Journal Sonntag, 18. August 2013 – Isarsommer und Knoblauch

Montag, 19. August 2013 um 7:34

Morgens unsere Nespressomaschine fertiggemacht zur Weitergabe. Letztes Wochenende hatte mein Schwiegervater angekündigt, dass er sich eine solche zulegen wolle, ich hatte sofort unsere angeboten. Der Espresso daraus ist nämlich wirklich gut, nur dass der Mitbewohner und ich daheim praktisch nie Espresso trinken. Und Milchkaffee auf der Basis von Nespresso schmeckt mir bei Weitem nicht so gut wie mit Espresso aus meiner Cafetera. In den vergangenen Monaten hatten nur unsere Putzmänner den Nespressomacher verwendet, ihn aber, wie ich heute feststellte, nie gereinigt. Ich hoffe, dass mehrere Essigwasserspülungen und stundenlanges Einweichen der abnehmbaren Teile vor dem Schrubben die Maschine zurück in einen hygienischen Zustand gebracht haben.

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Morgenmilchkaffee wieder auf dem Balkon, die Hochsommersonne spielte in den umgebenden Bäumen.

Die Eichhörnchen sind bereits emsig am Sammeln, die Blaumeisen knuspern an den Kastanienblättern Miniermotten. Dieses Jahr ist der Befall zum Glück lang nicht so schlimm wie letztes Jahr, als die Kastanien um diese Zeit bereits nahezu kahl waren, und im Wind erbärmlich raschelten.

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Zum Ostbahnhof geradelt (wussten Sie, wie viel leichter es sich radelt, wenn man die Reifen ordentlich aufgepumpt hat?), dort ein wenig Crosstrainer gestrampelt, dann eine Stunde Stepaerobic bei einem lustigen Kanadier gehopst. Eine Spielart dieses Lustigseins: Als ich während eines Gesamtdurchgangs der Choreografie meinen Step kurz verließ um zu trinken, übernahm er diesen und turnte darauf weiter. Was ich dann halt kurzerhand auf seinem Vorturnerstep tat – genug aus der Routine gebracht, dass ich zwei Drittel der (wirklich nicht komplizierten) Choreografie vergaß und wie eine Anfängerin um das Gerät stolperte. Zurück wechselte er dann aber mit Ansage.

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Auf dem Rückweg an der Isar gehalten, um mich für ein Stündchen in dieses Bild einzureihen.

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Zu Mittag daheim Rührei mit Paprikaschote. Der Mitbewohner war den Tag über bei meinen Eltern: Sie feierten, dass sie vor 30 Jahren in ihr jetziges Eigenheim eingezogen waren. Dummerweise hatte meine Mutter uns dazu erst am Dienstagabend eingeladen, nachdem aber seit Montag das Wochenendarrangement mit dem Büro-Maler vereinbart war. Auf den Wir-sind-fertig-Anruf von Letzterem wartete ich dann in meiner kühlen Wohnung. Um 16 Uhr radelte ich im Büro vorbei und nahm die Malerarbeit ab: Tadellos, picobello und sauber. Falls Sie also eine Malerempfehlung brauchen, schreiben Sie mir.

Nachmittags noch einen großen Eisbecher Banana Split beim Eisverkäufer (keine Diele angeschlossen) in der Landwehrstraße geholt und sehr genossen.

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Von dem Ausflug zu meinen Eltern kam der Mitbewohner hiermit zurück:

Meine Eltern waren gerade zwei Wochen in Spanien gewesen, in der ländlichen Gegend Nordkastiliens1, aus der meine großmütterliche Familie kommt. Und ganz offensichtlich sind sie auch bei Primo Pepe vorbeigekommen, der in meinen Kindheitsurlauben dort immer extra für uns früher Knoblauch geerntet und geflochten hat. Ich werde Rezepte mit SEHR! VIEL! Knoblauch brauchen. Dieser Hinweis von Anke ist schon mal ein guter Anfang, auf Twitter erinnerte man mich zudem an die Möglichkeit des Einlegens und verlinkte dieses Rezept.

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Cem Başman, den ich so lange kenne wie das Bloggen, erzählt, wie seine Eltern sich kennengelernt haben.

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Die #609060-Ausbeute der vergangenen beiden Wochen (ja, ich habe wirklich sehr viel Sommerkleidung – und dieses Jahr ist endlich genug Sommer, dass ich damit einmal durchkomme):

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  1. Dieses elende Kaff hat einen Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia? Ich werde das mit den Relevanzkriterien wohl nie verstehen. []
die Kaltmamsell

14 Kommentare zu „Journal Sonntag, 18. August 2013 – Isarsommer und Knoblauch“

  1. Uschi meint:

    Über die Erkenntnis mit den Fahrradreifen mußte ich gerade sehr grinsen – habe ich doch auch dieser Tage mein Rad mal ordentlich aufgepumpt und dieselbe freudige Erkenntnis gehabt…

  2. Sus meint:

    Darf ich mein Lieblingsrezept zum Thema “Eingelegter Knoblauch” beisteuern?

    http://corum.twoday.net/stories/rot-eingelegter-knoblauch/

    Liebe Grüße, Sus

  3. Chris Kurbjuhn meint:

    15 oder mehr Zehen Knoblauch pellen, in kleiner Kasserole mit Wasser knapp bedecken und kochen bis Wasser weg. Man sollte den Knoblauch jetzt mit einer Gabel zerdrücken können. 250 g Creme Fraiche mit 100g Joghurt, 1 kleingeschnittenem Bund Dill, etwas Senf und dem Knoblauchpamps verrühren. Sehr gut zu gekochtem Rindfleisch, kurzgebratenem Lamm, gekochtem oder gebratenem Fisch oder zur Gemüseplatte.

