Journal Dienstag, 9. August 2016 – Irgendwas mit Langhanteln

Mittwoch, 10. August 2016 um 7:04

Gestern nahm ich wieder in Kauf, recht spät in die Arbeit zu kommen – um frühmorgens Langhantel-trainieren zu können. Ich hatte mich schon tagelang darauf gefreut, ließ mich auch nicht vom Landregen abhalten.

Doch dann stand kein Hot-Iron-Trainer vorne, sondern jemand, der meinte, er sei dafür nicht ausgebildet, wir würden jetzt halt anders langhanteln. Da ahnte ich bereits Unruhe, denn: Der festgelegte Übungs- und Bewegungsablauf der Hot Iron-Franchise ermöglicht mir in Kombination mit meinem Trainingsstand zu beurteilen, für welche Übung ich wie viel Gewicht auflade. Wenn ein Trainer lediglich breite Squats ankündigt, weiß ich nicht, wie viele oder wie schnell sie sein werden. Und bei Oberkörperübungen fehlt mir zudem die Information, ob das die einzige Übung für diesen Muskel sein wird und ich ihn völlig erschöpfen kann oder ob ich ihn später nochmal brauchen werde – und sei es zur Unterstützung fürs Training eines anderen Muskels – und besser Reserven behalte. Ergebnis: Ich schwenkte bei einigen Übungen mittendrin auf eine Alternative, weil ich dafür viel zu viel Gewicht auf der Hantel hatte, mein Schultergürtel war beim abschließenden (!) Hantelstoßen über Kopf gefährlich ausgepowert. Beim Radeln zur Arbeit in Konsequenz so kraftlos, dass ich mich schier nicht auf dem Fahrradlenker aufstützen konnte, und der Muskelkater in Po, Brust, Trizeps setzte bereits am Abend ein.

Radeln durch den Regen ist übrigens nicht halb so romantisch wie es sich zunächst anhört. (Fluchte sie.)

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Nach Feierabend nutzte ich eine Schalteröffnung bis 18 Uhr, um ein Girokonto bei einer Genossenschaftsbank zu eröffnen. Ich erfuhr unter anderem, dass ich nicht die einzige bin, die die Sparkasse durch ihre neue Struktur von Kontoführungsgebühren endgültig vergrault hat.

Die Beraterin konnte auch meine letzte Sorge ausräumen: Wohin künftig mit dem Kleingeld unserer Urlaubskasse? Ihr Kollegin hob wortlos eine durchsichtige Plastiktüte mit Münzen hoch: So, erklärte sie mir dann, könne ich unser Kleingeld abgeben. Es werde eingeschickt, gezählt und dann gutgeschrieben.

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Herr Kaltmamsell kocht ja gerne Abenteuerliches. Als ich also bei David Lebovitz eine Anleitung für selbst gemachtes Corned Beef entdeckte, sah ich darin genau das Richtige für den Herrn. Jetzt in seinen Sommerferien nahm er sich die Zeit dafür. Seit einer guten Woche pökelte das Rindfleisch in unserem Kühlschrank vor sich hin (das Salz hatte Herr Kaltmamsell online besorgt), gestern wurde es gekocht und serviert. Es schmeckte großartig, feinwürzig durch Piment, Zimt, Nelken, Senfkörner, und unglaublich mürbe. Ich hoffe, das bleibt nicht das letzte Mal.

Zum Nachtisch bekam ich Berry Pie (mit Mirabellen, Him- und Brombeeren sowie Rumkirschen), ebenfalls nach einem Rezept von David Lebovitz, ebenfalls köstlich.

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Kathrin Passig verbringt einen Sommerabend mit Freunden am Berliner Dom:
“Nachts schlafen die Pokémon doch”.

Ich sage, ich sei schon lange nicht mehr so froh gewesen, dass meine Eltern mir nichts mehr zu sagen haben.

die Kaltmamsell

Journal Montag, 8. August 2016 – Hochsommerspaziergang im Rock

Dienstag, 9. August 2016 um 6:27

Wir bekamen einen weiteren Sommertag geschenkt. Herr Kaltmamsell, der in seinen Sommerferien auf mehrere Tage Kochpläne fürs Abendessen hat, ließ sich schnell zu einem abendlichen Biergartenbesuch überreden. Wir spazierten an den Flaucher, quer über den Südfriedhof und dann die Isar entlang.

