Archiv für März 2008

In der Reihe: Joggingstrecken aus aller Welt

Samstag, 29. März 2008

Außenalster

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Gastspiel des berühmten Schmuddelwetters, trotzdem lebhafte Nutzung der Außenalster durch Jogger (haben ja wohl sonst nicht viel hier in Hamburg, ein bisschen Elbe höchstens noch).

Ich habe eine Freundin, die sich immer sehr freut, wenn ich meine Internet-Bekanntschaften physisch treffe – weil sie sich sorgt, dieses Internet könnte mich vereinsamen.

Gestern Abend traf ich nicht nur Hamburger Bloggernasen, über die ich mich sehr freute, sondern auch zufällig in Hamburg weilende weitere. Ich weiß jetzt einiges mehr über das Fortpflanzungsverhalten von Kröten, anstehende Opernereignisse in München, die Rolle von Freiobst in Unternehmen, Kundenbindung von Juwelierketten, Leserinteraktion von Magazinen sowie Lektorinnen. Unter anderem.

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Als kleine Auflockerung das hübscheste Detail meines Hotelzimmers, von dem aus ich gestern einen Eichelhäher erst nur hörte, dann auch in der Birke davor sah. Ansonsten viele Elstern und ein paar Blaumeisen.

Heute habe ich mich einige sehr schöne Stunden lang frühstückend mit Anke Gröner unterhalten, ebenfalls in Echt, die unter anderem so freundlich war, mir die Spielregeln von DSDS und American Idol zu erklären, in Abgrenzung zu Popstars und Germany´s Next Topmodel. Brauche ich also nicht mehr gucken.

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Nachmittags schmuddelwetterfreier Sonnenschein.

iKolleg – Die Finanzkrise

Donnerstag, 27. März 2008

Wer nun doch kapieren will, woher die vielbezeterte derzeitige Krise auf den Finanzmärkten kommt und wie sie mit Immobilien zusammenhängt, dem empfehle ich folgende beide Einlassungen.

Einmal zum Lesen vom kundigen Konstantin in London: „Die Krise im Wohnungsmarkt, oder: Wie man aus nichts Geld macht.

Und dann in Form eines Filmchens des amüsanten Zwiegesprächs zwischen John Bird und John Fortune über die laut Gordon Brown „ingenuity of the markets“. Hier bei Youtube.
(via meinem Bereichschef)

Blogger-Bierchen am Freitag in Hamburg?

Mittwoch, 26. März 2008

Über das nächste Wochenende mache ich Hamburg-Urlaub (yay!). Mit ein paar Bloggernasen habe ich mich schon direkt verabredet, würde mich aber sehr freuen, weitere zu sehen. Mögen Sie sich auf ein Bierchen mit mir treffen? Im Frank und Frei, Schanzenstr. 93? Am Freitagabend ab halb acht?
Geben Sie doch kurz Bescheid (in den Kommentaren oder an die E-Mail-Adresse links in der Leiste), dann reserviere ich uns ein Plätzchen.

Darf ich vorstellen: der KOMMENTAROMAT

Dienstag, 25. März 2008

Nägel mit Köpfen: Wir haben ja schon festgestellt, genauer: ich, dass viele Kommentare eher phatische Funktion haben und in erster Linie sagen wollen „Ich habe das gelesen.“ Ein erster Schritt, diese Kommentarart darzustellen, ist das schlichte „.“, mit dem der Kommentator, die Kommentatorin Zustimmung und Empathie ausdrückt.

Der KOMMENTAROMAT geht einen Schritt weiter. Er bietet die häufigsten Reaktionen hinter Kommentaren einfach zum Anklicken.

Da draußen in der Kohlenstoffwelt würde es mich keineswegs freuen, wenn mich jemand statt mit „Hallo, wie geht‘s“ mit „Ich habe dich gesehen und freue mich durchschnittlich darüber“ begrüßen würde – auch wenn die gewohnte Begrüßung im Grunde dieses ausdrückt. Aber hier in Digitalien sind wir ja unter uns und können neue Sachen ausprobieren. Ab sofort also auf der Vorspeisenplatte, gleich unter dem gewohnten Kommentarfeld: der KOMMENTAROMAT.

Easter Parade

Montag, 24. März 2008

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Ich habe einen Verdacht, was mir MGM-Musicals schon zu Kindertagen so sympathisch gemacht haben könnte (neben Gesang, Tanz und Klamotten): Fast immer stehen die Frauen auf Augenhöhe mit den Männern. Und in keinem Musical ist das so deutlich wie in dem wundervoll quietschbunten Easter Parade von 1948 mit Musik von Irving Berlin.

