Auszeitjournal – die vergangenen Tage

Montag, 7. Januar 2013 um 18:18

Letzte Woche dann doch auf Google Chrome umgestiegen. Mein Rechner (MacBook Pro) ist sechs Jahre alt, und die aktuelle Version von Firefox fraß derart viele Ressourcen, dass ich bei jedem Arbeitsschritt ziemlich lang das bunte Windrädchen gezeigt bekam. Das ich fünf Jahre lang nicht mal gekannt hatte. Jetzt ist alles sauber und flott, aber vielleicht sollte ich mir doch demnächst zwei zusätzliche GB Speicher leisten.

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Ein paar Tage lang besuchte ich zwei bezaubernde Damen in Oldenburg. Jetzt weiß ich, wie der Jadebusen bei Dangast aussieht – inklusiver riesiger und lauter Gänseschwärme in der Luft und auf den Wiesen. Zudem habe ich jetzt wundervolle Erinnerungen an das Alte Kurhaus dortselbst: Ausgezeichneten Kuchen und Getränke (Tee sogar kannenweise und mit Stövchen!) holt man sich selbst an einer funktionalen Theke, sitzt dann muckelig im weiten und hohen Gastraum und sieht durch die großen Fenster hinaus in die Dämmerung.

Außerdem will ich jetzt doch ein Tablet. Nämlich um die sensationelle App Marine Traffic nutzen zu können (MIT Fotos der Schiffe!).

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Ich war in einem griechischen Lokal zu einer mittäglichen Geburtstagsfeier eingeladen, auf der mich ein völlig unbekannter Herr sehr herzlich und mit Umarmung als Iris begrüßte. Er war sehr überzeugend in seiner Versicherung, dass wir uns auf einer ähnlichen Feier schon mal begegnet seien, also gab ich klein bei und stellte mich den danach eintreffenden Gästen halt als Iris vor.

Die Bedienung machte ich allerdings unglücklich, weil ich nach üppigen Vorspeisen meine Reisnudeln zur Lammhaxe aus dem Ofen nicht schaffte. Mehrfach und mit besorgt gekräuselter Stirn fragte sie mich, ob ich wirklich nicht weiteressen wolle. Ich betonte immer wieder, wie gut mir das Gericht geschmeckt hatte, dass ich einfach nicht mehr könne und hatte trotzdem ein schlechtes Gewissen.

Die Zusammensetzung der Geburtstagsgesellschaft verschaffte mit unter anderem eingehende Informationen über verschiedene Praktiken der Geldwäsche im Laufe der vergangenen 20 Jahre. Und die bestürzende Erkenntnis, dass sich in Deutschland an der riskanten Struktur der Banken nichts geändert hat.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Auszeitjournal – die vergangenen Tage“

  1. die Smileykiste meint:

    Die Marine-Traffic-App ist ja super! =)

  2. Uschi meint:

    “verschiedene Praktiken der Geldwäsche im Laufe der vergangenen 20 Jahre” – ich muß grinsen, wurden doch in Aachen vor ca. 20 Jahren sämtliche “großen” Griechen-Gastronomen wegen Steuerhinterziehung festgesetzt…

  3. Nathalie meint:

    Da will ich dem schiffsbegeisterten Mann die Marine-App zeigen und auch das Kunden-Schiff, das gerade in der Karibik weilt, und was sagt er? “Kenn i scho.” Aber ich bin beeindruckt. :-)

  4. stedtenhopp meint:

    Hach – Oldenburg! Genauer: Ollnburch! Da komm ich ja wech, und wenn ich auch keinen Anlass sähe, heute wieder hinzuziehen – zwanzig Jahre lang war es sehr gut da.
    Welcher Grieche war’s denn?

  5. die Kaltmamsell meint:

    Ja sowas, stedtenhopp, eine Ollburcherin! Der Grieche allerdings war dann schon wieder zurück in München; in Oldenburg wurde ich heimisch bekocht, mit Dorade, selbst gegravetem Lachs, Lamm und Wildschwein. Unter anderem.

  6. katha meint:

    seit ich einmal das wort “todessemmel” für das “bunte windrädchen” gelesen habe, muss ich trotz des ärgers jedes mal schmunzeln, wenn sie auftaucht. eine der schönsten änderungen vom umstieg auf den mac.

  7. Sebastian meint:

    Du kennst Leute, Iris.

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