Zeta-Jones gegen Gedeck

Donnerstag, 9. August 2007 um 10:53

So so, Sie haben also Bella Martha, einen meiner überzeitlichen Lieblingsfilme, auf Amerikanisch nachgefilmt. Und Catherine Zeta-Jones versucht mit Trotzmündchen einer Martina Gedeck das Wasser / das Bratfett zu reichen.

Für das Gesamtergebnis No Reservations müssen wir hier in Deutschland noch bis 13. September warten, aber in dieser Geschichte über Restaurantküchen in Filmen (via deliciousdays) gibt es einen ersten Reinschmecker (es ist der achte Clip).

die Kaltmamsell

11 Kommentare zu „Zeta-Jones gegen Gedeck“

  1. Sebastian meint:

    Hm, sieht so aus, als ob das auch nicht der Film sein wird, bei dem das einen großen Teil der Welt Faszinierende an CZJones zu entdecken ist, vor allem bei diesem Vorbild. Interessant, dass die in die gleiche Richtung gehende Kritik bei Slate dagegen den Küchenrealismus (Geschrei, Alutopfgeklapper) positiv heraushebt. Ich fand diese (tatsächlich unrealistische) konzentrierte bis traumwandlerische Ruhe in Bella Marthas Küche sehr passend zur privaten Atmosphäre des Films.

    „Bella Martha” ist übrigens ein Klassiker beim Goethe Institut, um der Welt draußen eine andere Seite von Deutschland zu zeigen. Wie stünden wir nur ohne unsere Italiener da?

  2. robson meint:

    Naja, das geht ja gar nicht mit dem Wasser reichen und Sie sehen sich den nicht wirklich an, oder?

    Hm, die is ja sehr hübsch, also bella, meinte ich über die Zeta Jones, was meine bessere Hälfte umgehend mit “das ist doch eine Hollywood-Pute!” vom Tisch tat. Nein, so war’s ja nun wieder nicht gemeint, und natürlich bin auch ich ein Bewunderer von Martina Gedeck und ihrer Schauspielkunst.

    Jedenfalls scheint mir der Amifilm ein recht plattes Plagiat zu sein, das eigentlich niemand braucht, von den Leuten da drüben mal abgesehen. – Kann eigentlich mal jemand erklären, warum denen das Original nicht genug ist? Dieser Quatsch mit den sogenannten Remakes ist da fester und offenbar lohnender Bestandteil des Filmgeschäfts…

  3. die Kaltmamsell meint:

    Schön, dass es noch jemanden gibt, dem ich das erklären kann, robson: Handelsübliche Amerikaner schauen sich keine synchronisierten Filme an und mögen keine Untertitel. Deshalb werden lohnende anderssprachige Filme für diesen Markt nochmal auf Englisch verfilmt.
    (In diesem Fall so nah am Original, dass sogar die Wirtin dem Vorbild runtergerissen ähnlich schaut. Sehe ich als Kompliment.)

  4. robson meint:

    Danke schön! Muß einem auch mal gesagt werden. Kenne mich nicht so gut aus mit den “handelsüblichen Amerikanern” und so weit ich meine bucklige Verwandschaft von drüben mal getroffen habe, war mir nicht nach noch mehr Kennenlernen…

    Dass so ein Plagiat auch als Kompliment verstanden werden kann, ist natürlich ein sehr positiver Gedanke. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Die Zeta-Jones ist so gesehen auch eine Art Kompliment für Frau Gedeck. Das hätte mir mal rechtzeitig einfallen sollen. “Hollywood-Pute”, ts,ts,ts…

  5. Sebastian meint:

    Lieber eine sorgfältig adaptierte Kopie als ein schwurbeliges Zitatengemenge, für das ein Tarantino dann auch noch Autorenorginalität einklagt. Und manchmal haben diese Hollywood-Dekonstruktionen auch was, z. B. „Die Glorreichen Sieben” nach Kurosawas „Die Sieben Samurai”. Aber lang ist’s her. Und seit es heute in der SZ steht, darf man ja auch unter Studienräten offen sagen, dass man sehr gespannt auf „Walkyre” ist. Aber das ist ein anderes Feld. Zeta wird geschaut. Und Rat-a-touille auch.

  6. creezy meint:

    Großartige Filme kopiert man nicht. Nie. Nie. Niemals nicht. Erinnert mich nur wieder an Solaris, gruselig!

  7. fressack meint:

    Also Kathrinchen kann ja nichts dafür, dass die Amis lieber Originale sehen wollen. Ausserdem ist sie sehr, sehr bella, genau wie Martha.
    Dadurch, dass es eine genaue Kopie ist (sein soll, ich habe ihn noch nicht gesehen), wird wohl auch die Grundstimmung und die “Aussage” kopiert sein. das wär doch schön für’s Amiland.
    Den Vogel des Unrealismus (?) schiesst aber die Serie “Gilmore Girls” ab. Da ist die Restaurantküche Home & Country/Schöner Wohnen/Vogue etc entsprungen. Mit Blumensträussen, drapierten Obstkörben, Kräuterarrangements etc. Zum Schiessen.

  8. Lu meint:

    FREVEL!

    (auch ich bekennende gedeck-anhängerin.)

    ((und direkt dem impuls vors knie treten, sich – frisch daran erinnert- die DVD aus dem regal zu pellen und mal eben… heimarbeit kann manchmal böse fallen haben.))

  9. Sebastian meint:

    @creezy

    Welche Filme dann? Und wie ist es mit „interpretieren”?

  10. loreley meint:

    Es gibt ganz interessante Remakes. Gus Van Sants Version von Psycho beispielsweise. Er hat die gleichen Einstellungen wie seinerzeit Hitchcock genommen und auch die Filmmusik von Bernhard Hermann.

    Auch das Remake von Nightwatch mit Ewan McGregor fand ich besser. Er ist einfach der bessere Schauspieler. In dem Fall war der Regisseur derselbe.

    Was Bella Martha angeht. Eine amerikanische Freundin hatte ihn in den USA gesehen, ich erst viel später auf DVD.

  11. Martina meint:

    Habe beide Filme gesehen. Obwohl No Reservations die Vorlage fast sklavisch kopiert kann er Bella Martha nicht das Wasser reichen. Das größte Problem scheint mir die Hauptdarstellerin zu sein. Die Gedeck konnte ich verstehen, ihre Figur hat mir etwas bedeutet. Zeta-Jones lässt mich völlig kalt; ihr nehme ich die Rolle nicht ab. Der Film ist keine Katastrophe, aber fade und lau, Kategorie Muß-man-echt-nicht-gesehen-haben.

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