Journal Montag, 11. August 2025 – Mehr Sommerfrische
Dienstag, 12. August 2025 um 6:28Etwas zerstückelte Nacht, und ich stand auf mit ausgesprochenem Widerwillen, in die Arbeit zu gehen. Zumindest hatte mir das mehrmalige Aufwachen in der Nacht die Chance verschafft, durch gründliches Fenster- und Türenöffnen kühle Nachtluft durch die Wohnung wehen zu lassen; beim Aufstehen war es draußen kälter als erwartet.
Morgenkaffee dennoch auf dem Balkon (so lang es geht!), diesmal zur Abwechslung auf dem Küchenbalkon.
Erfrischender Marsch ins Büro, dort gesteigerte Emsigkeit, weil halt Arbeitsleben und meine Jobbeschreibung. (Tiefe Verbindung zu Frau Brüllens Arbeitsschilderungen, als man sich pressierig mit der Suche nach Hintergrundinformationen an mich wandte, und ich diese zwar nicht auswendig wusste, aber auf der Basis meiner Erinnerung und sorgfältiger Ablage mit zwei Handgriffen nachschlagen und liefern konnte. Inklusive zweier Dokumente zum Hintergrund des Hintergrunds, den ich damals halt wissen wollte und ohne Auftrag recherchiert sowie abgelegt hatte.)
Schneller Mittagscappuccino bei Nachbars, dafür später noch auf eine Einkaufsrunde. Die Temoperatur immer noch angenehm, zumal ein kühler Wind wehte. Dennoch stimmungsgebeutelt.
Zu Mittag gab es eine Banane, eine Kiwi, außerdem Mango mit Sojajoghurt.
Am Nachmittag noch einige Querschüsse aufgefangen, immer wieder hob ich den Blick in den wundervollen Sonnentag. Heimweg über Einkäufe im Vollcorner, keine Spur der angekündigten “Hitzewelle” (die ohnehin schon am Donnerstag enden soll, also eher Hitzeplätschern), es war sonnig und warm mit schönem Wind – perfektes Sommerwetter für meinen Geschmack.
Zu Hause traf ich Herrn Kaltmamsell lesend auf dem Balkon an, er stand ihm gut. Parallel kümmerte er sich ums Nachtmahl. Nach meiner Einheit Pilates (diesmal im Zentrum Mobilisierung, tat sehr gut) servierte er den Kopf Stangensellerie aus Ernteanteil als Congee, also herzhaften Reisbrei.
Dazu traditionell verschiedene Toppings: Frittierte Zwiebeln, gebratener Knoblauch, eingelegte Pilze, geröstete Mandelblätter mit Thymian, eingelegter Sellerie – letzterer mein Favorit, weil sehr überraschend aromatisch. Nachtisch Schokolade. Dazu Abstimmung mit Herrn Kaltmamsell, wie wir die kostbaren Sommersonnentage noch auskosten. (Heute: Biergarten.)
Wie schon am Sonntagabend wurde der Abend schnell kühl, ich konnte beruhigt Fenster und Balkontüren öffnen.
Mehr Lektüre von Nettle and Bones, gut gemachte Unterhaltungsliteratur ist einfach ein Genuss. Ich lese mit großem Vergnügen in einer Zauberwelt herum und freue mich an dem größten Zauber: dass schlichte Buchstaben Welten hervorbringen können.
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Spanien überrascht mich immer wieder. Jetzt zum Beispiel mit dem Umstand, dass in keinem Land die Bereitschaft zur Organspende so hoch ist. Patrick Illinger ist dem für die Süddeutsche nachgegangen (€):
“Warum Spanier so viele Organe spenden”.
Bei dieser Gelegenheit: Wenn Sie eigentlich organspendewillig sind, aber keinen Organspendeausweis bei sich tragen, geben Sie sich doch einen Ruck. Hier können Sie einen Organspendeausweise online ausfüllen oder bestellen (nimmt wirklich nicht viel Raum im Geldbeutel ein), und hier ist der Link zum Organspende-Register, mit dem Sie das absichern können.
4 Kommentare zu „Journal Montag, 11. August 2025 – Mehr Sommerfrische“
Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)
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12. August 2025 um 8:52
Nur die Widerspruchslösung könnte in Deutschland helfen. Aber woran scheiterte es bisher, diese einzuführen? Im Wesentlichen am Einfluss der Kirche! Dabei ist der Anteil der Katholiken in Deutschland wesentlich geringer als in Spanien.
Ich persönlich wäre glücklich, wenn mein Tod noch einen Nutzen für das Leben anderer haben könnte und trage seit vielen Jahren den immer wieder aktualisierten Spenderausweis im Portemonnaie.
12. August 2025 um 9:47
Meiner Erfahrung nach, nach 27 Jahren in Spanien, ist dass man hier sehr stolz ist auf dieses System, das garantiert, dass jeder eine Chance hat ein Organ zu bekommen, egal wo er wohnt und wer er ist. Die grosse Mehrheit der Transplantationen wird im öffentlichen Krankenhäuser durchgeführt, es gibt keinen sichtbaren finanziellen Nutzen.
Spanier und die die hier leben, trauen dem System, denn man sieht und erlebt dass es funktioniert. In den ganzen Jahren, habe ich noch niemanden getroffen der gegen eine Organspende wäre oder dem überhaupt kritisch gegenüber steht.
Ausserdem wird hier sehr positiv in den Nachrichten über das Organspenden und dem nationalen System berichtet: Anzahl von Transplantationen, neue Erkenntnisse.
Zusammenfassend: Organe spenden ist positiv, keiner macht sich Gedanken ob jemand damit Geld verdient und das ist auch gut so.
12. August 2025 um 11:53
Ergänzend kann man die Bereitschaft zur Organspende auch mittels Tattoo artikulieren: https://junge-helden.org/optink
Übrigens las ich zuerst “Warum Spanier so viele Orangen spenden”.
12. August 2025 um 13:19
https://www.tagesschau.de/inland/organspende-bundestag-zustimmung-101.html
Sicher, dass es nur die (katholische) Kirche ist?