Journal Mittwoch, 20. Juli 2016 – Hochsommertag mit Reisevorbereitungen

Donnerstag, 21. Juli 2016 um 7:42

Hochsommer: Morgenkaffee auf dem Balkon, zu Fuß in die Arbeit – mit Pokémonfang, während dem ich die Meldung erhielt, mein “Beutel” sei voll. Im Büro hätte ich für Geld einen neuen gekauft (auch, um die Gelegenheit zu nutzen, für den Spaß mal zu zahlen), doch dazu hätte ich Netzzugang gebraucht.

Reise- und Abwesenheitsvorbereitungen, da ich Donnerstag und Freitag nicht in der Arbeit sein werde. Heimweg zu Fuß durch große, wolkenlose Hitze. In der verdunkelten, angenehm kühlen Wohnung noch ein paar Reisevorbereitungen. Zum Abendessen hatte ich mit Herrn Kaltmamsell Biergarten vereinbart, und er wäre mit mir auch zum Flaucher oder bis in den Hirschgarten geradelt. Doch ich hatte großen Hunger, also wurde es der nahegelegene Schnitzelgarten. Dieser war sehr voll, dennoch waren wir schnell mit Getränken und Speisen versorgt.

§

Schriftstellerin Hatice Akyün erzählte gerne, wie wichtig für sie als Kind der Duisburger Bücherbus war. Jetzt hat sie den Herrn getroffen, der das Projekt seinerzeit auf die Beine stellte.
“Der Bus, mit dem ich die Welt entdeckte”.

Ich möchte wild die Fahne schwenken für alle Projekte, die denjenigen Kindern den Zugang zu Lesestoff ermöglich, die ihn eben nicht daheim finden. Meine Einwanderereltern waren bereits die erste Generation nach Analphabetismus, haben beide einen Schulabschluss und eine Berufsausbildung. Doch ohne die Pfarrbibliothek, später die Schulbücherei und die Stadtbücherei wäre ich leseverdurstet.

§

Ein von @dielila gepostetes Foto am

Selbstverständlich birgt PokémonGO-Spielen Gefahren, etwa dieselben wie das Aufnehmen von Selfies: Beides sollte man nicht machen, ohne seine Umgebung zu berücksichtigen.
“‘Pokemon Go’ players fall off 90-foot ocean bluff”.

§

Richard Brody im New Yorker über den neuen Ghostbusters-Film.

“’Ghostbusters’: Bland, Mechanical, and Completely Worth Seeing”.

The story is so gleeful in the telling, so clever in the fit of its parts, so straightforwardly personal in its emotional underpinnings—and so pointed in its identification of precisely the kind of frustrated loner who can’t bear the very existence of this film—that its bland and mechanical realization is all the more disheartening.

(…)

Yet criticism of the new “Ghostbusters” is almost beside the point. What matters is that it exists and that it will, I hope, point the way to other movies starring (and, I also hope, directed by) women that will both reveal the artistry of the makers on both sides of the camera and that will bring their active and distinctive—and refreshing—points of view to themes, stories, and events that have previously been filmed from unchallenged and unconsidered points of views.

Es ist traurig, dass das noch so ist, aber es ist so.
Ich kann’s trotzdem kaum erwarten! (Und bin ausgerechnet zum Kinostart verreist.) Aber ich liege Melissa McCarthy ohnehin so ergeben zu Füßen, dass sie mir die AGB des neuesten iPhone-Updates vorlesen könnte.
Ich muss dringend nochmal Spy gucken.

Interessante Abschlussbeobachtung:

Regardless of its artistic lapses, “Ghostbusters” should very much be seen—first, because what’s good about it is very good and, second, because what emerges from the film, as from most recent studio films, is more a matter of politics than of art. The age of aesthetics in movies is near its end in the studios, and the result is a paradox: even mediocre studio films tend to have multiple dimensions—extra-cinematic, allegorical, metaphorical—that arise from the very corporate, institutional complexity of their production, their baked-in backroom backstory; as a result, even when the viewing experience is dull, the ideas that emerge are fascinating. That’s why there’s often much more to see and ponder in a run-of-the-mill studio movie than in an unexceptional low-budget or Sundance movie: in the latter, apart from the aesthetic, there’s almost nothing. The “Ghostbusters” remake is like the campaign of a major-party political candidate—imperfect, the product of years of fighting within the system, of years of negotiation and struggle and compromise, a campaign that represents and promises progress nonetheless—which is to say, like an important new beginning, no matter what.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 20. Juli 2016 – Hochsommertag mit Reisevorbereitungen“

  1. Sjule meint:

    Oh, der Bücherbus! Daran habe ich auch schöne Erinnerungen. Alle vier Wochen sind meine Mutter und ich mit vollen Taschen hin- und wieder zurückgelaufen. Okay, zu Fuß gehen fand ich damals sehr doof. Später habe ich dann eine Ausbildung in der öffentlichen Bibliothek gemacht und mir, als sie aus dem Bestand aussortiert wurden, einiger meiner Kinderklassiker mit nach Hause genommen (Wo die Wilden Kerle wohnen, Lupinchen). Habe sie immer noch…

    Vielen Dank für den Link zur Geschichte.

  2. Nina meint:

    Männliche, well established Filmkritiker haben dann möglicherweise doch einen sehr anderen Blick als z.B. ein lesbisches Publikum. In der queer-lesbischen Community ist Ghostbusters nämlich ein Riesenhit: “Ghostbusters is super gay. Well, it’s subtextually super gay, because Hollywood remains resistant to the mere notion of a queer summer blockbuster. But at least Kate McKinnon is here and queer and ready to destroy us with her sex appeal that reaches near-paranormal levels of intensity in the movie. Real Life Queer McKinnon stars as the gunslinging—and gun-licking—engineer Jillian Holtzmann, whose queerness cannot be confirmed nor denied by Paul Feig thanks to studio bullshit, but it’s pretty obvious throughout the film that Holtzmann is the queer action hero we all deserve.”
    Und, was ich hier für besonders zentral halte: “Is incredibly sexy while appealing Not At All to the male gaze”.
    Quelle: http://www.autostraddle.com/kate-mckinnons-10-gayest-ghostbusters-gay-moments-of-gay-345576/
    Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf den Film!

  3. die Kaltmamsell meint:

    Der männliche Kritiker ist ja auch begeistert, Nina, dass es den Film gibt. Und die queere Filmkritik behauptet nicht, dass der Film gut ist.

  4. Feathers McGraw meint:

    Kleiner Pokemon Go tipp: Wenn das Beutelchen voll ist kann man auch Traenke/Potions rauswerfen. Ich kaeempfe eh nie in Arenen, da brauch man die dann nicht mehr.

  5. Ilse meint:

    Uns ist gestern irgendsoein narrischer vor die S-Bahn gelaufen – es wurde vermutet, ein Pokémonista.. Kann bitte jemand Herrn Erdogan ein Händy mit Pokémon Go schenken?

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.