Journal Donnerstag, 22. September 2016 – Lenbachhaus und renovierte Sessel

Freitag, 23. September 2016 um 8:07

Im Projekt “Für jeden Urlaubstag ein Vorhaben” plante ich gestern einen Besuch des Lenbachhauses. Darin war ich nämlich peinlicherweise noch nie, auch nicht vor dem großen Umbau – da ich auf vielen Alltagswegen vorbeiradle, hatte ich diesen aber mitverfolgt.

Gestern war absolutes Kaiserwetter. Blauen Himmel und Sonnenschein merkte man den Temperaturen aber nicht an, ich brauchte eine Jacke, und meine nackten Beine froren.

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Ich sah die Sammlung 19. Jahrhundert an, das Obergeschoß, das der Gruppe Blauer Reiter gewidmet ist, und die Kunst nach 1945 (viel Beuys). Die Präsentation gefiel mir. Wieder hatte ich mir einen Audio-Guide geben lassen (der mir im Bayerischen Nationalmuseum oft wichtige Hintergrundinformationen und Querbezüge zwischen den Exponaten vermittelt hatte), mochte ihm aber bald nicht mehr zuhören: Die Bildbeschreibungen enthielten zu oft steile Interpretationen, die ich nicht nachvollziehen konnte – gerne mit Behauptung einer Künstlerabsicht.

Besonders fasziniert war ich vom Gebäude: Der Neubau ist über die alte Villa geschoben, die ehemalige Rückseite sieht man original innen. Und dann die vielen schönen Details!

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Der Garten ist ganz 19. Jahrhundert geblieben, inklusive Hausfasade.

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Ich schlenderte durch die Sonne zurück nach Hause, wich Teilnehmern und Teilnehmerinnen der größten Mottoparty der Welt aus, erledigte im Verdi Einkäufe.

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Morgens hatte der Polsterer zwei unserer Sessel zurückgebracht, frisch renoviert. Herr Kaltmamsell hatte sie vor fast 20 Jahren von einer Freundin übernommen, die die Wohnung ihrer Großmutter auflöste. Der gefederte Boden war völlig ausgeleiert, es bröselte unten raus. Seit zehn Jahren hatten wir uns vorgenommen, sie neu beziehen und aufpolstern zu lassen. Als Herr Kaltmamsell in seinen Ferien dann endlich den Polsterer kommen ließ, riet der von neuem Bezug ab: Der Fachmann war völlig begeistert vom originalen Zustand der 50er-Möbel und riet dazu, den Bezug lediglich reinigen zu lassen, die Kordeln und die Polsterung zu erneuern. So machten wird das dann auch.

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“Die halten Ihnen die nächsten hundert Jahre”, versicherte Herr Polsterer. Das hoffen wir sehr, die Renovierung kostete so viel wie zwei neue Designersessel.

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(Bild: Herr Kaltmamsell)

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Zum Nachtmahl probierte Herr Kaltmamsell Short Ribs aus dem Römertopf aus – er kennt Römertopf aus seiner Kindheit von daheim.

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Die Rinderrippchen, die ich sonst als Suppenfleisch kenne, schmeckten so ganz großartig.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 22. September 2016 – Lenbachhaus und renovierte Sessel“

  1. lihabiboun meint:

    Ach wie schön, wenn was reparierbar ist und dann auch wird. Großer Fan von.
    Frau Kaltmamsell was sind Sie eine attraktive Dame ……

  2. rheinleuchten meint:

    Und jedes Mal wenn ich ihre wunderbaren grauen Haare sehe, wünschte ich mir, ich hätte nie mit dem Färben begonnen ….. Wenn Ihnen die Exponate aus dem “Blauen Reiter” gefallen haben, wäre das Franz Marc Museum in Kochel eine gute Empfehlung.

  3. Croco meint:

    Gleich zwei Lieblingsthemen von mir an einem Tag: Lenbachhaus und Römertopf.
    Mottoparty trifft es sehr gut, Verkleiden aus Übermut eben.
    Hier ist am Wochenende auch Oktoberfest, in der Turnhalle. Den Rest kann man sich vorstellen.
    Allerliebst, neben dem wunderhübschen Sessel, finde ich die Bücherstapel und Fernglas.

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