Journal Montag, 1. September 2025 – Arbeitsalltagserdrückung

Dienstag, 2. September 2025 um 6:09

Frühmorgens beim Finalisieren des Blogposts gemerkt, dass ich am 31. August das Sammeln meiner Lieblings-Microblogging-Posts des Monats vergessen hatte. Erst Schmerz, dann Erleichterung: Rechtzeitiges Drandenken hätte mich am Sonntagabend vor erstem Arbeitstag noch mehr gestresst.

Auch mal loben: Die Urlaubspause meines Süddeutschen-Abos funktionierte diesmal problemlos. Ich konnte die Online-Wochenend-Ausgabe sogar noch am Sonntagabend lesen (bislang war ich gewohnt, dass der Zugriff Samstagabend endete), und am Montagmorgen war wie bestellt wieder die Papier-Ausgabe im Briefkasten.

Am Schreibtisch verabschiedete ich mich gleich mal von der Illusion, mit voller Kraft loszulegen: In EINER WOCHE Abwesenheit hatten sich so viele Computer-Updates angestaut, dass ich erstmal 45 Minuten dem “Installieren”-Rädchen von zehn Programmen und einem Neustart zusah.
Die nächste Illusion platzte beim Öffnen meines E-Mail-Postfachs: Am Vorabend war mir nur ca. die Hälfte des Posteingangs angezeigt worden, ich sah mich vor einigen Überraschungen, mir war gleich mal schlecht. Zumal in den ersten beiden Stunden immer neue E-Mails aus der Vorwoche erschienen.
Dazu passte gut, dass die Telefon-Software mehrere ausgehende Anrufe am Morgen behauptete, die ich nie getätigt hatte.
(Vielleicht wurde ich ja im Urlaub durch ein Computer-Progamm ersetzt und man hat es mir nur noch nicht gesagt?)

Was soll’s, von sowas zahle ich meine Miete. Auf meinen Mittagscappuccino ging ich nur schnell zu Nachbars – doch die sonnige Luft war unter gemischtwolkigem Himmel so herrlich Wander-perfekt, dass ich mich bereits am ersten Arbeitstag eingesperrt fühlte (noch sieben Jahre).

All die Unruhe trieb mich aber nochmal raus: Mittags marschierte ich einmal um den Block. Mittagessen später am Schreibtisch: Harte, vom Schimmelstellen befreite Flachpfirsiche, außerdem Mango mit Sojajoghurt.

Emsiger Nachmittag, ich kam voran. Zu Feierabend hatte der Himmel zugezogen, es war kühl geworden. Auf dem Heimweg Lebensmitteleinkäufe, zu Hause Yoga.

Das Nachtmahl bereiteten wir gemeinsam zu: Herr Kaltmamsell briet knusprige Panisse und schmorte Tomaten aus Elterns Garten an (nach Vorbild Rosebar in Wien), ich machte Salatherzen mit Knoblauchjoghurt und roter Paprika an.

Nachtisch Schokolade, Abendunterhaltung Einstieg in die zweite Staffel Mad Men.

§

Mit gewisser Entgeisterung las ich den gestrigen Lokal-Aufmacher der Süddeutschen Zeitung:
“Erfolgsprojekt in der Innenstadt
Der Nußbaumpark ist wieder ein Ort für alle”.

Verträgliches Miteinander statt sozialer Brennpunkt: Die Grünanlage in der Innenstadt hat sich zum Positiven verändert.

Anscheinend hat sich in der Woche unserer Urlaubsabwesenheit ein Wunder ereignet (wogegen allerdings der nächtliche laute Streit und das Gebrüll bis in die Morgenstunden sprechen). Oder ich missdeute seit vielen Monaten die wachsenden Gruppen krawallierender und offensichtlich zugedröhnter Menschen, denen ich täglich um meinen Wohnort am Nußbaumpark begegne. Werden vielleicht die Leute auf den Stufen von St. Matthäus, vor der Marien-Apotheke, um den Brunnen der Tram-Schleife Sendlinger Tor nicht mitgezählt, weil das nicht Nußbaumpark im eigentlichen Sinn ist? Sie sehen mich ratlos.

(Der Spielplatz wurde übrigens all die Jahre durchgehend rege genutzt. Das neue Klohäusl allerdings leuchtet immer rot und außer Betrieb, wenn ich daran vorbeikomme.)

§

Hunde-Tanz-Show, sehr niedlich.

via @kid37

Ich bin ganz bei Kommentatorin @shouserrr: “Nobody told me this was an option at career day.”

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Montag, 1. September 2025 – Arbeitsalltagserdrückung“

  1. Neeva meint:

    Hmmm. Wurde der Artikel über den Nussbaumpark vielleicht als hoffentlich selbsterfüllende Prophezeiung geschrieben?

  2. PS meint:

    Danke, für das Erwähnen der Serie mad men in einem der letzten Blog posts. Ich hatte mal die 1. Staffel vom Flohmarkt auf DVD und die letzten beiden Folgen waren kaputt. Endlich die Wiedergutmachung bei ARTE.

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

XHTML: Folgende HTML-Tags sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>


Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.