Journal Sonntag, 9. November 2014 – Augenzeugen

Montag, 10. November 2014 um 6:44

Sonntägliches Ausschlafen dauerte bis sieben.

Als es ganz hell wurde, zeigte sich ein für die Münchner Innenstadt exotischer Anblick: leichter Nebel.

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Mehr Lust zum Schwimmen als zum Laufen gehabt. Aus einer Laune heraus den Mitbewohner gefragt, ob er ins Olympiabad mitkommen möchte, mit dem Rad – er mochte überraschenderweise. Obwohl für ihn ja schon das gut zwanzigminütige Hinradeln eine Trainingseinheit war.

Wir trennten uns in der Eingangshalle des Olympiabads: Während ich meine Stadtwerkekarte zum Eintritt nutzte, musste er sich erst mal eine Eintrittkarte kaufen, und ich würde ohnehin länger fürs Schwimmen brauchen.

Beim Umziehen auf überwältigte Reaktionen gestoßen.

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Meine 3.000 Meter waren entspannt genug, dass die Gedanken fließen konnten. Es formierten sich Pläne, unter anderem der, unbedingt beim Nachhausekommen einen Schuedi zu backen. Was ich genau so tat.

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Im sonnenbeschienenen Wohnzimmersessel das SZ-Magazin vom Freitag gelesen. Merkwürdige Geschichte über eine Gruppe Jugendlicher, die sich als Schulprojekt 18 Tage lang durch die Uckermark schlagen, ohne Handy und ganz allein. Bis auf die erwachsene Begleitperson, die aber nicht eingreifen soll. Und bis auf den SZ-Fotografen. Und die beiden SZ-Autorinnen. So dass der Begleittross fast so groß war wie die Gruppe Jugendlicher.
Mich irritieren ja auch Fernseh-Dokus von angeblichen Alleingängen in unwirtlicher Gegend, die auf lächerliche Art den Umstand ignorieren, dass eine Unternehmung in Begleitung eines ganzes TV-Teams kein Alleingang ist.
Doch das Interview mit Peter Sloterdijk im selben Magazin fand ich interessant genug, dass ich jetzt mal was von ihm lesen möchte.

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Auf dem Wohnzimmersessel auch die Wochenendzeitung gelesen, während der Mitbewohner in der Küche das Szegediner Gulasch zum Nachtmahl bereitete.

Ein Stündchen gebügelt (dafür musste ich bereits das Licht einschalten), meine Wanderschuhe nochmal ordentlich eingecremt und eingewintert.

Online viele, viele Augenzeugenberichte vom 9. November 1989 gelesen und viele Einordnungen Involvierter.

Aber auch einen besonderen Augenzeugenbericht vom 9. November 1938.

http://youtu.be/2OLBkUMvs7Y

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Journal Sonntag, 9. November 2014 – Augenzeugen“

  1. adelhaid meint:

    solche clips aus talk-shows lassen mich immer mal wieder wünschen, ich würde dieses gerät im wohnzimmer auch mal zu sowas nutzen -und dann frage ich mich: gibt es diese formate eigentlich noch? dass es diese eloquenten gäste nicht mehr gibt, das entnehme ich der tagespresse, aber das format… macht fernsehen sowas noch?

  2. fxf meint:

    Axel Corti, Loriot, Stefan Heym, Georg Stefan Troller…. nein, solche Gastgeber und Gäste gibt es nicht mehr, und das Format ist meist zum hohlen Geschwätz oder zum Radau verkommen. Und ja, da spricht montäglicher Kulturpessimismus aus mir.

  3. saxana meint:

    sehr beeindruckend das Video von Loriot, danke

  4. Marie meint:

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    Gerne gelesen

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  5. Barbara meint:

    Tempi passati.
    Es gab ja nicht nur Axel Corti ( “Der Schalldämpfer”) sondern auch den “Club 2” mit Kuno Knöbl, Adolf Holl, Luise Martini…
    Nächte die man vor der s/w Glotze verbrachte, weil, es gab noch nichts zum Aufnehmen der Sendung. Und die Gäste, wie sie hinter den Rauchwolken verschwanden. Wie man einander ausreden lies, und wie lange. Oder auch nicht, dann kloppte man sich schon mal wie die Kesselflicker.
    Es war der “alles ist möglich” Donnerstag.

  6. Modeste meint:

    Szegediner Gulasch, großartige Idee.

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