Journal Freitag, 22. Dezember 2023 – Jahresfeierabend im Sturm

Samstag, 23. Dezember 2023 um 8:29

Wieder eine gute Nacht, hätte gern länger dauern dürfen.

Draußen weiter lauter Wind, als auch noch hörbar Regen einsetzte, war klar, dass ein Schirm nur als Sporteinheit fungieren würde -> Einsatz Kapuze. Mit der kam ich gut in die Arbeit, es regnete nichtmal durchgehend auf dem Weg. Deutlichstes Zeichen für Verweihnachtung der Stadt: Viele freie Parkplätze im Westend.

Meines war bis Mittag das einzige besetzte Büro auf dem Stockwerk, ich hatte aber noch ordentlich zu tun.

Es regnete immer wieder heftig – deshalb auch kein Mittagscappuccino: In dem 90-Minuten-Fenster dafür wollte ich ganz sicher nicht raus ins Regenprasseln. Zum Abschluss des Arbeitsjahrs also nochmal schlimmer Automatencappuccino.

Mittagessen: Joghurt mit getrockneten (über Nacht darin eingeweichten) Feigen.

Noch bei deutlichem Tageslicht machte ich Schluss: Schreibtisch noch sauberer aufräumen als eh immer zu Feierabend, Licht aus, ausstempeln.

Ich hatte Einkäufe zu erledigen und ja Zeit: Edeka, Drogeriemarkt, Vollcorner, Süpermarket, ein Nussladen in der Landwehrstraße, in dem ich Herrn Kaltmamsells und meine libanesischen Lieblings-Mischnüsse entdeckt hatte. Es war viel Schlangestehens, doch ich freute mich über die fröhliche Atmosphäre unterm Personal aller besuchten Läden (im Vollcorner wurde ich nach dem Grund für mein Schmunzeln gefragte und erklärte es).

Das Wetter greislich bis supergreislich mit Sturm, ich brauchte meine Kapuze gegen den Regen und war froh heimzukommen.

Die Weihnachtsferien gingen schon mal angemessen los: Mit Nichtstun. Ich las das SZ-Magazin, schaute mir dann ein Internet-Fundstück an: Jenny Draper ist eine Londoner Stadtführerin und kennt sich wirklich, wirklich aus. Auf YouTube zeigt sie einen ausführlichen Geschichts- und Literatur-Check:
“How Accurate Is ‘The Muppet Christmas Carol’?”

via @daszeiserl

Ich kenne den Film ja nahezu auswendig (na gut: Ich kann alle Lieder mitsingen) und fand diese Analyse superspannend (u.a.: die Kostüme inklusive die der Muppets sind bis in viele kleine Details historisch korrekt), lernte außerdem eine Menge über das, was ich für “typisch englische Weihnachten” gehalten hatte.

Danach ging ich den Abend an: Eine Folge Yoga-Gymnastik (auch von der wurde mir nicht so richtig warm, gestern war Frier-Tag, Herrn Kaltmamsell ging es ebenso), dann Weihnachtsferienfeiern. Ich rührte uns Manhattans, dazu gab es Nüsschen. Zum Nachtmahl putzte ich den Ernteanteil-Rosenkohl, Herr Kaltmamsell briet ihn in der Pfanne, aromatisiert mit Muskatnuss und geriebener Zitronenschale, dazu gab’s kleine Kalbskoteletts.

Und einen österreichischen Chardonnay, jetzt war mir wirklich warm. Nachtisch reichlich Weihnachtsplätzchen.

Herr Kaltmamsell hatte die Familienkrippe aus dem Keller geholt. Sehr dekorativ – am interessantesten daran finde ich nämlich die Kiste.

Ins Bett zum fortgesetztem Heulen, Brausen und Pfeifen des Winds.

§

Die Schweizer Bahn SBB wird ja immer wieder als vorbildlich in Europa angeführt und bei der wachsenden Verwahrlosung der Deutschen Bahn von Medien um Tipps gebeten. Die Expert*innen dort verweisen dann immer seriös auf das viel kleinere Schienennetz, mit dem sie arbeiten – haben aber doch kürzlich die Zahl der grenzüberschreitenden Verbindungen aus Deutschland über Basel hinaus reduziert: Sie sind so oft und so lang verspätet, dass sie die Abläufe in der Schweiz massiv beeinträchtigen. Und jetzt bieten Sie wohl auch offiziell den deutschen Kolleg*innen Rat an. Unter anderem

“Ein ICE mit 360 ist attraktiv für wenige. Ein Doppelstockzug mit 250, der oft und pünktlich fährt, ist attraktiv für viele.”

“So will die Schweiz der Deutschen Bahn helfen”.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Freitag, 22. Dezember 2023 – Jahresfeierabend im Sturm“

  1. FrauZimt meint:

    Kleineres Schienennetz stimmt schon, aaaaber die Schweiz investiert halt auch pro Einwohner ein Vielfaches dessen in den Bahnverkehr was in Deutschland investiert wird. (Große SBB-Liebe hier.)

  2. Angela Bos meint:

    Bin sehr gespannt auf die aufgestellte Krippe!

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