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Im Flaucherbiergarten war ziemlich Betrieb: Ein freier Tisch war zwar einfach zu finden, doch die Schlange an Getränke- und Speisenausgabe länglich. Bei uns gab es Wurschtsalat und Obatzten mit Riesenbreze zu Radlermaß.

Rückweg noch im Hellen, doch die Tage werden schon wieder schnell kürzer.

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Am Wochenende waren die Bandelettes eingetroffen, die ich auf Handes Empfehlung in USA bestellt hatte.

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Am Sonntag trug ich sie für den Heimweg, gestern den ganzen Tag unterm Rock; auf dem Fußweg von der Arbeit nach Hause ging ich sogar eigens in der der heißen Sonne. Großartig! Hande hat tatsächlich nicht zu viel versprochen: Innerhalb kürzester Zeit bemerkte ich die Bänder nicht mehr, konnte aber trotz Schwitzen einen Rock tragen und damit weite Strecken zu Fuß gehen, ohne dass meine Beine scheuerten. Meine (immer schon sehr schlanke) Mutter hatte die Bänder am Sonntag beim gemeinsamen Werkeln bemerkt und mich darauf angesprochen: Sie sah den Nutzen ebenfalls sofort und will sich im Sanitätshaus danach erkundigen. (Nur zur Sicherheit: Die in den vergangenen Jahren in Frauengazetten anscheinend ersehnte thigh gap ist eine Sache des Knochenbaus, nicht von Fitness.)

die Kaltmamsell

Journal Sonntag, 7. August 2016 – Angrillen

Montag, 8. August 2016 um 6:49

Das erste Grillen heuer ganz schön spät im Jahr, das lag aber nur zum Teil an mir und meinen mangelnden eigenen Grillmöglichkeiten. Vor allem hatte das erratische Sommerwetter mittelfristige Planungen zerschossen.

Gestern aber passte es. Meine Eltern hatten Herrn Kaltmamsell und mich Mitte der Woche für Sonntag zum Grillen eingeladen, gestern stand ich zu strahlendem Sonnenschein auf.

Zugfahrt durch satteste Hochsommerlandschaft, Heimatgefühle beim Anblick der Hopfengärten kurz vor der Ernte. Als eine amerikanisch klingende Mitreisende bemerkte: “I’ve never seen hops before”, wurde mir mal wieder die Exotik dieser Landschaft klar, global gesehen.

Ich war schon gespannt gewesen auf die Pokémonlage im elterlichen nördlichen Ingolstadt (das Spiel legt eine aufregende zweite Ebene über alle Geografie).

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Würde mich nicht wundern, wenn dieses Bild bald als Icon für “Besuch bei Eltern” fungieren könnte. Ein paar Taubsis und Rattfratze gab es dann aber doch zu fangen.

Schwiegerelterns kamen auch zu Tisch, wir schlemmten Garnelen, Lammkoteletts, Auberginen, Rindersteak, Zucchini, Knoblauchbrot, Dorade, Tomaten, Schweinebauch – großartig.

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Ein Autor des schweizer Magazin schreibt aus Washingtons Suburbia:
“Das Böse lauert überall”.

Amerikas Vorstadtstrassen sind wie leer gefegt, weil Eltern ihre Kinder nicht mehr allein vor die Tür lassen, aus Angst, verhaftet zu werden. Vertrauen ist das grösste Tabu, Paranoia oberste Pflicht. In den USA grassiert die Furcht vor allem und jedem.

Ich finde die Beobachtungen sehr interessant – möchte aber bitte keine Zivilisationsuntergangsprognosen daraus ableiten. Ja, unsere Kindheit war völlig anders. In den ländlichen oder nicht-weißen USA ist es sie auch.

Kinder aus ärmeren Familien sind durchaus auf der Strasse, in Schwarzenvierteln von D.C., Chicago oder Baltimore etwa klettern sie ohne Aufsicht auf Gerüste und Bäume, weil die Eltern keine Zeit haben, sich um sie zu kümmern. Weil sie arbeiten und abends zu müde sind. Angst zu haben und teilzunehmen an der nationalen Panik ist ein Privileg und gehört auf die Liste von Christian Landers hervorragendem Blog: «Stuff White People Like».

