Journal Mittwoch, 20. Juni 2018 – Ein einzelner Hochsommertag und Beifang aus dem Internetz

Donnerstag, 21. Juni 2018 um 6:07

Ein astreiner Hochsommertag. Den es zu feiern galt, weil die Wettervorhersage für den darauffolgenden Tag einen Umschwung ankündigte.

An sich hatte ich früh Feierabend machen wollen und mir auf dem Heimweg ein Eis holen. Doch erst wurde es dann doch ein bisschen später, auf dem Heimweg nahm mein Kreislauf die stechende Hitze übel und wackelte, und dann war ich mit Herrn Kaltmamsell für Biergarten verabredet – ich ließ das mit dem Eis erst mal.

Wir radelten zum Flaucherbiergarten – zu meiner Begeisterung eine fußballfreie Zone.

Man kommt nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß hin (allerdings auf Kinderwagen- und Rollstuhl-freundlichen Wegen). Und so war er trotz dem Meer an Fahrrädern vor dem Biergarten auch nicht voll: Es fehlten die Autofahrer.

Zurück daheim holte ich mir noch ein Eis von der nächstgelegenen Eisdiele zum Nachtisch.

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Kommen wir doch bitte zu den belegbaren Problemen in unserer Gesellschaft, zu denen, die einen großen Teil der Bevölkerung betreffen, strukturelle Ursachen haben und nicht lediglich aus Hass und Resentiments wachsen. Zum Beispiel:
“Altenpflege:
Das schlechte Gewissen arbeitet immer mit”.

Einer Studie des Inifes-Instituts zufolge können sich drei Viertel der Altenpflegerinnen und Altenpfleger nicht vorstellen, ihren Beruf bis zum Renteneintritt auszuüben. Nach zehn Jahren ist nur noch jede Dritte in der Altenpflege tätig, hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) festgestellt.

(…)

Nach der Einführung der Pflegeversicherung 1995 kamen immer mehr private Träger auf den Markt. Das sei die Wende gewesen, sagt Jutta Meyer. Die 50-Jährige arbeitet seit fast 30 Jahren als Altenpflegerin. Mit den Privaten sei das Profitdenken in die Pflege gekommen, sagt die examinierte Pflegerin. Zugleich seien durch verschiedene Gesetzesänderungen die Anforderungen an das Personal gestiegen. “Aber nicht bei der Pflege, sondern vor allem bei der Bürokratie”, sagt Meyer.

Mittlerweile müssen die Pflegenden fast jeden Arbeitsschritt dokumentieren. Das soll eigentlich die Qualität der Pflege verbessern. Immerhin werden die Einrichtungen und Dienste vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) regelmäßig geprüft. Doch die Dokumentation hat Auswüchse erreicht, die – so die Kritik vieler Pflegenden und Experten wie dem Pflegekritiker Claus Fussek – eher zulasten der Qualität geht.

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“One Epic Supercut Edits Together Nearly 300 Movie Dancing Scenes”.

via @stephenfry

Und jetzt hätten wir gerne die extended version davon, in der die Szenen doppelt so lang sind.

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Laudatio auf die 99-jährige Epigraphie-Spezialistin Joyce Reynolds – als Twitterfaden.

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Mely Kiyak übersetzt das Merkel-Seehofer-Problem in der Zeit:
“Kiyaks Deutschstunde:
Isch mach jetz’ Innen-Abi”.

Was soll er denn machen, der Ärmste? Ständig entscheidet sie, ohne ihn vorher zu fragen. Selbst in den allerehrenwertesten Familien läuft es so, dass die kleine Schwester erst zum Abi geht und fragt: “Abi, isch hol mir Ayran aus dem Späti, willst du auch?” Dann kann Horst Abi antworten: “Bring Prringels mit.” Oder: “Halt die Fresse, setz dich hin.”

Sie fragt ihn aber nicht. Sie geht alleine in den Späti und überhaupt überall hin. Er kriegt es nur über die Fotos in der Zeitung mit. Auch das damals, 2015. Da stand sie an der Grenze und winkte alles durch: “Hier, bitte schön, komm rein, du auch, und du auch, vallah, kommt alle.” Er rief sie an und sagte: “Kızım, bist du verrückt geworden? Bist du jetzt Lady Angela, oder was? Erst Sachleistung, dann Piccolo oder was, tövbe tövbe?!”

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Anne Schüssler hat Urlaub mit einem Camperbus gemacht und blogt jetzt:
“Campingerkenntnisse”.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 20. Juni 2018 – Ein einzelner Hochsommertag und Beifang aus dem Internetz“

  1. Trulla meint:

    In einer Stunde habe ich einen unangenehmen Zahnarzttermin – mir war bis eben nicht so sehr zum Lachen. Nach Kiyaks Deutschstunde gehe ich nun fröhlich und beschwingt, weil herzhaft gelacht! Mit Humor geht alles besser. Danke für den Link

  2. Eva Maria meint:

    Danke für den Link zur “Deutschstunde” – herrlich. Und überhaupt danke für Ihr Blog – ich wünsche Ihnen unbeschwerte (!) Sommertage. Bleiben Sie mutig …..

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