehen Sie? Sie sehen niemand. Toll.

UND! Beim Laufen hatte ich eine weitere Idee für 20 Jahre Blogs auf der re:publica.

Durch allerlei Zackigkeiten war ich nur 30 Minuten später als sonst an meinem Büroarbeitsplatz.

Die Theresienwiese wird weiterhin heftig bearbeitet; in wenigen Wochen beginnt der Aufbau des Oktoberfests (und damit die Sperrung der Theresienwiese, trauriger Seufzer), bis dahin werden die Bauarbeiten wohl abgeschlossen sein müssen.

Am Schreibtisch geordnetes Abarbeiten, während es draußen frühsommerlich sonnig wurde (Hitze droht erst ab Freitag). Schöner Marsch zu meinem Mittagscappuccino.

Noch mehr aufregende Abwechslung: Ich bestellte einen großen Cappuccino. Ich verrücktes Ding.

Später gab es zu Mittag einen vorläufig letzten Apfel (fürs Wandern gekauft, weil halt ideales Wander-Obst), danach einen Schnitz selbstgebackenes Brot, gelbe Kiwi, Nektarine, Plattpfirsiche – ab sofort wird auf Sommerobst umgeschwenkt.

Wieder war ich wackelig und schwindlig – vielleicht bringt süßes Obst zu Mittag meinen Blutzucker durcheinander.

Heimweg in angenehmer Wärme über Einkäufe beim Vollcorner. Zu Hause warteten zwei Crowdfarming-Kisten auf mich: Italienische Aprikosen (Test ergab: hervorragend – fest, saftig, süß), und die ersten vier französischen Artischocken meiner “Adoption”. Ich war nicht sicher gewesen, welche Sorte und Größe die Artischocken haben würden: Es waren richtig große, runde – ich erinnerte mich, dass ich mal im Sommer in einem Münchner Restaurant frische Artischocken gegessen hatte, die um diese Jahreszeit aus Frankreich kamen.

Yoga-Gymnastik tat sehr gut.

Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell wieder eine meiner Bestellungen: Geröstete, eingelegte rote Paprika mit Feta gefüllt, darauf Mohnbutter und dazu Wildreis – diese Kombination stellte ich mir schmackhaft vor (und Mohn zu roter Paprika hatten wir bei unserem Besuch im Augsburger August kennengelernt).

Ergebnis: Nicht sehr hübsch, aber wirklich gut (zwei Erhitzungsformen zum Test: Backofen und Pfanne). Am meisten freute mich der Wildreis – nach dem Herr Kaltmamsell hatte suchen müssen, verkauft werden vor allem Mischungen mit spärlichem Wildreis-Anteil. Er bekam ihn dann im Reformhaus.

Erster Nachtisch Erdbeeren, zweiter Nachtisch Schokolade.

Auf instagram habe ich mir irgendwas eingetreten: Ich musste Dutzende Spam-Accounts blockieren, Porno-, Fake-, Motorsportliebhaber-, Lurker-Accounts; die Welle hatte zwei Tage vorher begonnen und wurde immer höher.

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Manche Steuerthemen finde sogar ich interessant:
“Schont Bayern Influencer bei der Steuer?”

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Es war dann Jimmy Kimmel, der nicht nur mit den Augen rollte, sondern den Shit auseinandernahm, mit dem US-Präsident Trump die Zone flutet. (Auf der re:publica wurde in einigen Sessions darauf hingewiesen, dass diese Technik sich von Lügen und von Propaganda unterscheidet: So viel hanebüchenen Blödsinn behaupten, dass irgendwann niemand überhaupt mehr hinhört.)

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https://youtu.be/baR4logaaOQ?si=M9nw_ELh5gDOPjlz