Journal Donnerstag, 17. März 2022 – Alles sandig

Freitag, 18. März 2022 um 6:27

Unruhige Nacht, es sollte aber genug Schlaf zusammengekommen sein. Der Himmel bewölkt und grau.

Diesmal ein nicht ganz zielstrebiger Marsch in die Arbeit:

Erst musste ich sahara-sandige Autos fotografieren. Hier sind die Böden, Dächer, Fenster, Tore, Mauern so dreckig, dass ein paar Tage sandfreier Regen wirklich schön wären. Dann musste ich eine Magnolie fotografieren, die ernst macht.

Und dann grüßte mich am Bavariapark ein sehr kleines Kind und plauderte mich an (mutmaßlicher Vater mit Kinderwagen lächelnd und geduldig ein paar Meter im Hintergrund): Möglicherweise erzählte es mir, dass es gerade nach Hause ging und dass es kalt war.

Im Büro geordnete Arbeit. Mittags gab es Birchermuesli mit Joghurt (und zwei Löffeln Weizenkleie untergerührt – irgendwie muss ich dieses Hamsterstreu-trockene, greisliche Zeug loswerden) sowie eine Mango.

Die Häufigkeit meiner Glutattacken wurde etwas geringer. Auf der Bahnfahrt am Mittwoch hatte ich mit dreimal auf der Hinfahrt den Rhythmus von 20 Minuten verifizieren können. Mittlerweile spüre ich die Attacken bereits vor Eintritt anrollen, verlässliche Ankündigung ist eine kurze innere Unruhe, die an Genervtheit erinnert. Am Mittwoch warf ich bereits bei diesem Signal die Jacke ab, noch vor der eigentlichen Glut, und nahm das bereits als Triumph. Der Einsatz für Wiederreinschlüpfen war dennoch erst echtes Frieren.

Nach Feierabend marschierte ich in früher Dunkelheit zum Eataly. Lauter Lacher unterwegs, als ich dieses Plakat der Sparkasse sah.

So viel ich dieser Bank vorwerfe und so gründlich sie mich als Kundin vergrault hat: Ihre Werbung ist immer wieder epochal („Wir machen das mit den Fähnchen.“).
Allein wenn ich mir das Fotoshooting dafür ausmale!

Beim Eataly kaufte ich Blutorangen, Guanciale und Grana Padano (den wir als preisgünstigeren Parmesan in große Mengen verwenden), in einem Supermarkt auf dem Heimweg Brotzeit für die nächsten Tage sowie sehr, sehr viele Süßigkeiten.

Während Herr Kaltmamsell Nachtmahl kochte, turnte ich Yoga (mit wenig Geduld für Gelaber und Besinnlichkeit), machte dann Feldsalat an.

Perldinkel mit Pastinake und Karotte (alles Ernteanteil), zugekaufter Zwiebel und Frühlingszwiebel. Dazu Feldsalat (Ernteanteil) mit Kürbiskernöl-Dressing. Nachtisch sehr viele Süßigkeiten.

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Eine geschätzte Quelle zu aktuellen Ereignissen im Ukraine-Krieg ist die Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums geworden: Konzise und recht sicher nicht bloß haarsträubendes feuilletonistisches Rumgemeine.

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Eine hochinteressante und informative Folge Inside PolitiX des ZDF von Britta Buchholz zum Dilemma:
“Muss Deutschland Putins Russland endlich den Gashahn zudrehen?”

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https://youtu.be/7cIYZpox_rY

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 17. März 2022 – Alles sandig“

  1. Smilla meint:

    „haarsträubendes feuilletonistisches Rumgemeine“
    !
    Danke!

  2. Sarah meint:

    Die innere Unruhe direkt vor den Glutattacken (schönes Wort!) habe ich auch, allerdings eher in Form von einem unguten Gefühl, Angst wäre zu viel gesagt. Außerdem habe ich dazu oft ein leichtes Ziehen im Bereich der Nasenschleimhaut, als würden sich dort die Blutgefäße zusammenziehen. Faszinierend finde ich auch, dass man innerhalb von Minuten vom Frieren direkt in die Glut und wieder zurück gelangt.
    Vielen Dank, dass Sie das Thema hier immer wieder ansprechen! Da mein Körper aufgrund von Medikamenten in einer verfrühten künstlichen Menopause gehalten wird, habe ich im direkten Umfeld nur wenige Kontakte, die den Mist ebenfalls gerade durchleben.

  3. Beate meint:

    Bei mir war es oft das Gefühl großer Angst oder Bedrohung – irgendwann konnte ich das “einordnen” und “wegatmen”. Schön ist das trotzdem nicht. Mittlerweile nur noch wenige Glutattacken (die nie mit verstärktem Schwitzen verbunden waren), besser ist das auch! Dafür jetzt nächtliches zu-Warm-sein – inkl. patschnass geschwitzter Hände.

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