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Oh doch, man kann mich für Profisport interessieren. Die New York Times hat ein wunderbares Multimedia-Feature über die Turnerin Simone Biles gemacht:
“Simone Biles – Gymnastics”.

Die artistische Körperbeherrschung und Kraft von Kunstturnerinnen fasziniert mich seit meiner Kindheit, und diese Frau ist atemberaubend.

die Kaltmamsell

Journal Samstag, 6. August 2016 – Hohe Isar

Sonntag, 7. August 2016 um 8:20

Laufrunde! Nach Morgenkaffee und Bloggen radelte ich an die Isar. Da sich am sonnigen Morgen vor mir dunkle Wolken türmten, fuhr ich doch nicht wie geplant bis raus nach Thalkirchen, sondern nur bis zur Wittelsbacherbrücke: Mir macht es an einem warmen Tag zwar nichts aus nassgeregnet zu werden, doch nass 20 Minuten heimradeln zu müssen wollte ich vermeiden. Tatsächlich blieb ich trocken.

Bis zur Großhesseloher Brücke ließ ich PokémonGO mitlaufen und blieb bei interessanten Monstern zum Einfangen stehen. Doch auf dem Rückweg ließ ich die App ausgeschaltet, um durchlaufen zu können (außerdem hatte sie den Akku fast geleert).

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Die Isar stand nach dem heftigen Regen am Freitag hoch wie lange nicht mehr.

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If it waves I surfs it.

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Nachmittags Körperpflege und Bügeln, abends servierte Herr Kaltmamsell Dim Sum aus der Gefriere, gegrillte Zucchini und nochmal Sechuan-Auberginen (Gemüse fast ausnahmslos aus Ernteanteil).

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Stevan Paul eine halbe Stunde im Fernsehen! Der NDR unterhielt sich mit ihm unter anderem über sein neues Campingkochbuch.
Den sollten sie sich wirklich öfter holen, Paulsen antwortet durchgehend druckreif, ausgewogen und sympathisch.

die Kaltmamsell

Journal Donnerstag, 4. August 2016 – Hochsommerflash und Oktoberfestfluchturlaub

Freitag, 5. August 2016 um 6:56

Der Hochsommer bricht dieses Jahr tagesweise aus. Das erfordert Spontanität in der Tagesplanung für unsereine, die ihn nutzen wollen – erlässt uns aber die Vorsichtsmaßnahmen zum Kühlhalten der Wohnung. Gestern sprangen die Lufttemperaturen auf über 30 Grad, doch da für Freitag Regen und unter 20 Grad angekündigt waren, verzichteten wir auf Vollverdunkelung, öffneten die Fenster sogar schon um 20 Uhr.

Ich war früh in die Arbeit geradelt, denn ich hatte Schwimmzeug dabei. Da das Schyrenbad immer noch täglich um 18 Uhr schließt (was mir immer aberwitziger erscheint: ein Freibad, das auch an heißesten Hochsommertagen erst um 9 Uhr öffnet, aber schon um 18 Uhr schließt), brach ich für meine Schwimmrunde schon kurz nach halb vier aus der Arbeit auf. Das Schyrenbad war sehr voll, doch in den beiden abgetrennten Schwimmerbahnen ließ es sich gut Bahnen ziehen. Die Kinder, die hin und wieder zum Spielen hereinbrachen, konnte ich alle unverletzt umschwimmen (tödliche Blicke heißen ja nur so). Ich freute mich sehr an diesem ungeheuren Luxus, vor allem global gesehen, in der Sommerhitze in sauberem Wasser sonnenbeschienen schwimmen zu können. Dass mich immer wieder Krämpfe belästigten (obwohl ich vorher hochdosiert Magnesium eingenommen hatte), störte dass Gesamtvergnügen nicht.

Duschen und Umkleiden waren überfüllt, ich beeilte mich, absolvierte Cremen und Umziehen unter einem großen Handtuch.

