Journal Donnerstag, 29. Februar 2024 – Hauptsächlich Arbeit, aber auch Beifang aus dem Internetz

Freitag, 1. März 2024 um 6:25

Gut geschlafen, hätte aber mehr als die knapp acht Stunden sein dürfen.

Auch dieser Tag zeigte sich erstmal mit kaltem Hochnebel. Im Büro ging es gleich mal volle Pulle los. Nicht nur die reichliche Arbeit diese Woche führte dazu, dass ich mich durch und durch nach Freitag fühlte (was allein schon der Anblick von Kolleginnen auf dem Flur korrigierte, die freitags nie da sind): Diese und nächste Woche bin ich zusätzlich dran mit einem durchwechselnden Angst-Job, zum Glück war noch nichts Stressiges.

Und dann ist wieder mal Frier-Woche im Büro: Auch mit Thermo-Rolli brauchte ich am Schreibtisch meinen Woll-Janker, um bis in die eisigen Finger warm zu werden.

Irgendwann konnte ich mich endlich in einen hochkonzentrierten Job vertiefen. Nach einem Absatz schubste ich mich dennoch nach draußen (musste zum Weiterarbeiten eh etwas recherchieren): Mittagscappuccino bei Nachbars, Käse-Einkauf auf dem Markt.

Später Mittagessen am Schreibtisch (ich brauchte eine Orangenpause): Apfel, Birne (auch zwei Wochen nach Kauf nicht nachgereift, geschmacksneutrales Knurpseln), Pumpernickel mit Butter. Bald darauf wurde es zu meiner großen Freude endlich hell draußen, ich sah blauen Himmel und Sonne.

Nach spätem Feierabend stellte ich allerdings fest, dass die Tageshelle nicht gewärmt hatte, ich war weiterhin froh um Mütze und Handschuhe. Auf dem Heimweg besorgte ich beim Süpermarket Verdi schon mal Artischocken fürs Freitagabendessen. Über der Ecke Goethestraße/Pettenkoferstraße sah ich einen Falken fliegen (immer ein Highlight).

Zu Hause Yoga-Gymnastik, Fingernägelschneiden (gnarf), Brotzeitvorbereitung. Ernteanteilsalat liegt noch in weiter Ferne, zum Nachtmahl briet Herr Kaltmamsell Rösti, dazu gab’s sein selbst gemachtes Kimchi, diesmal aus Weißkraut (SO! SUPER!) und viel Käse. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen. Gegen Ende wird Landgericht von Ursula Krechel leider holprig.

§

Danke, İlker Çatak, für den Protest, weil Sie mit Ihrem Namen als Oscar-Nominierter nicht als Vertreter Deutschlands akzeptiert werden.
“‘Ich habe vor Wut geweint'”.

Als wir letztes Jahr beim Deutschen Filmpreis mit “Das Lehrerzimmer” abgeräumt haben, hat sich die Laudatorin Iris Berben auf der Bühne bei meinem Namen versprochen. Gut, kann passieren, muss man nicht überdramatisieren – aber es geht auch anders. Nach der Oscar-Nominierung habe ich von der amerikanischen Filmakademie eine Mail bekommen, in der sie mich gebeten haben, ihnen eine Audiodatei zu schicken, wie man meinen Namen ausspricht, damit sie es richtig machen können. Diese Feinfühligkeit würde ich mir für unser Land auch wünschen.

Wie gut ich sein bisheriges Sich-halt-nicht-anstellen nachvollziehen kann – das er jetzt als schädlich erkannt hat. Erst kürzlich fühlte ich mich wieder zickig, weil ich bei jemandem, mit dem ich seit Jahren beruflich zu tun habe, dann doch mal darauf beharrte, dass er meinen Vornamen korrekt ausspricht.

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“Terrible news for pedants as Merriam-Webster relaxes the rules of English”.

It’s fine to end a sentence with a preposition, according to a shock ruling from the American dictionary publisher. But is it OK to recklessly split infinitives?

Ganz, ganz entzückende Hinweise. Ich habe mich damit abgefunden, dass deutschsprachige Grammatik- und Rechtschreib-Hausmeister (m/w/d) nie diesen leichten, humorvollen Ton treffen werden. Dafür können wir echt lange Wörter.
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzschulung.

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Rausschmeißermusik.

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https://youtu.be/lI4fy4XrfvY?si=HXE0FgUNuR85SCMD

via @hannaengelmeier

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 29. Februar 2024 – Hauptsächlich Arbeit, aber auch Beifang aus dem Internetz“

  1. Christine meint:

    Es erstaunt mich mal wieder, wie groß Deutschland ist und wie unterschiedlich das Klima…. Hier am Niederrhein haben wir seit Wochen tagsüber satt zweistellige Temperaturen. Ich kann das Unterhemd unterm Pulli schon länger wieder weglassen.

  2. Bianca meint:

    Vielen Dank für den Toni Erdmann Song! Nach genau dieser Szene hab ich vor Jahren vergeblich gesucht.

  3. Norman meint:

    Audiodateien! Mein Reden!

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