Journal Sonntag, 25. September 2022 – San Sebastián 10: Baskische Schweinshaxe und Monte Igueldo

Montag, 26. September 2022 um 9:01

Ausgeschlafen aufgewacht.

Langes Bloggen zu Milchkaffee und leichtem Frieren trotz einiger Schichten Kleidung. Vorm Fenster der Ferienwohnung kam vormittags immer wieder ein Regenduscher runter, dann aber beruhigte sich das Wetter, die Sonne schien immer energischer.

Mir war weiter kalt; vor meiner Yoga-Runde wärmte ich mich erst mal mit sportlichem Hopsen auf, um nicht zähneklappernd zu starten. Die anschließende heiße Dusche machte mir dann richtig warm.

Ich ging raus auf einen café con leche mit Herrn Kaltmamsell. Machen wir uns nichts vor: Natürlich fallen wir in diesem Nachbarschafts-Café als Fremde auf. Fürs Mittagessen besorgte ich eine Stange Brot in einer kleinen Panadería, die nur bis zur Siesta-Zeit offen hat (wie in meiner Kindheit alle kleinen Panaderías): Neben der Tür zum Laden hatte ich durch eine offene Tür gesehen, dass direkt dahinter die Backstube liegt, dass hier wirklich selbst gebacken wird.

Das Mittagessen holten wir uns wie geplant zu spanischer Zeit nach zwei: Gleich ums Eck hatten wir Sonntag vor einer Woche gesehen, dass die Leute Schlange standen am Lokal Ama-Lur, weil dort Grillhänhchen, -wachteln (codorniz) und -schweinshaxen (codillo) verauft wurden. Wachteln waren leider schon aus (wir hätten reservieren sollen), wir kauften eine baskische Schweinshaxe.

Sie war nicht frisch vom Grill, deshalb mussten wir sie erst in der Mikrowelle aufwärmen, dann schmeckte sie gut: Anscheinend ein wenig gepökelt, keine Kruste (die Kartoffeln dazu waren aber nix). Nachtisch war restliche tarta de queso.

Sonntägliche Gemütlichkeit mit Lesen, bei dem überraschend schönen Wetter wollten wir aber doch raus: Besteigung des zweiten Bergs von San Sebastián, den westlichsten Monte Igueldo (der mit dem Turm, Vergnügungspark und Hotel auf dem Gipfel).

Unterwegs Nachholen des Solls an Pärchen-Selfies.

Die Flut war gerade am höchsten Punkt, es gab viel zu gucken.

Auf den Igueldo geht zwar auch eine Standseilbahn hoch, doch wir hatten mehr Lust auf Fußweg. Der Stadtplan führte uns in Serpentinen nach oben, wir bekamen solche Ansichten und Ausblicke:

Doch wir gelangten nicht an den Gipfel mit Hotel und parque de atracciones, der Weg war sehr gründlich und energisch gesperrt – wovor weder der Stadtplan noch ein Schild unten gewarnt hatte.

Die Alternative war eine nackige Autostraße, die von unten direkt zum Hotel führt – oder, dafür entschieden wir uns, die Standseilbahn. Also wieder runter.

Es lohnte sich, wie auch immer hochzukommen: Sensationelle Aussicht.

Der parque de atracciones war niedlich, aber durchaus von Familien genutzt.

Hinunter wieder mit dem schönen alten Funicular.

Kachel in der Talstation.

Schöner Spaziergang die Concha entlang zurück in die Wohnung.

Abendessen als Gegengewicht zum Mittagessen eine Schüssel Salat mit Zwiebel und Tomate. Und restlichen Gateau basque / pasteles vascos.

Im Bett startete ich meine nächste Lektüre: Die Handlung des oft empfohlenen Patria von Fernando Aramburu, Willi Zurbrüggen (Übers.) begann gleich mal in San Sebastián auf Straßen, die wir gestern entlanggegangen waren.

§

Aus Interviews ging ja bereits hervor, dass Alan Rickmann intelligent, gebildet und wortgewandt war (für einen Weltklasse-Schauspieler durchaus ungewöhnlich – einen britischen vielleicht nicht ganz so, die haben traditionell und bis heute familiären Bildungshintergrund). Jetzt erfuhr ich, dass er auch Tagebuch führte – und der Guardian hat seine Tagebucheinträge zu den Harry-Potter-Drehs zusammengestellt (blöde, reißerische Überschrift):
“Alan Rickman’s secret showbiz diaries: the late actor on Harry Potter, politics and what he really thought of his co-stars”.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Sonntag, 25. September 2022 – San Sebastián 10: Baskische Schweinshaxe und Monte Igueldo“

  1. Bobbie meint:

    Interessantes Pärchen Selfie: Ist Herr Kaltmamsell der Nahbarere und „weichere“ von Ihnen Beiden? Nicht nur wegen mit/ ohne Sonnenbrille? Darauf müssen Sie keineswegs antworten. Vielen Dank für die tollen Reiseeinblicke. Macht Lust dort einmal hinzufahren.

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