Zuhause buchte ich meinen Oktoberfestfluchturlaub: Ich werde den Moselsteig bewandern. Auch für diese Wanderei entschied ich mich für einen Paketanbieter, der mir zudem das Gepäck transportiert: Das Angebot war günstig, und ich ziehe einfach kein Vergnügen daraus, selbst von Null zu recherchieren und mit Anfragen abzuklappern, worin jemand anderes Experte ist. Die Wanderung endet in Trier, dort möchte ich einen Tag für Stadtbesichtigung anhängen. Brauche ich dort nur noch eine Unterkunft für eine Nacht – das kann ich nun wirklich selbst.

Herr Kaltmamsell hat Ferien und räumt auf. Unter anderem unseren Gefrierschrank. Deshalb kochte er gestern aus den gesammelten Gemüseabfällen Brühe, fror seufzend einen Teil wieder ein, garte in einem anderen Linsen. Die gab es mit Ingolstädter Bauernwürsten zum Abendessen – nicht hochsommerlich, aber köstlich.

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Wie der Herrgott sich die Menopause ausdachte:
“Perimenopause: a fun little play”.

via @pittilicious

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Mary Beard freut sich nicht recht auf die nächsten Wochen – antike Ursprünge hin oder her:
“Let’s send the Olympics back to Greece”.

I can admire the skill and training of someone who can run unbelievably fast or jump unbelievably high, but I dont feel much need to watch them at it.

(…)

Make a permanent base for them at Olympia itself. It’s not as if the ancient Olympics were morally much better than the modern ones, and they were certainly much messier (more like Glastonbury than Rio). But at least they didn’t move around.

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“Düsseldorf lässt Straßenbahn nur für Pokémon-Spieler fahren”.

In München übrigens am 13. August.

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Irgendwann musste es so kommen.

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https://youtu.be/6-RerthVB54

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Und noch ein wenig Musik, die mir mein Friseur gezeigt hat: Bayrischer Rap auf der Basis von Gerhard-Polt-Schnippseln.

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https://youtu.be/UxbWARTFaCY
die Kaltmamsell

Journal Mittwoch, 3. August 2016 – Klinikfrei und Haarschnitt wie vor 30 Jahren

Donnerstag, 4. August 2016 um 7:03

Ich hatte mir den Tag frei genommen, dennoch klingelte der Wecker vor sechs. Der Zweck des Urlaubstags war, in die Ambulanz der Dermatologie am hiesigen Uniklinikum zu gehen. Dort gibt es für gesetzlich versicherte Patienten keine Termine, am Telefon war mir beschieden worden: “Sie müssen halt um halb acht kommen und schaun, ob sie drankommen.”

Ich hab’ da nämlich was chronisches Dermatologisches. Das bekomme ich seit 30 Jahren mit Salben ganz gut in den Griff, aber alle paar Jahre gehe ich damit in die Uniklinik, um nachzufragen, ob die Forschung vielleicht doch Heilung gefunden hat. Vor sechs Jahren gab es nichts Neues – gestern allerdings auch nicht. Zumindest bekam ich Mitleid (“Oh, das sieht schlimm aus.”) und am Ende der vier Stunden, die ich meist mit Warten verbracht hatte, Rezepte für weitere Salben.

Bis dahin war ich beeindruckt von der ausgeklügelten Organisation der Patientenmengen inklusive durchwegs freundlichem und herzlichen Personal: Der große Wartebereich zur Patientenaufnahme mit Nummernziehen war bereits um halb acht zu zwei Dritteln besetzt. Es gab drei Kabäuschen für diese Aufnahme, die Nummern wurden mit Hinweis auf die Kabäuschennummer über einen Bildschirm aufgerufen, auf dem dazwischen Morgenfernsehen lief, tonlos. Um eine Ecke der Wartebereich für ein Dutzend durchnummerierte Behandlungszimmer, auch hier wurde die eingangs verteilte Nummer aufgerufen, wieder über einen Fernsehbildschirm. In diesem Bereich wartete ich am längsten. Die behandelnde Ärztin verwies mich nach kurzem Gespräch zu den Spezialisten im Haus. Dort war der Gang ein kleinerer Wartebereich ohne Nummern, erst mal musste ich meine Akte in einem Büro abgeben, damit man von mir wusste. Aufgerufen wurde ich mit meinem Namen (“Habe ich den richtig ausgesprochen?”) von einer Ärztin.

