Journal Freitag, 14. Januar 2022 – Produkte fürs Leben

Samstag, 15. Januar 2022 um 8:23

Gut geschlafen, an der Länge arbeiten wir noch.

Der klarkalte Morgen knackte frostig mit hellem Himmel1, über den Kaminen standen im Gegenlicht schräge Rauchsäulen.

Die Arbeit strengte mich gestern sehr an. Zwar gab es angenehm wenige Querschüsse, ich hätte eigentlich Raum für zügiges Wegarbeiten gehabt, doch es fehlte an Konzentration und Energie. Doch ich schaffte das Nötigste, ermöglichte anderen die Weiterarbeit, lernte weitere Details über neue Softwaresysteme.

Und: Gestern fand die Über- und damit Weggabe einer beschwerlichen Aufgabe statt, beim Übergeben bemerkte ich, wie viel ich dabei trotz allem gelernt hatte.

Zu Mittag gab es Pumpernickel, Orange, Grapefruit, das Obst daheim vorbereitet und im Glas dabei: Ich freue mich im Büro immer sehr, wenn ich die Brotzeit nicht erst noch erarbeiten muss, sondern gleich essen kann.

Sonniger Nachmittag, der Januar machte auf hübsch. Und ja: Die Tage sind bereits merklich länger. Beim Verlassen des Hauses zu Feierabend war es nicht mehr so frostig, roch aber eindeutig nach Winter.

Auf dem Heimweg Einkäufe beim Vollcorner.

Zauberhaftes Abendlicht fiel auf St. Paul.

Schmerzliche Familiennachrichten. Dabei soll es doch bitte! allen! gut gehen!

Beim Heimkommen war es war früh genug für eine geruhsame Runde Yoga. Ich machte eine Schüssel Chicorée-Salat zu dem Nachtmahl, auf das ich mich schon den ganzen Tag freute: Herr Kaltmamsell hatte klassische Lasagne angekündigt.

Na gut nicht ganz klassisch: Statt Hackfleisch hatte er Sojabrösel verwendet, da wir schon vor Längerem festgestellt hatten, dass die Funktion in lang geköcheltem Ragú vor allem Textur ist. Die Sauce enthielt aber zudem Leber (Funktion Geschmack), also keine vegetarische Version. Die Lasagne schmeckte sehr gut. Dazu ein Glas Lemberger/Merlot: Auch auf den Alkohol hatte ich mich gefreut, wollte aber nach dem ersten Kick keinen weiteren. Nachtisch zu viel Schokolade, mein Bauch zwickte. (Wenn ich über die fehlende Lernfähigkeit anderer Menschen stolpere, brauche ich nur an meine eigene zu denken.)

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Ein kleiner Fernseh-Beitrag vom BR über die Werkstatt, aus der mein edler Bräter kommt: Hoffmann Metallgefäße.

via @giardino

Ich bin eine sehr zufriedene Kundin, aber wie Berthold Hoffmann in dem Beitrag konstatiert: Er hat keine Stammkunden, weil fast alle nur einmal im Leben bei ihm einkaufen – die Produkte halten mehrere Generationen. Umso lieber empfehle ich ihn.

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Apropos Produkte fürs Leben: Herzbruch erzählt die Geschichte hinter dem Ding, das auf Fotos von ihrer Wohnung immer wieder auftaucht und jedes Mal für einen Saugroboter gehalten wird. In Wirklichkeit handelt es sich um das Schlafzimmer ihrer Eltern.

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Herbert Achternbusch ist gestorben, war Donnerstagabend der Tagesschau eine lange Meldung wert, gestern der Süddeutschen die obere Titelseite. Er war schon was sehr Besonderes.

Bereits von 2016 stammt dieser Beitrag von Kathrin Passig zum Thema.

  1. LYRISCH ODER WAS?! []
die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Freitag, 14. Januar 2022 – Produkte fürs Leben“

  1. Croco meint:

    Der Bräterkünstler ist toll! Ich haben den Bericht und den Film an eine Bekannte weitergeleitet, sie ist gelernte Gold -und Silberschmiedin.
    Ich glaube, ich würde so schwere Teile fallen lassen. Aber schön sind sie schon, sehr schön.

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