Es geht schon mal mit dem Set-up los, das die Handlung ins Rollen bringt: Don Hewes (Fred Astaire) wird von seiner Tanzpartnerin Nadine Hale (Ann Miller – hach, die kann steppen!), in die er verliebt ist, informiert, dass sie eine Solokarriere startet und nicht mehr mit ihm auftreten wird. Davor kriegen wir noch die unglaubliche Tanznummer „Drum Crazy“, in der Fred Astaire durch einen Spielzeugladen wirbelt, dabei wahnsinnige Dinge mit einem Schlagzeug tut. Gucken Sie hier – ich zähle in der ganzen Nummer nur fünf Schnitte.
Außerdem sehen wir die Easter Parade auf der Fifth Avenue, für die Don Nadine einen Hut geschenkt hat.

Verletzt und beleidigt behauptet Don, dass er aus jedem beliebigen Chorus Girl einen ebenso großen Star machen könne. In einer Kneipe mit Musikeinlage greift sich Don ein solches Chorus Girl: Hannah Brown (Judy Garland), genau das Gegenteil der ätherischen Dame Nadine. In der Folge versucht Don nun, Hannah zu einer zweiten Nadine zu verbiegen, was fürchterlich und sehr komisch schief geht. Meine Lieblingsszene: Don lehrt Hannah attraktive Ausstrahlung. Auf einer Straße in New York weist er sie an, vor ihm zu gehen und einfach durch ein inneres Leuchten die Passanten dazu zu bringen, sie toll zu finden. Die Kamera zeigt uns Hannah frontal und den dahinter schlendernden Don. Hannah lächelt betörend und sieht den Menschen ins Gesicht, doch niemand beachtet sie. Jetzt geht die Kamera an ihr vorbei und konzentriert sich auf Don – der plötzlich sehr verdutzt dreinschaut: Alle Passanten drehen sich nach Hannah um. Jetzt wandert die Perspektive wieder zu Hannahs Vorderseite: Sie hat, um Aufmerksamkeit zu erregen, einfach eine grässliche Grimasse geschnitten.

Nachdem die ersten gemeinsamen Auftritte eine Katastrophe geworden sind, muss Don umdenken. Endlich begreift er, dass er besser mal Hannahs echtes Talent nutzt, anstatt ihr eine andere Persönlichkeit aufzuzwingen. Es folgen als Beispiele eine Reihe herrlicher Sing- und Tanznummern, die genau das tun: Hannahs komische Bühnenpräsenz nutzen, der sich Don unterordnet. Mein Favorit ist „We‘re a Couple of Swells“, in denen die beiden als abgerissene Landstreicher auftreten.

Damit nicht alles zu glatt läuft, gibt es noch ein wenig Drama: Hannah hat sich mittlerweile in Don verliebt, weiß aber, dass er noch sehr an Nadine hängt. Nach dem großen Premieren-Erfolg ihrer Show führt Don sie in einen Club aus, in dem Nadine auftritt – der er seinen Erfolg unter die Nase reiben will. Nadine holt ihn zu einem höchst romantischen Tanz („It only happens when I dance with you“), Hannah ist am Boden zerstört und zieht sich zurück.

Ein gemeinsamer Freund bereinigt die Sache: Er macht Hannah klar, dass Don sie liebt aber sich ihrer Gefühle nicht mehr sicher ist. Am Ende des Films ist es Hannah, die Don zur Easter Parade abholt und mit einem Hut dafür überrascht (eben dieser Zylinder mit lila Osterschleife) – die also die Rollen umdreht.

Alt auszusehen ist nicht uncool

Montag, 24. März 2008

Eben im Kino (The other Boleyn Girl, nett) zum zweiten Mal den Trailer von diesem Scorsese-Rolling-Stones-Film gesehen, Shine a Light. Wieder in erster Linie gedacht: Gott, das sind alle richtig alte Männer! Nicht ältere, alte Männer. Im nächsten Moment aber: Die sehen zwar durch die Bank, inklusive Regisseur, mindestens zehn Jahre älter aus, als sie sind. Aber es sieht GUT aus! Dabei hilft natürlich, dass die Herren Stones körperlich sehr agil sind – was sie schon wieder alt macht: Das Wort „agil“ ist der Beschreibung alter Menschen vorbehalten. Also: Nur her mit den Falten und den grauen Haaren.

Ostersonntag 2008

Sonntag, 23. März 2008

Ich bitt Sie: Wenigstens hat es nicht geschneit – anders als in London zum Beispiel.

Hier ein Blick auf die österliche Frühstückstafel chez Eltern:

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Die „frische Luft“ immer noch für ein absolutes Gut halten und uns alle hinaus in die Kälte trieben. Zu sehen gab es Grünanlage und größten örtlichen Arbeitgeber.

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Noch ein Glück hatte ich vorsorglich einen Sonnenstrahl mitgebracht, indem ich dem Mitbewohner gestern ein Osterhemd schenkte (Zylinder mit lila Schleife dran geht ja heutzutage leider nicht mehr).

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