Journal Donnerstag, 24. Februar 2022 – Krieg in der Ukraine

Freitag, 25. Februar 2022 um 6:25

Nach mittelguter Nacht mit dreimal KNALLWACH erwachte ich kurz vor Weckerklingeln zu Halbmondlicht, das mich durchs Fenster beschien, und zu Amselflöten (nach Entfernen der Ohrstöpsel).

Schöner Marsch in die Arbeit, Frost auf der Theresienwiese, die sonnige Morgenluft fühlte sich dennoch schon ein bisschen nach Frühling an.

Die ersten beiden Drittel des Arbeitstags waren durch intensive, aber auch hilfreiche Schulung im neuen IT-System belegt.

Mittagessen währenddessen (ein Hoch auf Online-Schulungen): Apfel, Avocado, Hüttenkäse, Orange.

Durch all dieses bekam ich erst am frühen Nachmittag beim Blick nach Twitter mit, dass Putins Truppen tatsächlich in der Ukraine einmarschiert waren und im ganzen Land Städte mit Raketen beschossen. (Der Blick auf die Titelseite meiner Süddeutschen hatte das nicht verraten, der russische Angriff hatte erst nach Andruck gestartet.) Der Tag war gelaufen, das ist wirklich niederschmetternd. Bitte beachten:

Am Nachmittag viel Arbeit, doch die Tage sind inzwischen wieder lang genug, dass es bei Feierabend dennoch noch nicht dunkel war. Letzte Einkäufe fürs Abendessen auf dem Heimweg, denn Herr Kaltmamsell servierte zum Nachtmahl auf meinen Wunsch:

Den Rosenkohl aus frisch geholtem Ernteteil mit zugekauften Champignons und Kastanien. Davor hatte ich noch Zeit für eine Einheit Yoga gehabt und eine Maschine Wäsche gefüllt. Ich guckte nur wenig Zusatzinfo zur Ukraine unter russischem Beschuss nach der Tagesschau, es gibt ja kaum hilfreiche.

Nach den Spoilern in den Kommentaren hier war ich kurz davor, die Lektüre von A little life abzubrechen, eBooks kann man ja gegen Erstattung zurückgeben. Doch dann wollte ich übers erste Zehntel hinaus noch mehr über die vier befreundeten jungen Männer im Zentrum des Romans wissen, die mir gerade erst mit ihrem familiären Hintergrund und ihrer Situation im Leben vorgestellt worden waren.

Dass “der Russ” jetzt tatsächlich das Gebaren an den Tag legt, das meine Generation als Angst der Kriegsgeneration spätestens nach Ende des Kalten Kriegs belächelte, verdränge ich vorerst, gut trainiert durch zwei Jahre Pandemie.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 24. Februar 2022 – Krieg in der Ukraine“

  1. Schlosswiler meint:

    Bezüglich Ukraine:
    Ich finde es gravierend, wie schlecht die Medienabdeckung ist. Natürlich Auswirkung der Gratis-Medien, dem Qualitätsjournalismus wurde der Boden (=Geld) entzogen. Erinnern wir uns an den ersten und zweiten Irak-Krieg (ich meine die von den USA geführten). Man kann über die damals embedded journalists sagen was man will und klar konnten die nur Informationen verbreiten, die abgesegnet waren. Aber die waren wenigstens vor Ort.

  2. adelhaid meint:

    ich kann nur dazu raten, a little life weiterzulesen. ich finde es eines der schönsten bücher über männerfreundschaften ever, ein thema, das man sonst nur mit schulterhauen und grunzgeräuschen verbindet. in diesem buch ist das völlig anders und mir sind alle charaktere ans herz gewachsen. wunderschön.

  3. Anke meint:

    Was adelhaid sagt.

  4. Roswitha meint:

    ja, die pandemie war eine gute schulung, damit ich mich nicht durch medien und politiker/-innen- meinungen durch den tag treiben lasse. nicht jede/-r äußerung ist kompetent, frau baerbock gestern auf phönix hat uns gefallen.

  5. Flusskiesel meint:

    War das Gericht improvisiert oder gibt es ein Rezept dazu? Falls letzteres der Fall ist, hätte ich das gerne. Ich liebe Rosenkohl!

  6. die Kaltmamsell meint:

    Es war an dieses Rezept angelehnt, Flusskiesel:
    https://www.freundin.de/kochen-und-diaet-rezepte-des-monats-rosenkohlpfanne

  7. Flusskiesel meint:

    @Kaltmamsell
    Vielen Dank! :-)

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