  4. Usul meint:

    wussten Sie, wie viel leichter es sich radelt, wenn man die Reifen ordentlich aufgepumpt hat?

    Ja! Der Komfortverlust auf Pflasterstraßen ist aber leider auch vorhanden …

    Was manche auch nicht wissen: Eine geölte Kette ist auch Gold wert. Das ist so einfach zu beheben, aber wenn ich manche mit quietschender Kette durch die Gegend schleichen höre – grauenhaft.

    Danke für den Link aufs Kaff in der Wikipedia. In der Tat erstaunlich, nur 33 Einwohner, und trotzdem in der Wikipedia. Immerhin gelernt, was ein Weiler ist. Auch unverständlich für mich: Was ist in der Wikipedia querverlinkt und was nicht. Ich wusste wie erwähnt nicht, was ein Weiler ist, aber es war kein Wikipedia-Eintrag verlinkt, obwohl er existiert. Dafür ist im Weiler-Eintrag das kaum bekannt Wort “Dorf” verlinkt … Muss ich nicht verstehen. Vermutlich historisch gewachsen: Als der Artikel zu El Olmo entstand, gab es vielleicht den Weiler-Link noch nicht. Gerade noch rechtzeitig daran erinnert, das es ein Wiki ist und mal zum Link umgebaut. Jetzt muss die Änderung nur noch gesichtet werden …

  5. waltraut meint:

    Ist doch immer gut wenn man im Sommer kleidermässig an seine Grenzen stösst, da weiss man, dass es ein guter Sommer war. Sehr schön, der grossgepunktete Rock und das feingestreifte Tshirt. Schön auch, das wieder “was drin ist”.

  6. adelhaid meint:

    das top aus bild 6… das hab ich nun schon öfter gesehen und frage mich, ob mir sowas nicht auch stünde… in bild 10 sprudelt ebenfalls begeisterung fürs top aus mir heraus (im rahmen meiner möglichkeiten).

    und zu den reifen: hier ist es bei einigen fahrradläden so, im angrenzenden ausland sogar die regel, dass ein schlauch aus dem gebäude herauskommt, mit dem man sich die reifen aufpusten kann, quasi im vorbeifahren (und kurz anhalten). sehr praktische sache, wenn sowas auf dem arbeitsweg vorhanden ist.

    und kette ölen ist ja auch mal eine gute idee!

  7. Usul meint:

    Ich kaufe nur noch Fahrräder mit Autoventil, eine Tankstelle mit kostenlos Luft hat man meist in der Nähe. Außerdem sollten sich für andere Ventilarten Adapter finden lassen, z. B. sowas hier (Google-Treffer 1):

    http://www.bike24.de/p12327.html

  8. Sebastian (hier grad: Der Mittagesser) meint:

    Wow, ich dachte das wäre die neue Cafetera im 1. Linkbild, aber es ist die 30jährige! Euch kann man was zum Pflegen geben (keine Sorge, keine Kinder). Und das mit dem besseren Milchkaffee, liegt das an der Hard- oder Software? (Mein Lieblingsgleichnis: “Nespresso ist das neue Microsoft”)

  9. die Kaltmamsell meint:

    Sehr witzig, adelhaid: Du HAST bereits ein Oberteil wie ich auf Bild 6. Du trugst es in deinem letzten ganzen Münchner Sommer, und es gefiel mir an dir so gut, dass ich mir ein ähnliches kaufte.

  10. Gaenseblume meint:

    Sonst nur stille Leserin, muss ich heute mal laute Komplimente machen: Der Rock mit den großen Punkten und der Rock mit der roten Kante sind einfach traumhaft schön und stehen Ihnen ganz fantastisch!

    Liebe Grüße aus Mainhatten

  11. die Kaltmamsell meint:

    Vielen Dank, Gaenseblume!

  12. adelhaid meint:

    ähnlich, aber leider nicht so schön lang..

  13. Anja meint:

    Liebe Kaltmamsell,

    seit Jahren lese ich Ihren Blog, immer in Wochenportionen, ich freue mich richtig drauf. Sie schreiben so vieles, was mir nah ist, oft habe ich ähnliche Gedanken, könnte sie allerdings nicht so ausdrücken.
    Heute breche ich mal mein Schweigen und ausgerechnet zu einer Nebensächlichkeit, die bei näherer Betrachtung keine ist.
    Ich LIEBE Ihre Sommeroutfits! Eines schöner als das andere. Besonders gefällt mir der grüne Rock mit den Streifen und dem türkisen Shirt und das gestreifte Polka-Dot-Ensemble…
    Und ich sage das darum, weil ich finde, dass ein sorgfältiger Kleidungsstil auch etwas aussagt über eine grundsätzliche Haltung zu den Dingen und zu sich selbst.
    Genug geschwafelt! Ich find´s einfach richtig schön und Sie sehen toll aus!

  14. die Kaltmamsell meint:

    Herzlichen Dank, Anja – es freut mich, wenn meine Freude an Kleidung auch andere erfreut.

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