Was mich insgesamt verwundert: Warum waren all die anderen Patientinnen und Patienten da? Ich komme wie beschrieben alle paar Jahre aus wissenschaftlicher Neugier, doch sonst ginge ich zu einer niedergelassenen Dermatologin. Was bewegte die Dutzende anderer Menschen in den Wartebereichen, sich statt dessen an die Ambulanz einer Klinik zu wenden?

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Für Frühsport war nun keine Zeit mehr (ich hatte mit dem Plan einer Schwimmrunde gespielt), ich war mittags mit Herrn Kaltmamsell bei Marietta verabredet. Wir spazierten Pokémon-fangend durch sonnige Hitze.

Zeit für einen Besuch bei Marietta zu haben, macht einen Tag zum Festtag: Wir ließen es krachen.

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Salat mit Oktopus für ihn, mit gebratenen Steinpilzen für mich.

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Pasta mit Salsicia gegenüber, bei mir mit schwarzen Trüffeln. Über den Daumen: In den gebratenen Steinpilzen und meinen Nudeln waren ca. ein halbes Packerl Butter. Köstlich.

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Ich spazierte zur Bank, weil ich endlich mit meinen Konten und meinem Geld in ein anständiges Institut wechseln möchte, aber auch anständige Banken haben die meisten Nachmittage geschlossen. Also doch erst mal alles online.

Ein Stündchen Siesta, die sich als ein paar Meter zu tief herausstellte: Ich kam daraus kaum wieder ins Wache zurück.

Noch auf der abendlichen Radfahrt zum Friseur war ich völlig benommen.

Als Ziel des Haarschnitts hatte ich mir das Thema 80er-Popper ausgedacht und historische Fotos aus dem Web mitgebracht (Pinterest ist hier die beste Fundgrube). Noch müssen meine Haare dafür etwas wachsen, doch mein gestern abschließendes Spiegelbild rief sofort Erinnerungen hervor.

2016-08-03 spassbild

(Es war mal wieder Zeit für ein Automatenbild.)

Jetzt habe ich einen Haarschnitt, den ich zuletzt vor 30 Jahren trug – als ich mir nach dem Abitur die langen Haare abschneiden ließ (in Echt ist die Ähnlichkeit noch größer):

1986 erstmals kurze Haare

Zum Nachtmahl Salat aus frisch abgeholtem Ernteanteil – mit den ersten Tomaten des Jahres, hurra!

die Kaltmamsell

Journal Montag, 1. August 2016 – Mittrauern

Dienstag, 2. August 2016 um 10:33

Am Morgen als Erstes die Nachricht gelesen, dass ein lange erwarteter Tod in der Nacht zuvor eine große Liebe beendet hat. Der Gedanke daran dominierte meinen Tag: Schmerz über diese Trennung nach nur zehn gemeinsamen Jahren, Traurigkeit über die vielen Momente, die die allerletzte Zeit begleiteten, Interesse an der und Bewunderung für die konkrete Haltung bei dieser Begleitung, Dankbarkeit für das Leben mit meinem geliebten Menschen. Zum Glück war in der Arbeit nicht viel los, ich konnte meine Gedanken immer wieder abschweifen lassen.

Ein trockener Tag, Sonne und Wolken wechselten einander ab. Arbeitswege zu Fuß. Da ich den Abend ohne Herrn Kaltmamsell verbrachte, richtete ich das Nachtmahl nach dem Gelüst des Moments: Viel Käse mit heimischen Tomaten und Paprika, außerdem ein saftiger Pfirsich.

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Die legendären polnischen Milchbars habe ich vor 10 Jahren in Krakau noch fast im sozialistischen Zustand erlebt (und dort sehr gut gegessen). Jetzt sind es die Jungen, die die letzten Bar mleczny retten und in die Gegenwart modernisieren:
“Poland’s milk bar kids help sustain a culinary institution”.

via @Konsonantenboy

die Kaltmamsell