Journal Mittwoch, 12. Oktober 2022 – Fortsetzung #Lindwurmessen

Donnerstag, 13. Oktober 2022 um 6:15

Wieder gut geschlafen (ein HOCH! auf Hormonersatztherapie!), wieder zu früh vom Wecker rausgerissen worden – an den eigentlichen Traum kann ich mich nicht erinnern, nur daran, dass ich gerne gewusst hätte, wie er weitergeht.

Ich nahm einen kleinen Rollkoffer mit in die Arbeit, um die schönen Quitten von der kollegialen Quittenfee heimtransportieren zu können. Arbeitsweg in herbstlichem leichten Nebel, der sich den ganzen Tag hielt. Kalt war es aber nicht.

Heftiger Arbeitstag, allerdings alles mit Ansage und geplant, kaum Querschüsse.

Mittags gab es wieder Ernteanteil-Äpfelchen und Pumpernickel mit Butter.

Auch am Nachmittag geackert, ein bisschen Zukunft erfahren.

Pünktlicher Feierabend, denn ich hatte einen Termin. Vorher packte ich die Quitten in den Rollkoffer, rumpelsicher geschützt durch ein Badetuch als Zwischenlagen. Damit ging’s durchs Westend zu meinem Termin: Gesichtskosmetik. Fast anderthalb Stunden bekam ich verschiedenste Masken, Dämpfe und Cremes, außerdem wundervolle Massagen, dazwischen Entspannung.

Daheim stellte ich nur die Quitten ab, denn wir nahmen das #Lindwurmessen wieder auf.1 Auf dem Fußweg zur nächsten Station sahen wir, dass in dem bereits abgegessenen Stück Straße die Eröffnung eines neuen Lokals angekündigt wurde – hoho! Was bedeutete das für unser Vorhaben? Wir waren uns schnell einig, das wir neue Lokale an bereits absolvierter Strecke ignorieren würden, sonst drohte eine Endlosschleife.

Plan war ein Essen im Café Regenbogen gewesen, dem Café der Münchner Aidshilfe. Ein Spazier-Check im Sommer hatte ergeben, dass es auch abends geöffnet war – jetzt leider nicht mehr. Wir werden uns dort also mal zum Mittagessen treffen, von meinem Arbeitsplatz aus ist das Café mit dem Fahrrad schnell erreichbar. Gestern Abend zogen wir weiter zum nächsten Lokal. Ich hatte bereits ausgekundschaftet, dass es im folgenden Häuserblock zwischen Häberlstraße und Kapuzinerstraße nichts gab, die nächste Essgelegenheit mit Hinsetzen (unsere groben Kriterien), war die Osteria Il Ritrovo, Eingang in einem Innenhof.

Die Pizzen auf den Nebentischen im kleinen, verwinkelten Lokal sahen sehr gut aus, doch hatte ich keine rechte Lust auf Pizza. Herr Kaltmamsell nahm eine Vorspeise: Vitello tonnato, er war sehr zufrieden. (Das Brot dazu hausgemacht, ich sah von meinem Sitz aus in die Küche und auf das Blech, von dem es kam.)

Dann aß Herr Kaltmamsell Orecchiette mit Pilzen und Lammfilet, ich hatte ein gegrilltes Kalbskotelett mit Pilzen, Gemüse und Salat. Das Fleisch war ganz hervorragend, Gemüse und Pilze liebevoll und gut zubereitet. Wir waren uns einig: ein überdurchschnittlicher Italiener.

Zu Hause noch ein Runde Süßigkeiten zum Nachtisch.

Wie von Fachleuten angekündigt ist die Corona-Herbstwelle eingetroffen, in der Gegend von München durchs Ansteckungs-Event Oktoberfest verstärkt. Fürstenfeldbruck meldete gestern eine Inzidenz von 1463 – da weiterhin die wenigsten einen PCR-Test machen lassen, den einzigen, der in diese Zählung einfließt, liegt sie tatsächlich viel höher.

Das medizinische Personal, schon lange knapp, in den vergangenen drei Jahren noch knapper geworden, wird natürlich auch krank. Ergebnis:

In München will man wirklich, wirklich nicht auf eine Behandlung im Krankenhaus angewiesen sein: Passen Sie auf sich auf, fahren und gehen Sie vorsichtig. (Dass Sie vernünftig geimpft sind, setze ich voraus.)

§

Definitiv kein Journalismus, dennoch vermittelt diese Demo-Berichterstattung mehr Informationen über die jüngste Klimademo von Fridays for Future in Hamburg als so manche journalistische:
“1,5 Grad Abstand”.

  1. Wir futtern uns nacheinander durch alle Lokale an der Südseite der Lindwurmstraße von Sendlinger Tor westwärts bis Stemmerhof, dann an der Nordseite wieder zurück. []
die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 12. Oktober 2022 – Fortsetzung #Lindwurmessen“

  1. Mareike meint:

    Jetzt bin ich neugierig: woran erkennt man die liebevolle Zubereitung von Gemüse?

    (Meines ist doch meist sehr liebevoll zubereitet – aber sieht man das am Ende gar nicht??)

  2. die Kaltmamsell meint:

    Es war saisonal und offensichtlich selbst zusammengestellt sowie zubereitet, Mareike: U.a. mit Fenchel, Zucchini, Bohnen, das ganze in einer aromatischen Sauce. Der Großteil der Gastronomie greift auf Fertigmischungen aus der Gefriere zurück und gibt gerade mal noch ein wenig Fett dran.

  3. Claudia meint:

    Hallo Frau Kaltmamsell,

    würden Sie denn verraten, wo Sie im Westend zur Gesichtskosmetik waren?
    Es hört sich an, als seien Sie zufrieden gewesen und ich bin noch auf der Suche nach einem guten Kosmetikstudio. Das Westend ist für mich sehr gut erreichbar.
    Vielen Dank

  4. die Minna meint:

    Auch ein Hoch auf Hormonersatztherapie!

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