Journal Dienstag, 19. August 2025 – Standardarbeitstag in Lieblingssommerwetter

Mittwoch, 20. August 2025 um 6:14

Wieder ein Betriebssystem-Update des heimischen Rechners, nach dem ich sorgfältig iCloud und Siri umschifft habe (dafür, dass ich nicht “Nein”, sondern nur ein manipulatives “Später” wählen kann, möchte ich sehr gerne jemanden beißen).

Eine eigentlich gute Nacht, dennoch fühlte ich mich morgens wieder erschlagen. Vor meinem Aufbruch in die Arbeit konnte ich dem Übernachtungsgast noch einen guten Morgen wünschen.

Die nackten Schultern im Sommerkleid ohne Jacke erforderten gestern bei wieder knapp über zehn Grad trotz Sonnenschein beherztes Marschtempo, damit ich nicht fror.

Im Büro freute ich mich darüber, dass ich als Kanne Kräutertee des Vormittags Lindenblütentee aufbrühen konnte: Ich hatte ihn am Montag im Vollcorner entdeckt, ist in München gar nicht so einfach aufzutreiben.

Arbeitsvormittag mit viel Bewegung, ich kümmerte mich ums Äußere eines Workshops (ab 1. September entfällt wahrscheinlich dieser Teil meines Jobs, dafür gibt es dann wieder einen Dienstleister).

Als ich gerade nicht gebraucht wurde, ging ich auf meinen Mittagscappuccino ins Westend und freute mich an Sonne und Farben.

Zu Mittag gab es später Apfel, Banane, Hüttenkäse, Aprikosen.

Dichter Arbeitsnachmittag, an dessen Ende ich mich wieder ziemlich durch fühlte. Auf dem Heimweg kurze Einkäufe, zu Hause eine längere und anstrengende Einheit Pilates.

Abendessen spontan umgeplant, denn: Mit Blumenkohl habe ich mich ja erst angefreundet, als ich die Zubereitungsform im Ofen kennenlernte, den Geruch von Blumenkohl beim Kochen fand ich schon immer furchtbar. Nun hatte Herr Kaltmamsell mit dem Ernteanteil-Blumenkohl ein neues asiatisches Rezept ausprobiert, für das er erstmal gekocht werden musste. Der Geruch davon füllte die Wohnung, während ich turnte – und ich fand ihn so abstoßend, dass ich mein Pilates fast abgebrochen hätte: Er erinnerte mich an Müll, der seit zwei Monaten nicht rausgebracht worden war. Essen wollte ich das wirklich, wirklich nicht (auch wenn es mir leid tat um das mit viel Liebe zubereitete Gericht). Aber das war ja nicht das einzige Lebensmittel im Haus, ich holte mir statt dessen Brot und Käse, außerdem war noch ein Restchen der köstlichen Auberginen vom Vorabend übrig. Nachtisch Eiscreme und Schokolade.

Am Abend kam unser Übernachtungsgast zurück von einem Konzertbesuch, wir unterhielten uns, bis ich wieder erledigt ins Bett ging.

§

Nachruf auf eine britische IT- und Frauenrechts-Pionierin:
“Ein unmögliches Leben ist zu Ende: Zum Tode von Dame Stephanie Shirley”.

Tatsächlich unterzeichnete Stephanie Shirley ihre Geschäftskorrespondenz als Steve Shirley.

Hier ihr TED Talk von 2015:
“Why do ambitious women have flat heads?”

Unter anderem schildert Shirley, wie Programmieren in den frühen 1960ern tatsächlich aussah (fast keine Computer involviert).

Vielleicht noch eine Kandidatin für ein Bild, das neben den Portraits von Ada Lovelace und Margaret Hamilton in Informatik-Schulzimmern aufgehängt werden könnte?

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Dienstag, 19. August 2025 – Standardarbeitstag in Lieblingssommerwetter“

  1. Christine meint:

    Ich würde nie auf die Idee kommen, freiwillig Lindenblütentee zu trinken, weil der mir als Kind wegen seiner fiebersenkenden Wirkung verabreicht worden ist.
    ~
    Programmieren ohne Computer: In den frühen 90ern studierte eine Abitur-Kollegin Informatik. Damals hieß es noch, dass Informatik das einzige Studienfach sei, bei dem man keinen Computer bräuchte. Als Vermesserin hatte ich Anfangs auch keinen eigenen Rechner, musste aber vom ersten Semester an Aufgaben am PC im Rechnerpool lösen. Programme schrieben wir aber auch auf Papier.

  2. Joël meint:

    Vielleicht ist ‚freuen’ das falsche Wort, aber es freute mich zu lesen dass auch im Kaltmamsellsschen Haushalt mit den Updates des Rechners gehadert wird hinsichtlich der KI und ich damit nicht allein da stehe. Ich liebäugle grad sehr mit Linux, doch da brauche ich Hilfe.

  3. Annbellis meint:

    Lindenblüten sind mein Blumenkohl!

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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