Ein angemessener Freitagabend

Samstag, 24. September 2011 um 11:18

Diese Woche war eine. Wie gut, dass mir meine donnerstägliche Abendverabredung (im Max Pett, das ich hier empfohlen habe) eine Cocktailbar gleich ums Eck empfohlen hatte, deren beide Inhaber für ihre selbst erfundenen Mixturen sogar die Zutaten selbst bauen, zum Beispiel mit Zitronengras aromatisierten Wodka. Außerdem sei dieses Auroom eine garantiert Oktoberfest-freie Zone.

So schnappte ich mir gestern feierabendlich den Mitbewohner und testete das Lokal. Oh ja, hier werden Cocktails mit Hingabe gemacht. Der White Lady, den ich immer beim ersten Besuch einer Cocktailbar bestelle, war einwandfrei – ein wenig süßer, als ich ihn gewohnt bin, aber perfekt rund. Der Begleiter hatte einen Earl Grey-Martini bestellt, dessen Gin-Basis durch Earl-Grey-Teeblätter aromatisiert war.
Dann ließ auch ich mich auf die Karte ein: ein Wrigley’s Gimlet für ihn, ein Mandarine Gimlet für mich. Bartender Alexander Wimmer machte uns noch darauf aufmerksam, dass er diese beiden Drinks auf Eis und im Becherglas serviert (Gimlets kommen sonst in Cocktailschalen ohne Eis), dann sahen wir ihm bei der sorgfältigen Zubereitung zu. (Ja, ich gehöre zu den nervigen Bargästen, die sich gerne an die Theke zum Bartender setzen.)

Ganz köstliches Getränk auf Wodka-Basis, durch das Eis auch nicht so stark wie der klassische Gimlet. Der Mitbewohner war mit seiner Minzvariante ebenso zufrieden.

Abschließend baten wir um Nachtisch: Da wir ihm vorher interessiert beim Flambieren eines scheinbar schlichten Cocktails zugesehen hatten, bot Alexaner Wimmer uns einen Crème brûlée-Martini an – der Begleiter ließ ihn sich zubereiten.

Verschiedene Liköre, eine Schicht angeschlagener Sahne und gebrannter Zucker (der Bartender gab zu, dass es sich nicht eigentlich um einen Martini handle).
Ich wiederum fragte, was wohl aus den drei verschiedenen Flaschen Mozart-Likörs werden könnte, die ich hinter der Bar gesehen hatte. „Verschiedene Schokoladen-Martinis“, erfuhr ich und wählte daraus einen Dry Chocolate Martini.

Sehr schokoladig, überhaupt nicht süß, umwerfend (sehen Sie die schwimmenden Schokoladenbrösel?).
Dann waren wir betrunken und gingen heim.

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Ein angemessener Freitagabend“

  1. dorothy_jane meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

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  2. walküre meint:

    Klingt ganz, ganz großartig, bis auf den Schluss. :-)

    Mein Testgetränk in einer mir noch nicht bekannten Cocktailbar ist immer ein Grasshopper. Man möchte nicht glauben, was bei einem solch eigentlich schlichten Getränk alles verhunzt werden kann.

  3. die Kaltmamsell meint:

    Oh ja, walküre, Grasshopper mag ich auch sehr gerne – allerdings nicht als ersten Cocktail am frühen Abend. Den werde ich mir beim nächsten Besuch als Nachtisch machen lassen.

  4. Ms K meint:

    Mein Testgetränk ist der Margarita. Auch da hab ich schon unglaubliches bekommen *würg*
    Wenn die Bar nicht vertrauenswürdig erscheint, nehme ich meist Caipirinha oder Mojito. Das schaffen die meisten zumindest so, dass es geniessbar ist

  5. Petra Hammerstein meint:

    Mein Testcocktail ist der Prinz of Wales. Und endlich ist auch mal wer betrunken.

  6. KochSchlampe meint:

    Nachdem ich von Mauros Negroni am letzten Freitag doch slightly underwhelmed war, werde ich gern diese Bar beim nächsten Münchenbesuch mitnehmen.

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