Journal Montag, 7. Juni 2021 – Schwierige Urlaubsbuchung

Dienstag, 8. Juni 2021 um 6:31

Ich erwachte früher als gewollt zu einem grauen Tag, der aber nicht kalt war.

Vormittags informierte mich ein Anruf, dass die am Vorabend gebuchte Urlaubsunterkunft doch nicht frei war, weil bereits ausgebucht – das hatte das Hotel vergessen auf dem Portal zu aktualisieren. Man schickte mir Alternativen.
So schwierig habe ich noch nie eine Urlaubsbuchung erlebt, schon gar nicht zweieinhalb Monate vor Urlaub, die ich nicht für last-minute halte. Anscheinend sind wirklich selbst die Ägypten- oder Türkei-Strand-Pauschalistinnen auf Deutschlandurlaub umgeschwenkt. Unter anderem befürchte ich jetzt überlaufene Wanderwege – die ich in den vergangenen Monaten wirklich genug hatte.

Mittags gab es Graupensalat mit roten Paprika, Gurke, Petersilie, den Herr Kaltmamsell für uns beide Sonntagabend als Brotzeit zubereitet hatte. Nachmittags brauchte ich ausnahmsweise noch ein großes Stück schwarze Schokolade.

Ich forschte einer Bestellung für die neue Wohnung hinterher, die ohnehin fünf Wochen Lieferzeit hatte und jetzt seit zwei Wochen auf dem DHL-Status “Beschädigte Sendung nachverpackt – Weitertransport zum Empfänger” steht. Da es sich um eine Lampe mit drei Glasschirmen handelt, fürchte ich kaputt. Erst telefonierte ich mit einer Maschine (als ich nach viermal vergeblichem deutlichen Sendungsnummer-Aufsagen eine Roboterstimme ausprobierte, brauchte es nur zwei weitere Anläufe), dann hatte ich einen Menschen dran: Er fand die Sendung auch nicht, der Absender muss einen Nachforschungsauftrag stellen. Also schrieb ich eine E-Mail an die Lieferfirma.

Ich fühlte mich nicht besonders: Mir war wacklig mit Schwindel und Temperatur-Achterbahn. ABER! Aus dem grauen Tag war ein sonniger mit gemischten Wolken geworden, für den Heimweg ging ich eine Extra-Schleife im Sonnenschein.

Daheim machte ich meinen Standard-Quiche-Teig für Dienstagabend (250 gr. Butter, 250 gr. ausgepresster Magerquark, 250 gr. Mehl, eine Prise Salz – Menge reicht für zwei Quiches/Tartes) und stellte ihn kalt, war enttäuscht von einer lahmen Runde Yoga (Atmen… wem das nichts gibt, kann Folge 26 von Adrienes Breath auslassen).

Herr Kaltmamsell servierte auf meinen Wunsch zum Abendessen Heringsalat mit Ernteanteil-Roten-Beten, dazu gekocht die jetzt aber wirklich letzten Lagerkartoffeln aus Ernteanteil.

Neuerliche Buchung einer Urlaubsunterkunft im Bayerischen Wald, diese hat kein Restaurant, wir werden abends nochmal rausgehen müssen. Wenn das nicht klappt, versuchen wir’s in Nordfranken und wandern im “Grünen Band”.

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Sie erinnern sich an das Containerschiff, das im März den Suezkanal blockierte? Vielleicht mögen Sie wissen, was damit seither passierte und wie der Stand der Ursachenforschung ist.

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Porträt der Frau, die nach 77 Männern an der Spitze des US-Finanzministeriums steht: Janet Yellen.
“Die Erste ihrer Art”.

via @miriam_vollmer

Doch Yellens Biografie erzählt noch viel mehr. Sie verdeutlicht, wie sich das wirtschafts­politische Denken in den Vereinigten Staaten – und mit ihm eine ganze Debatten­kultur – über die Jahre fundamental verändert hat.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Montag, 7. Juni 2021 – Schwierige Urlaubsbuchung“

  1. Sabine Kerschbaumer meint:

    Ich fürchte, die vollen Wanderwege werden sich zumindest teilweise bewahrheiten. Meine Eltern im Allgäu berichten, dass es auch in dieser Woche – keine Ferien mehr – überall absolut überlaufen ist. Die “Frau Mutti” Variante dürfte aktuell die wohl einzige ohne urlaubshungrige Miturlauber in großer Anzahl sein.

    Wir haben inzwischen von Franken (Bamberg und die Umgebung war das Wunschziel) auf Südtirol Anfang September umgeschwenkt. An die Ferien gebunden zu sein machte die Suche in diesem Jahr nicht eben einfacher.

    Eine Pension mit nur zwei Sternen, die wir aber sehr mögen und ein Ort, an dem es schlicht zu wenige Hotels gibt, als dass es überlaufen sein könnte. Mit zweimal “Vollimpf” sollte sich das umsetzen lassen….

    Viel Glück bei der Suche.

  2. Monika meint:

    Es wundert mich nicht, dass sie Probleme haben, eine Unterkunft in einem schönen deutschen Urlaubsgebiet zu bekommen. Die waren auch schon vor Corona gut besucht und man muss sich da genauso ranhalten, eine nette Unterkunft zu bekommen, wie im Ausland. Manche besonders schöne Hotels sind vorwiegend an Wochenenden ausgebucht, weil dort gerne Hochzeit gefeiert wird. Ich finde es schon lange schwer, für die Sommerfrische ein, zwei Wochen am Stück zu buchen. In Österreich und in der Schweiz ist es nicht anders.

    Dazu finden im Sommer allerorts Festivals statt. Wegen Corona kommen noch die dazu, die vorher auch im Hochsommer lieber in den Süden sind. Ich habe meine jährliche Sommerfrische mindestens ein halbes Jahr vorher gebucht. Wenn ich mal kurzfristig ein paar Tage Auszeit, etwa am Starnberger See brauchte, dann war das immer nur Glück, wenn ich wo unterkam. Egal ob im Frühling, Sommer oder Herbst. Denn neben Feriengästen sind die Hotels auch von Tagungen belegt. Geburtstage, Klassentreffen, Familientreffen, alles mögliche habe ich schon mitbekommen. Es wird rund ums Jahr verreist und nicht nur ins Ausland. Dazu haben wir auch ausländische Touristen, die zu uns kommen. Schweizer z.B. machen gerne in Deutschland Urlaub, weil es für sie billiger ist, als im schönen Heimatland.

  3. Nina meint:

    Selbe Erfahrung: habe im Mai wochenlang vergeblich versucht, eine simple Ferienwohnung in Oberbayern/Allgäu/wo’s halt schee ist für August zubekommen, vergeblich, und dann vollkommen entnervt aufgegeben. Es gibt schlicht nichts mehr, wo man mit der Bahn hinkommt, oder die Preise sind haarsträubend. Ich bin aber sonst auch Brandenburg-verwöhnt, wo man immer irgendwie was kriegt. Ich drücke die Daumen, dass Sie erfolgreicher sein werden als ich.

  4. Chris Kurbjuhn meint:

    Wenn das nahegelegene Österreich in Frage kommt, lohnt vielleicht ein Blick auf (in?)den Seewinkel (Gegend um den Neusiedlersee) bzw. das benachbarte Leitha-Gebirge. Die Gegend ist geradezu verschwenderisch mit Wander- und Radwegen ausgestattet, Menschenansammlungen hat man da nur an den Aussichtspunkten zu erwarten, die man, so man will, gut meiden kann. Quartiere sind ebenfalls noch zu haben. Aktuelle Inzidenz im Burgenland liegt bei 11,2.

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