Journal Montag, 25. September 2017 – der Tag nach der Wahl
Dienstag, 26. September 2017 um 6:03Ein milder, sonniger Herbsttag, zu Fuß in die Arbeit und zurück.
Dominierendes Thema natürlich weiterhin: Das Ergebnis der Bundestagswahl. (Ich habe die technische Seite des Wahlhelfens im Techniktagebuch aufgeschrieben – sehr langweilig.)
Zwar habe ich mir fest vorgenommen, meine Wahrnehmung von Politik und Gesellschaft nicht von der AfD bestimmen zu lassen – war’s schon schlimm genug, dass die Rechten in unguter Weise den gesamten Wahlkampf vor sich her trieben. Doch es ist interessant, wo die Populisten besonders erfolgreich waren und wo nicht. In zwei Münchner Stadtbezirken zum Beispiel kam die AfD auf keine fünf Prozent: Altstadt-Lehel und Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. In dem zweiten dieser Stadtbezirke wohne ich. Hier gibt (gab) es Hinterhofmoscheen, rumänische Tagelöhner an den Straßenecken, arabische Läden und so viele Frauen in Niqab (teilweise mit Käfig vor den Augen) wie nirgends sonst in der Stadt. Doch das führte eben nicht zu Ablehnung und Resentiments. Andererseits sind ja vielleicht alle, die das stört, in die Stadtbezirke Feldmoching-Hasenbergl oder Ramersdorf-Perlach gezogen, in denen die AfD auf elf Prozent kam.
Diese Woche habe ich mich zur Ernährerin erklärt. Gestern Abend gab es eine Quiche nach Paprikameetskardamon, allerdings mit meinem Standard-Quarkblätterteig, viel Lauch und wenig Mangold – vorgegeben vom Kühlschrankinhalt.
§
Satire im New Yorker: Seien Sie kein Helikopter-Kind.
Many people think hovering and love are one and the same. That’s just not true. There’s a difference between inserting oneself and offering encouragement. There’s a difference between setting up a LinkedIn account for your parent and suggesting, “You should get on LinkedIn, Dad. No, not Linked_On_. Did you seriously think it was called LinkedOn? Ha ha ha, wait one sec—I have to text that to Emily.”
(…)
die KaltmamsellYou can’t micromanage your parent. You have to sit back and let her file two tax returns for the same year because she forgot she already filed one back in March. You can’t intervene every time your parent plants the entire bag of expensive chia seeds you gave her in her flower garden. You can’t constantly stand over your parent’s shoulder, preventing her from sending poop emojis to acquaintances with the message “Hi from a smiling gingerbread guy!” If you rush to your parent’s side every time he breaks his hip, how will he learn that there are consequences to breaking a hip?
4 Kommentare zu „Journal Montag, 25. September 2017 – der Tag nach der Wahl“
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26. September 2017 um 13:03
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Gerne gelesen
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27. September 2017 um 11:34
Habe gerade die Beschreibung des Wahlablaufes im Techniktagebuch gelesen und frage mich, wann der Stand der Technik hier in Sachsen ankommt.
Vermutlich scheitert es am Geld für die Laptops und Drucker bzw. der Internetverbindung.
Hier passiert alles noch per Stift und Papie und die Schnellmeldung erfolgt per Telefon.
Wenn sich dann die Wahlvorsteherin und ihre Stellvertreterin nicht einig sind, was wo eingetragen wird, wirds spannend.
Wir waren dann aber doch schon gegen 19:45 fertig und es stimmte alles.
27. September 2017 um 18:44
Danke für das Mangold-Quiche-Rezept. Es wurde gleich ausprobiert und mundete. (Die vorhandenen Reste reichten.)
28. September 2017 um 21:03
Nächstes Jahr, wenn ich so etwas wie einen Vorruhestand genießen kann, habe ich mir vorgenommen, bei der Ummeldung in unsere Kleinststadt anzugeben, dass ich auch als Wahlhelfer zur Verfügung stehen werde.
Ist auch weiterhin in Bayern, da werde ich auch dieses System kennenlernen.
Bisher war ich eigentlich immer froh, dass ich in München nicht gefragt wurde.