Journal Samstag, 4. Februar 2012 – Die Bandprobe

Sonntag, 5. Februar 2012 um 8:57

Vorsatz für diesen Samstag: Nicht hetzen! Wegen nichts!

Das begann mit Ausschlafen nach einer eher unruhigen Nacht. Gefolgt von gemächlichem café con leche. Kein Versuch, vor die Mittagsverabredung noch eine Runde Sport zu klemmen, sondern bloß ein bisschen Muckibude.

Wäschewaschen nur, weil wirklich locker Zeit dafür war.

Mittagsverabredung mit einem professionellen Beobachter der Sicherheitskonferenz. Beim Abholen sehr geschmunzelt über die Kugelform der aus ganz Deutschland zusammengezogenen Polizisten. In dieser Ekelkälte hatten sie mein Mitleid, doch die Damen und Herren kannten offensichtlich Gegenmittel.

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Per Bahn zu meinem Bruder, um das Ständchen zum 70. Geburtstag meines Vaters zu üben. Mit Keyboard (Schwägerin), großer Trommel (Bruder), meiner Mutter und ihren drei Enkeln, einer Vielzahl von Rhythmusgerät auf freie Hände verteilt (mein Bruder schlagzeugt, seit er 13 ist). War sehr effizient und produktiv: Bruder hatte auf seinen Projekleiter-Modus umgeschaltet, das ist für schnelle Ergebnisse in kleinen Vorhaben sehr zu empfehlen. Solange man in Kauf nimmt, eher pädagogisch und kuschlig ausgerichtete Teilnehmer ein wenig vor den Kopf zu stoßen. Deshalb die Betonung auf kleine Vorhaben, da diese Düpierung bei auch nur etwas größeren Vorhaben zu Verletzheit und Bocken führen würde.
Mitbewohner strahlte auf der Heimfahrt: „Jetzt kann ich sagen, dass ich auch mal auf einer Bandprobe war.“

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All about Lulu von Jonathan Evison ausgelesen – ich glaube, ich habe etwas gegen Pointen an Ende von ernsthaften Romanen. Es war mein viertes E-Book, und ich mag das Lesen auf dem Gerät durchaus. Mir fällt auf, dass ich die Handlungen, den Sprachstil so ganz undinglich in Erinnerung behalte; sonst erinnere ich mich an Geschichten meist in Verbindung mit dem Cover des Buches, seinem Format, vielleicht sogar dem Schrifttypus. Auf dem Reader ist die Schrift immer dieselbe (außer ich ändere das), das Format des Geschichtenträgers bleibt gleich. Ich finde das vorerst gar nicht schlecht, habe aber auch nichts dagegen, das nächste Buch wieder auf Papier zu lesen.

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Zwei Kuchen vorbereitet.
Vom Mitbewohner in einen seiner Kniffe des Resteessens eingeweiht worden. Es kommt nämlich so gut wie nie vor, dass ich von einem daheim gekochten Gericht öfter als einmal esse: Der Mitbewohner isst das Übrige vom Vortag meist zum Frühstück, manchmal im Lauf des Tages, schließlich arbeitet er viel von Zuhause aus. Wenn ein Rest mit viel Soße übrig ist, macht er sich gerne Nudeln dazu – in der Soße gegart. Und das hat er mir gestern auf der Basis des restlichen Schmorlauchs mit Champignon vorgesetzt. Schmeckte wirklich gut, auch wenn die Nudeln auf diese Weise eher ungleichmäßig durchgegart sind.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Samstag, 4. Februar 2012 – Die Bandprobe“

  1. Sebastian meint:

    Zum Frühstück? Nudeln in der Sauce kochen (also nicht: erwärmen)? Wenn die Menüfolgen nicht so fein klingen und Ihr Lob nicht so klar tönen würde, machte ich mir Sorgen. So aber: Bitte Details zu den Nudeln.

  2. der Mitbewohner meint:

    Wenn suppige Reste übrig bleiben etwa von eienm Schmorgericht am Vortag (Braten, Beinscheibe) oder Lauch mit sehr viel Butter-Weißweinsauce, dann streue ich regelmäßig zwei Handvoll Rigatoni oder Penne hinein und gare die Nudeln darin auf geringer Hitze bei geschlossenem Deckel. Notfalls etwas Wasser nachgießen. Freue ich mich regelmäßig darauf.

  3. Sebastian meint:

    Danke, DAS klingt überzeugend. Hätte im Moment Home Baked Beans Rest, damit mache ich es lieber nicht. Aber bald. Freue mich auch schon drauf. Und auf die Avocado.

  4. Petra S. meint:

    Ach ja, die Avocado!
    Hat gut geschmeckt und sieht raffiniert aus.
    Bei der 2. Hälfte habe ich allerdings diese Worcestersauce weggelassen.

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